Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Rose809
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Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Rose809 »

Liebe Swissmoms

Vielleicht hat jemand ja eine Idee, wie unser bald 5-Jähriger seine Angst vor fremden Hunden überwinden kann.

Ich selber bin mit Hunden aufgewachsen, ich liebe Hunde über alles und auch mein Mann und unsere älteren Kinder sind totale Hundefans. Unsere Kinder hatten praktisch seit Geburt Kontakt zu Hunden. Den Hund meiner Eltern sehen wir mehrmals pro Monat, oft bleibt er das ganze Wochenende oder auch länger bei uns in den Ferien. Unser Jüngster liebt diesen Hund über alles, umarmt ihn, füttert ihn, geniesst seine Anwesenheit sehr. Das „Problem“ ist aber, dass dieser Hund der liebste Hund auf der ganzen Welt ist. Er ist älter als alle unsere Kinder, kennt die Kinder also seit Geburt und lässt einfach alles mit sich machen. Ausserdem bellt er nie. Und genau da sehe ich das Problem. Sobald nämlich ein fremder Hund bellt, erschrickt unser Sohn dermassen, dass er Angst bekommt. Mittlerweile geht es so weit, dass er vor fremden Hunden prinzipiell Angst hat, weil er denkt, dass sie ihn plötzlich anbellen könnten. Er kann zwar an fremden Hunden vorbei laufen, ohne gleich auf die Strasse zu laufen, aber nur wenn ich als Sicherheit dabei bin und ihm die Hunde nicht zu nahe kommen.
Nun möchte er eigentlich zusammen mit seinen Gspänli ohne mich in den Chindsgi laufen, hat aber so Angst, dass er einem Hund begegnet, dass ihn dies davon abhält, es zu versuchen. Wir wohnen unmittelbar neben einem Feld, welches zum Wald führt. Wir begegnen also auf dem Chindsgiweg immer mehreren Hunden. Als Sohnemann kürzlich alleine loszog, ist er nach ein paar Minuten weinend zurückgekommen, weil ein Hund unterwegs einen Greifvogel angebellt hat und er deswegen Angst bekommen hat.
Ich selber würde am Liebsten alle Hunde knuddeln und habe mittlerweile wirklich Mühe mit dieser Situation. Wir leben ihm das definitiv nicht so vor und versuchen immer wieder zu erklären, dass er keine Angst haben muss, aber irgendwie wird’s trotzdem nicht besser. Mir ist es gegenüber den Hundehaltern schon fast peinlich, dass er sich so aufführt. Ich will nicht, dass sie denken, dass er von uns beeinflusst wird, denn das ist definitiv nicht der Fall. Wir möchten eigentlich gerne einen eigenen Hund und ich bin sicher, dass dies für meinen Sohn kein Problem wäre, aber ich möchte nicht, dass er durch das Bellen jedesmal verängstigt wird.

Kann mich jemand beruhigen und mir sagen, dass das nur eine Phase ist, welche von alleine vorbei gehen wird? Oder was könnten wir sonst noch tun, um unserem Sohn zu helfen, seine Angst vor bellenden Hunden zu überwinden?
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Alebri
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Alebri »

Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung nicht - aber auch wenn es nur eine Phase sein sollte, würde ich mir an Deiner Stelle da schon auch Sorgen machen und das Problem sehr ernst nehmen. Denn ein Kind, dass derart ungeschickt bei Hunden reagiert, kann genau deswegen - wenn es ganz blöd kommt - wirklich mal gebissen oder angegriffen werden.

Sprich doch mal mit der Kindergartenlehrerin: Ich weiss, dass damals bei meinem Sohn im Kindergarten eine Dame mit Hund (oder 2 Damen mit 2 Hunden - ich weiss es nicht mehr) einen Vormittag lang vorbei kam, die mit den Kindern den richtigen Umgang mit Hunden übte. Das hat damals auch den 2-3 Kindern, die bis dann Angst vor Hunden hatten, extrem viel gebracht (grad weil sie in der Gruppe mit den Gspändlis Alltagssituationen beim Begegnen mit Hunden üben konnten). Wenn Dritte etwas vermitteln, klappt es eh oft besser, als wenn es von den Eltern kommt ;-).

Hier hat es sonst auch noch Tipps plus Kontaktadressen von Fachstellen, die unterstützen können:

https://www.schweizer-illustrierte.ch/f ... -loswerden

Alles Gute!

