Erfolgreiche VBAC

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Daniela99
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Erfolgreiche VBAC

Beitrag von Daniela99 »

Meine 1. Geburt liegt 1.5 Jahre vor der 2. Geburt. Damals ging so einiges schief mit Einleitung, Wehentropf, Spinalanästhesie und endete schlussendlich in einem Kaiserschnitt. Ich erlebte diese Geschichte nicht gut.

In der 2. Schwangerschaft hatte ich anfängliche Blutungen und war emotional deshalb schon etwas angeschlagen. Hinzu kam eine immer stärker werdende Angst vor der bevorstehenden Geburt. Mein Gynäkologe machte mir alle Hoffnungen auf eine natürliche Geburt zunichte mit Argumenten wie "es ist wieder ein Junge" und "Ihr Becken ist noch dasselbe" und "Sie könnens ja probieren aber rechnen Sie mit einem Kaiserschnitt".

Zum Glück habe ich mich früh an meine Hebamme gewendet für ein Erstgespräch. Danach bin ich regelmässig zu ihr in die Craniosakraltherapie. So hat sie mein Becken beweglicher gemacht und wir konnten viel reden. Sie hat mir Mut gemacht und mich darin bestärkt, für die Geburt ins Paracelsus-Spital in Richterswil zu gehen - das hat sich gelohnt!

Ich war nach dieser Entscheidung etwas entspannter. Die Wehen haben ein Tag nach errechnetem Termin ganz fein begonnen. Ich war noch einkaufen, habe gekocht für den 1. Sohn und Haushalt gemacht. Am Abend um ca. 21.00 Uhr wurden die Wehen stärker. Um Mitternacht dann regelmässig. Nach Anruf im Spital blieb ich noch zu Hause. Um 4.00 Uhr bestellten wir das Grosi für den Grossen. Ich ging noch duschen und um 5.30 Uhr waren wir im Spital.
Wir wurden angenehm empfangen. Die 1. Untersuchung fand erst nach richtigem Ankommen statt. 5cm! Das war mehr als beim 1. Sohn mit Einleitung. Ich war sehr optimistisch. Ich durfte ohne Nachfragen in die Wanne. Da blieb ich sehr lange. Die sympathische Hebamme von der Vorsorgeuntersuchung 2 Tage vorher kam nun und begleitete mich durch die Eröffnungswehen. Der letzte cm war der längste. Die Hebamme arbeitete mit mir und unterstützte mich mental enorm. Plötzlich blieben die Wehen aus. Hebammenschichtwechsel um 15.30 Uhr. Die vorherige Hebamme blieb mit der neuen bei mir. Wow welche Unterstützung.
Die Austreibungsphase zog sich enorm in die Länge. Nun kamen auch die Ärzte, hielten sich aber sehr im Hintergrund. Ich war nun so erschöpft, dass sie den Vorschlag von Wehenhemmern und anschliessend Wehenmittel für stärkere Wehen mit grösseren Pausen machten. Davor hatte ich extreme Angst, da ich das ja schon von der 1. "Geburt" kannte. Die Hebamme machte mir Mut und versicherte, dass ich das schaffen werde. Ich konnte bald auch das Köpfchen fühlen und es kam dann alles gut. Die letzten zwei Presswehen fühlte ich, dass "einiges" reisst. Aber was solls, raus muss es. Um 19.38 Uhr war der Kleine da.
Ich hatte dann auch heftige Scheiden- und Muttermundrisse, die unter Vollnarkose genäht wurden und einen beachtlichen Blutverlust.

Das war alles nur halb so dramatisch wie der Kaiserschnitt. Ich bekam mein Baby nackt auf die Brust - welch einmaliges Gefühl!. Im Aufwachraum brachte mein Mann den Kleinen - immer noch nackt - zum Stillen. Die Plazenta wollte ich unbedingt sehen, das konnte ich dann am nächsten Tag. Ich blieb 4 Tage in Richterswil. Die Pflege wird hier von Hebammen gemacht. Sehr angenehm, da ich mich so getraute, alle Fragen zu stellen und auch kompetente Antworten erhielt.
Ich erlebte diese Geburt und die Tage danach sehr angenehm und entspannt. Das Stillen klappte auf Anhieb und ich erholte mich sehr gut. Anthroposophische Mittel halfen mir dann auch, den Blutverlust gut zu überstehen.

Danke an die Geburtsabteilung des Paracelsus-Spital. Ihr wart grossartig!

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swozzie99
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Re: Erfolgreiche VBAC

Beitrag von swozzie99 »

Liebe Daniela99

Herzliche Gratulation! Welch ein bewegender Bericht! Und deine FÄ ist eine Zwetschge ;-)

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