Asperger Syndrom - Teil 5

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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fläcki
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von fläcki »

Ah, noch ein Nachtrag. Ich habe nie erklärt WIE man etwas rechnet. Durch das Spiel kam er immer irgendwie selber darauf. Das brauchte Geduld, aber es kam dann von allein und oft waren und sind seine Wege nicht die, die man als erstes erklären würde. Ich habe lange einfach solche Übungen gemacht, er hat gerechnet und irgendwann habe ich gefragt, wie er das genau macht. So habe ich herausgefunden, ob und welche Strategien er nutzt.
Es kann auch sein, dass dem Kind der Wortschatz, für das was da beschrieben wird, fehlt. Dass wäre ev. auch ein Ansatz. Vielleicht versteht sie nicht was erklärt wird und kann es auch selber nicht formulieren. Dann liegt das Problem eher bei der Sprache.
Oder, wie bei unserem Sohn, ist die Graphomotorik ein grosses Hindernis und das Schreiben der Zahlen braucht so viele Ressourcen, dass fürs Rechnen nichts mehr übrig ist. Das findest du raus, wenn sie mal nur rechnet und du für sie aufschreibst.

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mxmam
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von mxmam »

@fläcki, sie ist 9 und geht in die 3. Klasse, Regelschule.
Herzlichen Dank für die vielen Inputs, ich denke damit können wir viel anfangen. Ich denke nämlich auch das ihr die Logik fehlt bzw. die Motivation etwas für sie sinnloses ausrechnen zu müssen.

Haben heute noch Mathehusi vor uns, schauen wir mal 😅
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Simbat
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Simbat »

Hoi zäme

Ich melde mich auch mal wieder... wir haben nun im 2. Anlauf die Asperger Diagnose bekommen. Die 1. Abklärung beim KJPD lief nicht so gut, weil Tochter völlig in sich zusammengesackt ist, sie war völlig blockiert und konnte gar nicht richtig mitmachen. Sie haben uns dann zwar den Verdacht auf Asperger bestätigt, sie können jedoch so keine Diagnose stellen, wenn das Kind nicht richtig mitmacht. Zudem wurde selektiver Mutismus vermutet. Jetzt im 2. Anlauf sind wir auf jemanden gestossen, der völlig anders arbeitet als das KJPD und sind so relativ schnell zu einer Diagnose gekommen. Sie erfülle sämtliche Kriterien und es bestehe für ihn keinen Zweifel daran, dass sie Asperger hat.

Nun, die Freude und Erleichterung war sehr gross. Endlich weiss ich, was los ist, und wie ich sie unterstützen kann und es war auch eine Bestätigung, dass ich doch nicht so ganz falsch lag mit meiner Einschätzung (und eben doch nicht alles nur an der "schlechten Erziehung" liegt) ;-)

Aber jetzt... wie geht es weiter? Wir haben nun eine Diagnose und ich erhoffe mir vorallem Hilfe in der Schule. Hilfe bei der Selbstorganisation und evtl. bisschen besseres/anderes erklären von Mathe (damit das nicht immer an mir zu Hause hängen bleibt). Viel mehr Hilfe brauchen wir glaube ich in einem ersten Schritt gar nicht. Wie gehen wir nun vor? Soll ich mich mit dem neuen Wissen an den Schulsozialarbeiter oder an die Hauptlehrerin wenden? Oder gleich zum SPD oder an die Schulleitung? Gibts irgendwo eine Anleitung zum genauen Vorgehen oder sogar eine Auflistung welche Hilfen nun unserer Tochter zustehen? Wie war das bei euch so?

Steramima
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Steramima »

@Simbat
In welchem Kanton wohnst Du? Ich könnte Dir vielleicht eine kantonale Anlaufstelle nennen, die Dir bei all dem weiterhelfen kann. Oder Du fragst bei diejenige Person, die die zweite Abklärung gemacht hat, nach. Eventuell hilft sie Dir auch noch bei weiteren Schritten bzw. deren Umsetzung?

