Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Was willst Du fragen?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was willst Du fragen?

Was hast Du mir zu sagen
In diesen Frühlingstagen,
Wenn schon die Sonne reist
Und bald der Mittag gleißt?

Sag' offen, was Du willst,
Damit den Hunger stillst
Du mit der Antwort mein,
Lieb können wir dann sein.

Da gibt es kein Verbot,
Wenn Fragen als die Not
Des Augenblicks erscheinen,
Wir redend uns dann einen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Petrarcas Bestimmung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Petrarcas Bestimmung

Was hätte er alles werden können,
Wär' er nicht Dichter geworden,
Hätt' er sich getraut ans Eingewöhnen,
Offen ständen ihm Karrierepforten.

Er sollte doch ins hohe Amt gelangen,
Alle Wege hatte man ihm längst bereitet.
Ihm wäre gelungen, viel Macht zu erlangen
Von der Gunst der Herrschaft stets begleitet.

Er wäre zu seiner langen Lebenszeit
Als Berühmtheit der Verwaltung gereift,
Zum Mitregieren und zum Planen bereit,
Von der Bedeutung der Zeit gestreift.

So ist er leider nur Dichter geworden
Mit dem Steingrabmal, lorbeerbekränzt,
Wurde bekannt bis in den hohen Norden,
Wo bis heute sein Dichtwerk glänzt.

Zum Regierungsbeamten damals bestimmt
Würde keiner den Namen mehr kennen.
Nur als Dichter, der sich viel Verszeit nimmt,
Kann man seine wahre Größe erkennen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die Überrollmasche

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Überrollmasche

Sind's nicht die Massen an Informationen,
Mit denen man alles zuschütten kann,
Wo das Falsche, Gerüchte das Netz bewohnen
Und Unwahrheiten mitunter nur leerer Wahn?

Will man Offensichtliches nicht wahrhaben,
Deckt man es einfach mit Eigenem zu,
Stellt das hin als das größte Vorhaben
Lässt Zeitgenossen so niemals in Ruh'.

Man lauert, bis der Feind erscheint,
Um – zack! - ihn sofort zu überrollen
Mit Eigengemachtem, weil man so meint,
Die Aufmerksamkeit wird niemand ihm zollen.

Die Überrollmasche nennt man das,
Womit man die Fülle des Feindes bindet.
Daran haben manche größten Spaß,
Damit der Kreative endlich verschwindet.


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Spätmärz

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Spätmärz

Flocken und Nässe kündigen an,
Was als Kaltwetter längstens bekannt,
Dass die Sonne uns wieder necken kann
Mit kurzem Strahl, wolkenüberrannt.

Das bleibt unausgegorenes Wetter,
Nicht Sommer, nicht Winter, Zwischenzeit.
Wir hätten es doch alle gern netter,
Manche wären vielleicht schon badebereit.

Doch dann zeigt ein neuer Kälteschauer:
Das wird nichts mit dem Hinausgehen.
Die Kühlwinde liegen auf der Lauer,
Diese Zeit müssen wir durchstehen.

So sind wir froh, dass es wenigstens regnet,
Dass wir keinen Sandstaub mehr spüren.
Blank sind die Module und sonnengesegnet,
Womit Nachhaltigkeit kann zu diesem Jahr führen.


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Hans Hartmut Karg
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Die Ignoriermasche

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Die Ignoriermasche

Man möchte einen Menschen ausgrenzen
Im Netz, wo sich doch viele tummeln,
Will nur mit eig'nen Beiträgen glänzen,
Selbst da, wo viel kopiert mit Schummeln.

Deshalb sorgt man mit Kumpanen dafür,
Dass man den Ausgegrenzten nicht anklickt,
So dass er bei dieser bestellten Willkür
Nur noch auf magere Ausbeute blickt.

Ignoranz ist immer schon Strategie,
Um Bedeutungslosigkeit vorzuführen:
Der Ausgegrenzte merkt das ja nie,
Doch das wird er schmerzlich spüren.

Auf diese verquere Tour gelingt oft
Beste Leute aus dem Netz zu vertreiben,
Denn wo man nur selbst Meriten erhofft,
Darf niemand als Besserer bleiben.


