Erste Monate mit Baby verarbeiten

[amaia]

Hallo zäme, ich habe eine wundervolle, aufgestellte fast 8 Monate alte Tochter und fühle mich inzwischen sehr wohl in unserer kleinen Familie. Die ersten 3-4 Monate waren für mich aber ziemlich hart. Äusserlich war alles gut: stillen war nie ein Problem, sie hat nicht viel geschrieen, ich hatte keine benennenswerten körperliche Komplikationen. Aber ich habe mich schlecht gefühlt. Ich war überfordert - obwohl sie nicht viel schrie, hat es mich fertig gemacht. Dass sie nicht so einfach einschlafen konnte, hat mich mega gestresst. Ich habe mich auch nicht so richtig mit ihr verbunden gefühlt.
Manche Faktoren waren wohl erschwerend. Kurz nach ihrer Geburt war der Corona Lockdown und wir sassen zu dritt isoliert zuhause. Wir wohnten damals noch in einer anderen Stadt, mit wenig Kontakten dort, da wie vorher vor allem gearbeitet hatten. Irgendwie getraute ich mich nicht, mich jemandem anzuvertrauen. Meine eigene Mutter wäre wohl die „richtige“ Person gewesen. Sie ist aber gestorben, als ich selber noch ein Kind war. Meine Schwiegermutter ist toll, aber irgendwie war sie in dem Moment doch nicht nah genug. Wir haben nun einiges verändert und wie eingangs beschrieben, geht es mir viel besser. Manchmal kaue ich aber noch an dieser Zeit rum. Ich hätte eigentlich auch gern irgendwann noch mehr Kinder, habe aber Angst vor diesen ersten Monaten, und denke es wäre gut, dass ein bisschen verarbeiten zu können.

Hat jemand einen Tipp, welche „Therapie“ sich dafür eignet? Ich war früher wegen Depression in psychotherapeutischer Behandlung aber irgendwie passt das nicht ganz. Ich würde gern etwas spezifischer auf diese „Babythemenproblematik“ eingehen. Wenns jetzt noch akut wäre, wäre emotionelle erste Hilfe vielleicht passend, aber ich glaube das ist nun „zu spät“.

[Jil9]

es gibt psychologen die sind auf so "baby-mama-themen" spezialisiert

[frausteiner]

Hallo amaia, hab dir eine PN geschrieben

[sonrie]

hey amaia, aus welcher Ecke kommst du ungefähr?

[lipbalm]

Hast du eine Hebamme, welche du um Rat fragen kannst?
Ich hatte bei beiden Geburten eine Beleghebamme, welche mich vor und nach der Geburt begleitet hat. Das würde ich dir auf alle Fälle bei einer weiteren Schwangerschaft empfehlen.
Sie kann dich vorher schon gut kennenlernen und vor allem nach der Geburt auffangen.
Ich habe auch keine Mutter in der Nähe und hatte 6 Fehlgeburten. Die Beleghebamme war mein Anker!

[amaia]

Hast du eine Hebamme, welche du um Rat fragen kannst?
Ich hatte bei beiden Geburten eine Beleghebamme, welche mich vor und nach der Geburt begleitet hat. Das würde ich dir auf alle Fälle bei einer weiteren Schwangerschaft empfehlen.
Sie kann dich vorher schon gut kennenlernen und vor allem nach der Geburt auffangen.
Ich habe auch keine Mutter in der Nähe und hatte 6 Fehlgeburten. Die Beleghebamme war mein Anker!

Liebe lipbalm, Ich hatte eine Wochenbetthebamme. Ich glaub, teilweise hab ich auch selber nicht bemerkt oder wollte nicht merken, unter welchem Stress ich stand. Da wars für sie natürlich schwierig bis unmöglich, das anzugehen.
Eine Beleghebamme, mit der ich schon vor der Geburt Dinge besprechen kann, ist eine gute Idee - danke!

[amaia]

hey amaia, aus welcher Ecke kommst du ungefähr?

Ich komme aus Bern

[sonrie]

ah mist, falsche ecke. Hätte eine gute Adresse in der Ostschweiz gehabt...