Liebe Grüsse: Steramima

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Missdaisy
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Missdaisy »

@Simbat
Gäll, es ist richtig eine Erleichterung, wenn man eine Diagnose hat und endlich weiss was los ist.
Ich habe nun nicht mehr deine Posts von früher nachgelesen, somit nimm es mir nicht übel, wenn ich jetzt vielleicht etwas schreibe, was in eure Geschichte nicht passt. :oops: Ich würde als erstes mal mit der Klassenlehrerin reden oder wenn sie schon von einer Förderlehrperson unterstützt wird, dann mit dieser. Der Schulsozialarbeiter ist eher für auftretende Probleme zuständig, hier geht es aber um gezielte Förderung oder Unterstützung. Falls du mit der Klassenlehrerin nicht weiter kommst, dann würde ich zur Schulleitung. Normalerweise wird über die Schule also Lehrperson und Schulleitung der SPD informiert.
Was mich aber etwas wundert, wenn es ja schon Unterstützungsbedarf in der Schule gibt, dann hätte ja die Klassenlehrerin auch schon mal reagieren müssen, egal ob eine Diagnose vorliegt oder nicht. Es gibt ja viele Kinder, die auch ohne dass sie eine wirkliche Diagnose zu etwas haben, in gewissen Bereichen Schwierigkeiten haben und etwas mehr Unterstützung brauchen als andere Kinder.
Eine Auflistung mit den Hilfen die zustehen wird es wohl nicht geben. Das ist immer sehr unterschiedlich und nach Bedarf. Unser Sohn hat z.B. 4 Lektionen pro Woche zugesprochen. Allerdings ist es nicht so, dass die Förderlehrperson einfach 4 Lektionen ausschliesslich für ihn zuständig ist. Oftmals hat es noch mehr Kinder in der Klasse mit Förderbedarf oder die Person hat schon ein paar Lektionen, die sie allgemein in der Klasse ist, somit wird es einfach ein bisschen gemischt und unterstützt dort, wo es nötig ist.
Räuber 12/2005
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Laila1980
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Laila1980 »

Google mal Beatrice Gnägi, sie ist top was das Thema und Hilfe betrifft

Simbat
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Simbat »

@Steramima: Wir sind vom Kt. ZH. Ja eine Anlaufstelle wäre toll.

@Missdaisy: Ja es ist wirklich eine enorme Erleichterung. Einfach nur schon zu wissen was los ist. Seit dem ich auf dieses Thema gestossen bin vor ca 1.5 Jahren und wir die Abklärung eingeleitet haben kann ich schon alles besser verstehen und auf sie eingehen. Aber solange man sich nicht sicher ist, ob es wirklich so ist eckt man halt eben doch oft an, selbst mein Mann hat oft kein Verständnis für mein spezielles Eingehen auf ihre Bedürfnisse und für mein Verständnis für die Ausraster etc... aber jetzt ist auch bei ihm einiges im Gange und er hat sogar das Gefühl, dass er evtl. selbst Aspie ist und möchte sich nun auch abklären lassen.
Die Klassenlehrerin (meine Tochter hat sie seit letztem Sommer und sie ist ganz frisch Lehrerin) hab ich bereits seit Beginn über unseren Verdacht aufgeklärt. Sie war sehr lieb und verständnisvoll und meinte sie fände das voll spannend. Leider hat sie aber überhaupt nichts davon umgesetzt, meine Tochter findet sie nicht so toll und sie fühlt sich oft nicht wohl bei ihr, traut sich nicht nachzufragen etc... was ich sehr schade finde. Die Lehrerin verdrehe z.B. oft die Augen, wenn man etwas nicht verstehe und nachfrage.
Wir hatten dann leider wieder eine Phase mit viel "Bauchweh" und Schulverweigerung. Da habe ich mich an den Schulsozialarbeiter gewendet. Dieser meinte ohne Diagnose gäbe es leider keine Hilfe Seitens der Schule (weswegen wir nun auch einen 2. Anlauf genommen haben) und er hat mit der Klassenlehrerin gesprochen, die habe ihm erzählt, sie hätte schon mit Autisten oder Asperger (weiss nicht mehr was sie gesagt hat) gearbeitet und sie sei sich sicher, dass unsere Tochter dies nicht sei. Mir hat sie davon leider nichts gesagt. Sprich sie hat es einfach nicht ernst genommen. Zudem arbeitet sie seit dieser Woche reduziert (gem. Info meiner Tochter, von Seiten der Schule kam leider bis jetzt diesbezüglich keine Info), Tochter hat also jetzt 3 versch. Lehrer. Macht alles irgendwie auch nicht einfacher. Bis jetzt scheint es aber so als wäre sie nach wie vor unauffällig in der Schule, sie ist ganz still, zu Hause rastet sie dann regelmässig aus. Mit den Ufzgis haben wir täglich Probleme Ausraster etc. Aber in der Schule funktioniert dann alles, auch die Noten stimmen bis jetzt (bin aber gespannt auf das Zeugnis, denn erst jetzt in der 4. ist es langsam so, dass sie mit dem Stoff Probleme hat), weshalb es zumindest für die Schule noch keinen Handlungsbedarf gab und weshalb wir bis jetzt auch nicht ernst genommen wurden. Dass sie aber tagtäglich leidet und ich sie seit dem Kindergarten in die Schule zwingen muss und wir zu Hause täglich kämpfen, das sehen die Lehrer halt nicht.