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Hans Hartmut Karg
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Katharsiszeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Katharsiszeit

Die Pandemieklagen verstummen nicht,
Schmerzlich sieht man auf diese Krisenzeit,
Geht deshalb schwer mit ihr ins Gericht,
Denn das Virus verursacht Kummer und Leid.

Doch sie erweist sich auch als reinigende Zeit,
In der Nottrennungen offenbar entscheiden,
Wer in der Krise noch zur Beziehung bereit
Und wer Kontakte wird für immer vermeiden.

Schlimm ist es, wenn liebende Freunde brechen,
Weil das Trennende sie nicht aushalten können,
Menschen nicht mehr miteinander sprechen,
Es ihnen unmöglich ist, sich Virtuelles zu gönnen.

Reinigend bleibt dagegen die Zeit in dem Sinne,
Wo Personen sich schon lange nicht mehr grün,
Weil sich im Gemüt die Missgunst verspinne
Und Niedergründe in die Gedanken einzieh'n.

Da kommt der Zwangstrennung Heilung zu,
Das Unangenehme geht endlich verloren,
Die leidende Seele kommt so zur Ruh',
Zum Neuanfang in künftigen Zeiten erkoren.

Wer die Gedanken von Missliebigem reinigt,
Der kann dadurch auch den Körper heilen.
Wer sich dagegen mit viel Lasten peinigt,
Bei dem können Mahre lange verweilen...


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Stillstand

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Stillstand

Die Operation wäre nötig gewesen,
Doch wer möchte noch dorthin,
Wo ungeimpft man selten kann genesen,
Da steht uns doch still jeder Sinn.

Wäre der große Knoten entfernt,
Müsste niemand uns mehr belügen,
Wäre meine Gesundheit gut besternt,
Würde meinem Schicksal ja genügen.

Ich will niemals eine Bestrahlung,
Will nur den ambulanten Eingriff.
Dafür spricht eine gute Bezahlung,
Gnade umschifft so das üble Riff.

Leider bleibe ich jetzt traurig daheim,
Nur in meinen schönen vier Wänden
Und schmiede lieber Reim um Reim
Und bete mit zitternden Händen.


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Suppenschmaus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Suppenschmaus

Glatt hatten wir ihn übersehen,
Den Hokkaido in der Ecke.
Jetzt darf er in sein Schicksal gehen,
Damit den Gaumen er uns necke.

Wir holen eine Stange Lauch,
Kartoffeln, dass es sämig werde
Und, wie's bei uns schon immer Brauch,
Gewürze – für die Enkelherde.

Zuerst die Zwiebel, fein gehackt,
Wird mit dem Knoblauch angedünstet,
Womit uns der Genuss zusagt,
Da wird nichts weiter hingekünstelt.

Im Dampfdrucktopf wird nun gekocht,
Viel Wasser mit allem zusammen,
Weil man doch aufs Genießen pocht:
Dahin wollen wir gern gelangen.

Der Zauberstab mixt alles auf,
Noch etwas Pfeffer, reichlich Salz.
Dann spüren wir mit Lob im Lauf:
„Die Suppe, lieber Gott, erhalt's!“


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Nachtfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nachtfreuden

Wenn zu stiller, dunkler Nacht
Fernsehen jetzt ganz verflacht,
Geben mir Operngesänge
Eine Tiefe, Glanz und Länge,
Dem alten Herzen ganz viel Halt,
Wenn die Seele wird beschallt.

Deshalb nehm' ich sie gern in Kauf,
Den Opern-, Operettenlauf,
Weil die zarte Stimme lockt,
Wo schon die Ermüdung hockt,
Und mit eindrucksvollem Wesen
Unterstützt mein spätes Lesen.

Wenn dann zartbesaitet' Necken
Geister kann ins Leben wecken
Und die Zeit von mir vergessen,
Blicke Liebe schon ausmessen,
Kommt versteckt bei frühem Läuten
Die wundersame Zeit mit Freuden...


©Hans Hartmut Karg
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Längst gesät

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Längst gesät

Längst gesät sind die Tomaten,
Sind gewachsen zum Pikieren.
Damit sie uns gut geraten,
Wollen Humus wir zuführen.