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Allegra85
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Allegra85 »

Liebe Rose

Wir hatten auch schon das Thema Angst Zuhause mit den jüngeren Sohn. Er hatte plötzlich so grosse Angst im dunkeln zu sein, dass ich abends kaum das Zimemr verlassen konnte (8-jährig). Wir haben dann über Ängste gesprochen, auch weil ihn der grosse Bruder ausgelacht hat. Da habe ich gemerkt, dass man die Angst vom Kind ernst nehmen muss. Also ihn bestärken, es zu fühlen. Was macht ihm Angst? das es unberechenbar ist oder das es laut ist? Ihm Mut zu sprechen, dass er irgendwann kann an fremden Hunden vorbei gehen. Ihn bestärken sich dieser Angst zu stellen.
Aber ja vielleicht wäre die Unterstützung von einem Psychologen gut, also ich meine zu deiner Unterstützung. Im Sinne von: Wie geht man damit um?

Alles Gute!
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conny85
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von conny85 »

Schau mal bei codex-hund.ch. Die waren bei uns im Kindergarten. Sie erklären es super gut und bringen trainierte Hunde mit. Was du auch tun kannst ist bei einem Hundeclub in deiner Umgebung nachfragen, ob du mal vorbeikommen darfst.

katinka78
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von katinka78 »

Bei uns hat es auch rin Training im Kindergarten gegeben was den richtigen Umgang mit Hunden betrifft.

Anregung: es sind doch auf eurem Weg bestimmt häufig dieselben Hundehalter anzutreffen. Vielleicht mal fragen, ob man mal "kennen lernen" darf. Bei uns im Quatier machen das viele. Also an der Hand schuppern lassen etc. Kleine Schritte. Vielleicht nimmt die Angst ab, wenn der Hund nicht mehr so fremd ist.

5erpack
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von 5erpack »

Hat der Kindergarten noch kein Hunde Training gemacht?
Das ist bei unseren Schulen bis zur vierten Klasse einmal im Jahr Pflicht. Da kommen Leute mit ausgebildeten Hunden und sie reden dann mit den Kindern und zeigen wie es richtig geht.

Ansonsten, Versuch mal andere Hündeler aufzutreiben, die dir helfen können. Hier gibt es zwei Frauen die man Anfragen kann. Hab ich einmal gemacht, weil meine Tochter panische Angst hatte. Nun geht es. Sie hat zwar immer noch grossen Respekt, aber hält nun einfach Abstand.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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naura
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von naura »

Ich sehe in deiner Beschreibung am ehesten Veränderungsmöglichkeiten in eurer Haltung seiner Angst gegenüber.
Ich verstehe sehr, dass dich das langsam nervt (ich bin keine Ängstliche und mich nerven manchmal überängstliche Menschen sehr, es fehlt mir wohl irgendwie das Verständnis).. aber meiner Erfahrung nach ist es für Kinder wichtig, dass ihre Gefühle/Ängste Platz haben und angenommen werden - auch um sie für sich selber einzuordnen. Stell dir vor du bist wegen etwas traurig oder ängstlich und alle rundherum nicht.. und dann sagen sie dir auch noch, du sollst nicht traurig und ängstlich sein, es gäbe ja keinen Grund. Das gibt eine ziemliche Desorientierung weil er fühlt es ja, ob es nun jemand anders gleich fühlt oder nicht.

Ich würde versuchen herauszufinden, was genau ihm so Angst macht - was löst das Bellen in ihm aus? Woran erinnert es ihn? Was denkt er, dass der Hund machen will? Was könnte ihm schlimmstenfalls zustossen? Und dann die Antworten nicht herunterspielen oder bei jedem Argument, das er hat ein Gegenargument bringen sondern wirklich mal ernst nehmen: ah so ist das für dich. Einfach dem ganzen mal ohne Gegendruck Raum geben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das der Angst mit der Zeit die Schärfe nimmt.

Und dann fände ich eine gute Möglichkeit, dass er mehr über Hund erfährt. Was weiss er über zB über die Kommunikation von Hunden, ihre Körpersprache, warum sie wie bellen etc? Über das Wissen könnte mit der Zeit bestenfalls Interesse bestehen und er kann Situationen besser einschätzen.