@Laila 1980: Jaaa Beatrice Gnägi ist super. Ich hatte schon ein paar Mal telefonisch mit ihr zu tun, auch ging es jetzt nur dank ihr so schnell vorwärts bei der 2. Abklärung. Jedoch kostet sie doch noch recht viel und im Moment muss ich etwas schauen, hatten grad eine grosse Sonderausgabe wegen unserer schwer verletzten Katze, die angefahren wurde und lange im Tierspital war. Ich hoffte auf eine offizielle Stelle von der Schule oder öffentliche Beratungsstelle etc.

Laila1980
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Laila1980 »

Oh je, erst mal gute Besserung für dein Büsi! H
Ja gell, solche Ausgaben reissen tiefe Löcher ins Budget. Ich weiss nicht, wo du wohnst, bei uns sind sie aber an den Schulen total überfordert, offizielle Stellen sind auch eher nicht so hilfreich (meine Erfahrung)
Ich weiss, es braucht Überwindung. Aber wegen der Bezahlung könntest du mit ihr garantiert reden. Alles Gute!

Steramima
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Steramima »

@Sinbat
Ich würde mal bei autismus deutsche schweiz nachfragen, ob sie Dir eine Stelle empfehlen können, die von den Kosten her nicht so hoch ist oder vom Kanton, IV oder Krankenkasse übernommen wird. Ich habe selber leider nur Adressen von Fachstellen, die einen Stundenansatz von ca. Fr. 100.00 haben.

Liebe Grüsse: Steramima

fläcki
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von fläcki »

@Simbat
Deine Tochter ist ja schon "älter", aber gibt es ev. Arztberichte, Schulberichte, oder ähnliches aus der Zeit vor fünf? Du hast irgendwo mal geschrieben, ihr hatten schon im Kleinkindalter Mühe. Es ist so, dass Autismus von der IV als Geburtsgebrechen anerkannt wird, wenn das Kind vor dem fünften Lebensjahr diagnostiziert wurde. Manchmal besteht aber auch die Möglichkeit, eine Anerkennung zu bekommen, wenn nachgewiesen werden kann, dass das Problem schon früh da war, die Diagnose aber auf sich warten liess. Therapien und Beratungen fallen dann unter die medizinischen Massnahmen und werden getragen.

Merla
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Merla »

@ Simbat:
Finde ich seltsam, dass die Klassenlehrperson sich so sicher wahr, dass deine Tochter nicht Richtung Autismus oder Asperger gehöre. Würde in dem Fall auch weitere Personen informieren. Zb die Heilpädagogin, falls eine für die Klasse zuständig ist. Oder gibt es an der Schule eine Stelle für Sonderpädagogik allgemein? Da könntest du ev. auch anfragen.

@ Fläcki:
Ist das überall so mit der IV nur bis 5? Unser Sohn war bei Diagnose 8 Jahre alt und die Psychologin am KJPD hat angeboten, ihn bei der IV anzumelden, ohne Erwähnung einer Altersgrenze (Kanton Zürich). Sie hat auch angeboten, dass wir das später noch nachholen könnten, falls grössere Probleme auftreten.
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Timna
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Timna »

Hallo zusammen!