[irocc]

Liebe Amaia

schön, wie Du die ersten acht Monate reflektiert hast, auch wenn es wohl zurück schauend eine schwere Zeit war. Aber das kann man durch die richtige Beratung und Beraterin bestimmt bearbeiten, wie Du das schon sagst.

Ich finde Mütter- und Väterberatung könnten die richtige Anlaufstelle sein. Schau mal hier: https://www.mvb-be.ch/de
Ansonsten sollte eine Hebamme Auskunft geben können, oder auch die Gemeinde in der Du wohnst. Im Raum Bern sind die Auswahlmöglichkeiten bestimmt riesig.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Liebe und Gute
Grüsse
Irocc

[ausländerin]

Vorsichtig mit Mütter und Väter Beratung - hier (ZH) war ich an mehreren Standorten und soviel Nonsense über Entwicklung von Babys und Druck auf Eltern wie sich ein Baby verhalten soll (sonst sind Eltern unfähig) habe ich sonst nirgendwo gehört. Ich hatte Gefühl dass die lieben und sehr netten Beraterinnen (ich hatte mit 5 zu tun) sich die letzten 20 Jahren gar nicht weitergebildet haben.
Vielleicht ist es in Bern und jetzt anderes als in ZH von 7 Jahren. Aber mich hat Mübe extrem verunsichert und war sowas von kontraproduktiv und Zeit Verschwendung. Mich triggert es immer noch.
Ich habe leider niemandem gefunden den mir helfen konnte - am Ende waren es gute Bücher über Entwicklung der Babys (mein Problem war ein sehr anstrengendes Baby, Traumatische Geburt und Erschöpfung, so dass ich keine Kraft für irgendwelche Gefühle für die Tochter hatte ausser die Verantwortungsgefühl). Erst nach 1 Jahr wurde es besser, und erst nach 4 Jahre habe ich mit regretting motherhood abgeschlossen. Wir haben uns gegen weitere Kinder entschieden, und haben es nie bereut. Ich hoffe sehr dass du jemandem findest der die helfen kann um diese erste schwierige Zeit aufzuarbeiten.

[Vaena]

und ich geb ein pro für die mütter-und väter-beratung im kt ZH.

ohne sie, wären wir heute noch an einem ganz andern punkt. wir hatten ab monat 2 bis nach dem 1. geburtstag praktisch wöchentliche termine. enge begleitung. weniger wegen dem baby, eher wegen mir. und auch meine ist viel zu leicht, entwicklungsverzögert, klein, isst noch immer nicht und und und.
ich habe NUR gute erfahrungen gemacht. sie sind feinfühlig, hilfsbereit, denken über den tellerrand...

von daher, ja nicht über einen kamm scheren...

wichtig ist aber, das man sich wohl fühlt. wenn das bauchgefühl bei der beraterin unwohl ist, dann einfach wechseln. kann man, darf man. das ist die erste anlaufstelle... wenn dir das kein gutes gefühl gibt, gibt es ganz viele weitere anlaufstellen...

[amaia]

Merci für eure Hinweise. Auf die Mütter- und Väterberatung bin ich noch gar nicht gekommen in diesem Zusammenhang.
Wir hatten bereits mit ihnen zu tun, dort wo wir vorher gewohnt haben und das war eine sehr gute Erfahrung. Es ging vor allem ums Baby und weniger um mich. Hat mich aber auch selbst ein bisschen geerdet. Ich hab sie als sehr feinfühlig im Zusammenhang mit dem Kind erlebt. @ausländerin: tut mir leid hast du schlechte Erfahrungen gemacht.
Im Nachhinein bin ich ja zur Erkenntnis gekommen, dass mein Baby völlig normal, ich glaub sogar eher unkompliziert, war und ist. Aber ich habs irgendwie anders wahrgenommen und war mega gestresst. Es geht mir auch darum, ein bisschen aufzuarbeiten, was da abgegangen ist, Vielleicht hat die Mütter- und Väterberatung da gute Kontakte.