Ich habe auch einen Hund und ich erlebe leider genau das was Alebri antönt. Kinder, die keinen entspannten und natürlichen Umgang mit Hunden lernen (sei es weil ängstlich oder respektlos) kommen am ehesten in ungute Situationen. Ich habe wirklich der allerliebste, babytaugliche Hund.. aber ich habe 2,3 Situationen erlebt, wo genau das deutlich wurde. Hunde sind supersensibel auf unnatürliches Verhalten, es verunsichert sie auch. Noch ein Gedanke. Vielleicht ist das Verhalten, das euer Sohn mit dem Familienhund deiner Eltern macht auch nicht ganz "normal" sogar fast zu viel für den Hund.. ich finde das ame auch nicht so gut, weil am Ende kann man das ja dann nicht mit jedem Hund so machen und man sollte den Kindern beibringen die Grenzen der Tiere zu respektieren.

Am einfachsten ist das Leben um Hunde, wenn man diese einfach ignoriert... mMn.. das ist was ich den Kindern meiner Freunde beibringe, wenn sie keine Lust auf Interaktionen haben. So kommt auch am meisten Ruhe rein. Wenn ein Hund an der Leine ist, was wahrscheinlich am Schulweg der Fall ist, kann dein Sohn auf lange Sicht hin eigentlich auch lernen diese einfach zu ignorieren. Sie sind ja "in Sicherheit" und es gibt keinen Grund für ihn mit ihnen zu interagieren.

PS: ich spreche übrigens regelmässig Eltern an, wenn ihre Kinder völlig daneben auf Hunde reagieren. Eben, dass göisse und rennen absolut das falsche ist... und den Hund im besten Fall zum Spieltrieb animiert, wenn nicht schlimmeres. Wegdrehen und nicht anschauen/Ignorieren ist eigentlich das beste, wenn man keine Interaktion möchte.
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

Zwacki
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Zwacki »

Hat er noch vor anderen Geräuschen Angst? Meine ältere Tochter hat(te) auch vor Hunde-Bellen Angst. Also nicht vor dem Hund an und für sich, sondern dass er plötzlich losbellt. Wenn im Bus z.B. ein Hund einsteigt, hat sie sich die Ohren zugehalten weil sie Angst hatte, dass er plötzlich bellt. Dasselbe bei Postauto-Hornen, Schiff-Hornen und 1. August-Raketen. Also dieses Plötzliche, das man nicht kontrollieren kann. Wir haben das immer probiert ernst zu nehmen, z.B. Pamir am 1. August, nicht grad beim Horn sitzen beim Schiff etc. Es hat sich nun auch abgeschwächt.

Meine jüngere Tochter hat nicht so gerne Hunde, bei ihr ist mal im Kleinkindalter ein Hund regelrecht in den Kinderwagen gesprungen. Sie hat auch viele Hunde auf dem Schulweg, es ist ein "Hündeler-Hotspot", aber sie kennt die Hunde mittlerweile, es sind meistens die selben um die selbe Zeit... Ich würde auch da ansetzen ev die Leute mal ansprechen. Vielleicht nehmen sie den Hund näher, wenn sie's wissen oder halten schnell an. Und eben, dem Kind auch erklären, wieso Hunde bellen, kann ja verschiedene Gründe haben.

Averi
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Averi »

Ich will dich nicht entmutigen. Aber bei unserem jüngeren Sohn hat absolut nichts geholfen. Weder Hundetraining, noch Therapiehund Begegnungen, noch Psychologe. Er hat einfach Angst vor Hunden. Mittlerweile ist er fast 13 jährig und ich sehe eine laaaangsame Besserung. Er hat immer noch sehr grossen Respekt aber „rastet“ nicht mehr völlig aus. Wir hatten viele Jahre schwierige Situationen beim Velo fahren, Wandern, Schulweg, Besuche bei Verwandten mit Hund usw. Wir haben seineAngst immer ernst genommen. Mehr konnten wir nicht tun. Mir hat das Ganze einfach gezeigt, dass nicht jedes Problem therapierbar ist. Manchmal braucht es einfach Zeit, sehr viel Zeit.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Geduld.
Averi

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Helena
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Helena »

Das Kind hat ja nicht vor allen Hunden Angst. Beim "eigenen" klappts ja.
Ich würde da die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich das wieder legt. Habt ihr im Quartier keinen Hund, den ihr besuchen oder ausleihen könnt?
Ich wurde als Kind mehr als einmal von Hunden gebissen, einmal sogar ins Gesicht. Ab da hab ich Hunde magisch angezogen, die riechen die Angst.
Wir hatten dann das Glück einen "Löli-Hund" in der Bekanntschaft zu haben. Und einen recht scharfen deutschen Schäfer, mit dem wir ab und zu Gassi gingen. Mit der Zeit legte sich das Ganze. Ich habe heute eine sehr entspannte Haltung zu Hunden, seither hat mich auch nie mehr einer angesprungen.