Ja, es gibt mich noch... Und soweit ist bei uns alles o.k.
Der Alltag ist für mich gerade sehr anstrengend. Es kommen ein paar Faktoren zu unserem Alltag mit Asperger noch dazu und ich blende vieles aus, was nicht dringend notwendig ist... Naja... dabei würde es mir gut tun, mit Menschen auszutauschen, die wissen, von was ich reden, wenns um Autismus geht... :wink:

Ich habe gesehen, dass es hier in unserem Forum neue Leute gegeben hat :D Cool!
Darum kurz zu meinen Kindern:
Ein Sohn, 8 Jahre, Asperger, Regelschule mit Begleitung.
Ein Mädchen, 5 Jahre, bis jetzt ohne Diagnose, Kindergarten Regelschule.

So.. und jetzt geh ich mal ein paar Seiten hier überfliegen... :wink:

Liebe Grüsse @ll
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Missdaisy
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Missdaisy »

@Timna
Du schreibst bei deiner Tochter "bis jetzt ohne Diagnose". Hast du denn hier auch schon ein Verdacht oder läuft es bei ihr mehr oder weniger problemlos (also ohne Anzeichen auf ASS)?

@Merla
Das mit der IV ist überall so. Allerdings, wenn ihr schon länger in Behandlung seid und es schon früher Anzeichen gab, die irgend in einer Form festgehalten sind und auf Autismus hin deuten, dann wird das von der IV akzeptiert. Bei uns wurde der Antrag erst abgelehnt, da die ganzen Abklärungen nach dem 5. Geburtstag statt gefunden haben. Wir hatten dann aber noch einen Bericht von der Kindergärtnerin, in dem sie das auffällige Verhalten von unserem Sohn dokumentiert hat. Dieser Bericht hat dann Schlussendlich die IV akzeptiert.

@Simbat
Ich habe eigentlich nichts gegen junge Lehrerinnen, alle müssen ja mal anfangen und sie können auch frischen Wind in eine Klasse bringen. Aber bei euch scheint ihre Unerfahrenheit schon ein Nachteil zu sein. Gerade ihre Aussage zeigt, dass sie nicht viel Ahnung hat. Dann hoffe ich, dass euch der Schulsozialarbeiter wenigstens ein bisschen unterstützen kann.
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Papa68
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Papa68 »

Ich finde das gerade sehr seltsam. Autismus ist ja nicht etwas, das durch z. B. einen Unfall entsteht. Warum diese Altersgrenze? Manchmal kann das halt einfach nicht früher diagnostiziert werden.
Die IV irritiert mich allgemein mit ihren seltsamen Ideen.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

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Timna
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Timna »

@Missdaisy
Die Kindergärtnerin, welche mich damals bei meinem Sohn so sehr unterstützt hat, ist überzeugt, das meine Tochter völlig unauffällig ist. Auch die Kinderärztin hat nichts auffälliges festgestellt.
Ich selber bin aber irgendwie beunruhigt... Es gibt immer wieder Sachen, wo ich mich frage, ob sie einfach den Bruder nachahmt, oder sie selber auch irgendwie im Spektrum ist... Es ist nichts Konkretes, was ich benennen könnte... Es ist einfach so ein Bauchgefühl, das mich aufmerksam bleiben lässt...
Im Moment läuft alles gut und es besteht kein Leidensdruck. Also eilt es grad noch nicht, mit einer Abklärung... Und der 5. Geburtstag ist auch schon rum... :roll:

@die IV und das Geburtsgebrechen
Das mit der Termin, bis zum 5. Geburtstag finde ich auch sehr doof. Wir haben die Diagnose erst nach dem 6. Geburtstag erhalten. Unser KiA war nach der Diagnose mit dem Formular zwar absolut korrekt, aber sehr wohlwollend. Und schlussendlich bekamen wir positiven Bescheid.