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Xera
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Xera »

Vieles wurde ja schon gesagt, das mir eingefallen wäre.

Ich selber habe - na ja, nicht wirklich Angst, aber doch sehr grossen Respekt vor Hunden. Aber: Bei Hunden, die ich kenne oder auch bei solchen, bei denen ich beobachten kann, dass sie auf ihren Halter oder ihre Halterin hören, habe ich kein Problem mehr.
Vielleicht hilft es deinem Sohn, wie jemand schon beschrieben hat, mit gewissen Hundehaltern, die regelmässig gleichzeitig unterwegs sind, mit deiner Unterstützung in Kontakt zu kommen. Vielleicht hilft es ihm, wenn er die Hunde kennt - und vielleicht hat es unter den Hündelern, die unterwegs sind - solche mit einem feinen Gespür für Kinder wie deines.
Bei unserer Tochter hat da eine Nachbarin ganz tolle Arbeit geleistet. Sie reagierte früher teils auch panisch. Dank dieser Nachbarin konnte sie ein aus meiner Sicht gesundes Verhältnis aufbauen zu Hunden.
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14

Laila1980
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Laila1980 »

Dir muss es gegenüber den Hundehaltern nicht peinlich sein! Hab selber Hunde, kenne solche Begegnungen zuhauf. Vielleicht echt mal die Leute ansprechen? Ich würde meine Hunde dann sofort zur Seite nehmen und warten damit der Kleine vorbei kann

Rose809
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Rose809 »

Vielen herzlichen Dank euch allen für eure wertvollen Ideen, Anregungen und Gedanken. Ihr seid echt super!
Stimmt, etwas mehr Gelassenheit von meiner Seite wäre sicher hilfreich. Ich muss mich da etwas an der Nase nehmen.
Ich bin überzeugt, dass sich die Ängste irgendwann wieder legen werden. Es braucht wohl einfach etwas Zeit und viele positive Begegnungen mit fremden Hunden. Unser Sohn mag generell keinen Lärm. Nur schon wenn wir am Tisch etwas lauter werden, weil alle gleichzeitig etwas erzählen wollen, beschwert er sich und sagt, er bekomme Ohrenweh davon. Wenn ichs mir recht überlege, hat er nicht prinzipiell Angst vor Hunden sondern vielmehr vor deren Gebell. Unsere Nachbarn hatten letztes Jahr einen Welpen und den mochte er gerne. Seit der Hund aber grösser ist und oft kläfft, mag er ihn nicht mehr. Es macht wohl Sinn, wenn wir eher dort versuchen anzusetzen. Vielleicht reagiert er fremden Hunden gegenüber besser, wenn er sich mit deren Gebell etwas anfreunden kann und den Sinn dahinter besser versteht.
Oh so toll, dass viele Kindergärten und Schulen eine Hunde-Schulung anbieten. Bei uns habe ich davon noch nie gehört, werde mich aber bei der Kiga-Lehrperson danach erkundigen. Danke für den Hinweis!

Stimmt, ich könnte mal die Hundehalter unterwegs darauf ansprechen, damit er die Hunde etwas kennenlernen kann. Es sind wirklich oft die gleichen, die morgens unterwegs sind. Vielen Dank auch für diesen Hinweis!
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Stella*
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Stella* »

Mein Sohn hatte früher in der Kita auch Mühe mit dem Lärm. Habe ihm einen Pamir mitgegeben. Den konnte er anziehen, wenn es ihm zu laut war.