@Schulbegleitung
Für nächstes Schuljahr suchen wir eine neue Schulbegleitung. Am besten eine Sozialpädagogin. Aber die sind anscheinend ziemlich dünn gesäht... Aber vielleicht weiss hier jemand irgend eine gute Person... :)
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fläcki
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von fläcki »

@IV und Geburtsgebrechen
Die IV wurde 1960 gegründet und hatte damals wohl den Schwerpunkt auf körperlichen und schweren geistigen Behinderungen. Selbst wenn das Kind eine IV-Anerkennung hat, weil früh diagnostiziert, merkt man, dass Autismus relativ neu auf dem Schirm der IV ist. Bei den Abklärungen bezüglich Hilflosenentschädigung zBsp. gibt es erst seit kurzem einen Punkt für Oppositionsverhalten und auch die passiven Hilfestellungen werden noch nicht so lange gewichtet. Manches lässt noch gänzlich zu Wünschen übrig, weil es auch weniger fassbar ist, als eine Pflegeleistung bei einem körperbehinderten Kind. So wie ich es verstanden habe, geht es bei der Altersgrenze darum, dass schwere von leichteren Fällen abgegrenzt werden. Wie sinnvoll das ist, darüber lässt sich streiten. Bei leichterer Betroffenheit dürften die Therapie- und Medikosten ohnehin tiefer sein, die Massnahmen zur beruflichen Integration ebenfalls und über Hilflosenentschädigungen wird ohnehin einzeln entschieden.
Ich finde, auch wenn das Kind spät diagnostiziert wurde, versuchen kann man eine Anmeldung ja trotzdem. Eben über Arzt- oder Kindergartenberichte zBsp. Ev. hilft eine Rechtsberatung bei ProCap, die können auch aufzeigen wie die Chancen stehen. https://www.procap.ch/

Ich finde, man sollte Kinder so nehmen wie sie sind und nicht alles braucht eine Diagnose. Aber gerade wegen der IV empfehle ich Eltern, die einen Verdacht haben trotzdem, früh Hilfe zu holen, damit es - wenn auch vielleicht länger noch ohne Diagnose - Berichte gibt, die aufzeigen, dass das Kind eben nicht erst mit acht besondere Bedürfnisse zu zeigen begann. Je nach dem lohnt es sich auch, hier nicht einfach auf den Kinderarzt zu bauen. Unser Kinderarzt hat mir so einiges vorgeworfen und angedichtet. Als wir uns dann an die Erziehungsberatung gewendet haben und die schon mit drei den Autismus-Verdacht bestätigte, fand er noch immer, das Kind sei auf keinen Fall autistische, es rede ja wie ein Buch. Geglaubt hat er es erst mit 3.5 als die sehr deutliche Diagnose vom KJPD kam. Ich finde, als Eltern hat man ein Gefühl dafür, ob etwas grundlegend anders läuft, als bei anderen Kindern und darf darauf vertrauen und sich da Unterstützung holen, wo man ernstgenommen wird.

Merla
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Merla »

Danke euch für die Ausführungen/Erfahrungen bezüglich IV.
Merlino 2012
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Simbat
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Simbat »

@IV: Nein leider gibt es so ziemlich rein gar nichts, das vor dem 5. Lebensjahr dokumentiert wurde. Arztkontrollen waren normal und in Kiga und Spielgruppe war sie unauffällig, ausser dass sie nie hin wollte und ich sie jeden Tag, auch im 2. Kiga noch, da hinschleifen musste und im Schulhaus warten musste bis sie drin war. Das hat den Lehrern natürlich gar nicht gefallen. Auch die Lehrerin in der 3. Klasse ist aus allen Wolken gefallen als ich ihr von unserem Verdacht und der Abklärung berichtet habe. Sie hat dann zwar bestätigt, dass Tochter im Kreis von sich aus nicht viel sagt und auch oft nicht traut sich etwas zu fragen aber thats it. Nach wie vor ist sie ziemlich unauffällig in der Schule eben bis auf das immer öftere Schulverweigern (aber davon wissen die Lehrer ja nichts), es beschränkt sich auf zu Hause, auf das Zwischenmenschliche, Erlebnisse in der Freizeit, Freunden, Autoritätspersonen etc... Ich frag mich ob wir überhaupt je eine Chance haben auf IV.

@weitere Schritte: Ich habe nun auf der pädagogischen Beratungsstelle unseres Ortes angerufen. Sie haben mich an die Schulpsychologin verwiesen. Diese hat sich gemeldet und nach Bericht gefragt, sie werde dann ein Teams-Meeting (ja ja Corona sei dank) organisieren mit allen beteiligten Personen (was auch immer das heisst..., sicher wir Eltern, Klassenlehrerin und die SP).
Habt ihr mir Tipps, was ich da so verlangen kann für die Tochter? Oder gibts da nichts zu verlangen sondern sie schlagen einfach vor, was sie machen können und that's it? Gibt es etwas, was ich beachten sollte?