Frag doch mal deinen Sohn, ob er einen auf den Weg mitnehmen möchte. Er könnte ihn dann anziehen, sobald er einen Hund sieht. Mit dem Pamir ist das Bellen nicht mehr so bedrohlich.

nala11
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von nala11 »

Ich würde ansetzen bezüglich der Botschaft des Gebells. Im Sinne von: was sagt denn der Hund damit? ("komm mir nicht zu nahe", "Wer bist du denn?", "Oh, da seh ich einen anderen Hund", "Ich bin unsicher" etc)
Vielleicht könnt ihr sogar die Hundehalter fragen, warum ihr Hund gerade bellt und was es bedeutet. Eventuell gibt deinem Sohn das eine Art Kompetenzgefühl und damit Sicherheitsgefühl, dass er die Hunde auf seinem Weg verstehen und lesen kann.

5erpack
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von 5erpack »

Stella* hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 19:10 Mein Sohn hatte früher in der Kita auch Mühe mit dem Lärm. Habe ihm einen Pamir mitgegeben. Den konnte er anziehen, wenn es ihm zu laut war.

Frag doch mal deinen Sohn, ob er einen auf den Weg mitnehmen möchte. Er könnte ihn dann anziehen, sobald er einen Hund sieht. Mit dem Pamir ist das Bellen nicht mehr so bedrohlich.
Wollte gerade das auch schreiben!
Meine beiden Söhne haben grosse Mühe mit Lärm ( adhs bedingt). Pamier war lange ein Begleiter und dichte Mützen die den Lärm dämpfen. Oder einfach gelernt die Ohren zuzuhalten. Mein jüngerer Sohn ist nun sechs und es geht deutlich besser.
Wir haben aber auch bewusst ihn an Lärm rangeführt.
Also Lastwagen, Bohrmaschine zuhause etc.
Also bewusst seine Angst und Empfindlichkeit ernst genommen, ihn aber dabei unterstützt über seine Angst zu stehen.
Am Schluss stieg er sogar auf das grosse Mottorrad und hat es selber eingeschalten. Das Motorrad von GG ist sehr laut und daher war das irgendwie gerade ideal.
Beim Bruder hatten wir das eher nicht so gemacht und eher gleich wie du reagiert. Er ist zwar jetzt 11 und es ist kein Problem mehr, aber ich wünschte mir, wir hätten noch mehr gemacht als nur Pamier angeboten.

In deinem Fall, Versuch mal mit dem nachbarhund etwas zu verhandeln. Vielleicht könnt ihr mit dem Nachbar reden und schauen, wie ihr das lösen könnt. Vielleicht mal nur sehen, das der Hund bellt und mehr nicht. Oder halt sagen: ah das ist Bello, dreist verärgert weil er keine leckerli bekommt.
Etc. Also mit Fantasie da was machen.
Auch andere Dinge. Mal nur flüstern und dann ganz laut viel Lärm machen.
Unserem Sohn hat das sehr geholfen. Er muss beim kiga weg über die Hauptstrasse und da sind sehr oft sehr viel Lastwagen etc unterwegs. Wenn die über die Zebra streifen Buckel fahren oder stark bremsen ( weil generell immer zu schnell unterwegs) dann macht so was doch recht Angst einem kleinen 4-5-6 jährigen und wir hatten das erste Kindergarten Jahr Erneuerung der Hauptsrasse.
Das war eine Herausforderung. Hat aber viel geholfen.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Daisy 79
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Daisy 79 »

Liebe Rose 809

Aus welchem Kanton bist Du? Im Kanton BE hätte
ich dir eine Anlaufstelle für genau solche Probleme.
Ich weis nicht obs sowas auch in andern Kantonen gibt.
Bei Intresse darfst du mir gerne eine PN machen.
Liebe Grüsse

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Helena
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Helena »

@5er Pack: in unserem Kanton ist das nicht üblich, dass Hunde in die Schule kommen. Ist wohl auch immer schwieriger eine Klasse zu finden, ohne Allergisches Kind?

Leela
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von Leela »

Ich nehme mal an das findet draussen statt und da macht eine Allergie ja kaum was.
2010, 2013, 2015

rose02
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Re: Angst vor Hunden / Wie Kiga-Weg alleine meistern?

Beitrag von rose02 »

Habt ihr denn auch das Verhalten des Hundes eurem Jüngsten erläutert? Ich glaube wenn das Verständnis da ist wieso ein Hund nun bellt, knurrt oder auch die Zähne fletscht, wird auch das Verständnis wachsen dass diese Situation nichts mit ihm zu tun hat. Wenn dein Kind lernt die Sprache eines Hundes zu verstehen, so wird auch seine Angst abnehmen.

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