@Schule verweigern: Wie handhabt ihr das? Wenn euer Kind z.B. über Bauchweh klagt und ihr genau wisst, es ist "nur psychisch", das Kind einfach mal nicht in die Schule möchte? Manchaml ist es unserer Tochter einfach zu viel. Letzten Montag z.B. hatten sie um 7.30 Turnen mit Maske und sie mussten tatsächlich Wettrennen, Fangis, Kniebeugen etc. machen, danach noch 4 Lektionen Schule mit Maske (inkl. Maske in der Pause). Eine neue Übergangslehrerin die Tochter noch weniger mag als ihre Klassenlehrerin (und das will was heissen). Tochter wollte dann am Nachmittag partout nicht mehr hin. Ich bin dann immer hin und her gerissen zwischen Wut auf die Schule (wieso ständig so ein Lehrerchaos, keine Konstanten, oft unnette Lehrer etc.), kein angepasster Sport mit Maske wie z.B. Yoga, draussen spazieren etc. und zwischen sie muss doch, das gehört sich so oder einfach zu denken ach sch... drauf, dann macht sie halt einen Nachmittag Pause und funktioniert dafür wieder für den Rest der Woche.
Zwingt ihr eure Kinder IMMER oder drückt ihr eher mal ein Auge zu mit dem Wissen, dass es dem Kind psychisch einfach nicht gut tut, sich ständig zusammenzureissen?

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Missdaisy
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Missdaisy »

@Simbat
Ich glaube das ist ein bisschen eine "Eigenart" unserer ASS-Kinder: Auswärts versuchen sie sich so gut es geht anzupassen, ja nicht auffallen, aber daheim platzt dann das Ventil und da lassen sie es dann dafür raus...
Für das Gespräch würde ich mir vielleicht gerade diese Sachen mal aufschreiben, was daheim alles nicht geht vor allem auch, weil sie sich in der Schule so sehr bemüht, dass es dann eben daheim raus muss. Und auch welche Punkte ihr in der Schule besonders Mühe machen und sie dann mit Bauchweh und Schule verweigern reagiert. Da sie in der Schule selber keine grossen Probleme hat, ist es auch schwierig etwas zu verlangen ausser eben vielleicht, dass mehr auf solche Sachen geachtet werden womit sie Mühe hat. Das Problem ist aber, dass die Lehrerin es wahrscheinlich gar nicht merkt, was ihr Mühe macht, da sie es in der Schule nicht sagt oder zeigt.
Ja das Turnen ist so eine Sache. Wir hatten nun Glück, bei meiner Tochter (nicht ASS) gingen sie z.B. letzte Woche Schlitteln und diese Woche einfach raus in den Wald einen Spaziergang machen. Ich denke auch, es gäbe genügend andere Varianten als gerade Powertraining.
Betreffend Schule verweigern kann ich dir nicht helfen, da wir dieses Problem nicht haben. Einerseits finde ich es okay, wenn du sie auch mal einen Nachmittag daheim behältst, wenn es nicht geht und es dafür nachher wieder besser ist. Aber es sollte dann halt auch nicht einreissen oder dass sie das Gefühl bekommt, sie kann dann immer daheim bleiben, wenn sie mal keine Lust hat. Es ist halt so eine Gratwanderung.
Räuber 12/2005
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Timna
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Re: Asperger Syndrom - Teil 5

Beitrag von Timna »

@simbat
Wenn du mit der Lehrerin nicht reden kannst, geht es vielleicht mit der Schulleitung? Oder dem Inspektor? Hier im Kanton Bern kann man auch auch die EB (Erziehungsberatung) welche eng mit der Schule zusammen arbeitet.
Ich denke, wenn du deine Tochter immer wieder rauss nimmst, kannst du vielleicht Symptome bekämpfen. Aber eine Lösung bringt das nicht...
Ich finde, du solltest deine Tochter mit ihren Symptomen sehr ernst nehmen. Auch wenn die ganzen Beschwerden "nur" psychisch sind...
Oder kannst du mal einen Termin beim Kinderarzt machen? Such dir Hilfe... Die Schulzeit wird sonst sehr lang, wenn sie so leiden muss...
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