Der ist wenig vorgedüngt,
Um Wurzeln Aufbaukraft zu geben,
Weil das die besten Ernten bringt –
Gesundheit gar auch unserem Leben!

Dem Jahr kommt man so gern zuvor
Gewinnt da wirklich viele Tage,
Wär' ohne Frühbeet nur ein Tor,
Denn alles wäre nichts als Plage.

Im Frühbeet wächst nun still heran,
Erst langsam, kräftigend den Stiel,
Was dann die Pflanze tragen kann:
Die großen Früchte, schwer und viel.

Nach Kalttagen folgt das Auspflanzen,
Die Stauden blühen wirklich reich,
Wollen mit unserer Sonne tanzen
Im wunderbaren Gartenreich.


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Wo das Verlangen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wo das Verlangen

Wo das Verlangen ausgetragen,
Da reift noch keine stille Zeit,
Mit der wir könnten auch ertragen,
Was an sich schon liebesbereit.

Wo das Verlangen eingenebelt
Suchen Gelüste nur danach,
Was eigentlich längst ausgehebelt,
Verborgen liegt in tiefer Schmach.

Wo das Verlangen eingelebt,
Mit Zweisamkeit vergessen kann,
Weil es nach Deiner Liebe strebt,
Da bist Du richtig, lieber Mann.


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Jetzt können Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jetzt können Tage

Jetzt können Tage Jahre sein,
Wenn sie sich auch beeilen,
Wir isoliert jammernd verweilen,
Weil sie mit uns so ganz allein.

Verloren sind Gedanken,
Die sich längst ausgebildet haben,
Wenn Weltträume so ausgehebelt
Trotzdem in neue Tage wanken.

Freund, ziele auf hoffende Tage,
An denen Dir die Sonne scheint,
Die es so gut mit Dir ja meint
Im Lenz – ganz ohne Frage...


©Hans Hartmut Karg
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Lydiagedicht 1

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lydiagedicht 1

Sie saß bei den Studentinnen,
bog ihren langen Hals ganz leicht
und überragte sie doch alle.
Anpassungsfähig, wie sie war,
stand sie erst auf, als andere standen,
ging mit ihnen zum Hörsaal hin
plaudernd, lachend, frohgemut.

Man kann eigentlich nicht sagen,
dass sie auf mich gewartet hätte.
Daheim war sie in ihrem Pulk,
bei Ihresgleichen, unterhaltsam,
viel redend, lachend, wandelnd.
Sie lebte, weil sie nichts erhoffte,
sich nichts erdachte und nichts wollte.

Alles war ihr genug, nichts fehlte,
denn wer bescheiden aufgezogen,
zur Duldsamkeit hin aufgewachsen
im Elternhaus mit jüngeren Brüdern,
der konnt' nicht überheblich sein.
Begehren kam zuerst von mir,
der die Natürlichkeit so schätzte...


©Hans Hartmut Karg
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Tagtäglich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tagtäglich

Vergönnt ist uns allen sicher das,
was wir auch bewahrend nutzen werden.

Doch ist es nicht so,
dass wir eben auch das vernutzen,
was uns eigentlich nur geliehen wurde?

Das Jammern bleibt
unangemessen im Lichte
nicht nachhaltiger Lebensführung,
welche die Schöpfung bewahren sollte,
das Gute so tagtäglich der Lebensrettung zuführen.


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Lydiagedicht 2

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lydiagedicht 2

Mit dichtem Haar steht Sie mir da,
Reisebereit, mit viel Gepäck.
Selig lächelnd ist Sie mir nah –
Beide woll'n wir endlich weg!

Das ist stets diese Profession,
Mehr als das Ziel mit mir zu reisen,
Die Stimme sanft, mit feinem Ton,
Denn Sie gehört zu Sanften, Leisen.

Das hat Sie ja recht früh gelernt,
Da Sie ein Internat besucht,
Um von zu Hause sehr entfernt
Präsent zu sein, doch nicht betucht.

So liebt Sie die Zweckmäßigkeit
Und ist bis heute auf der Hut,
Dass bei gewiefter Gründlichkeit
Niemals entschwindet die Anmut.

Seh' ich Sie an und ist Sie fertig,
Erwartet Sie ein Lob von mir.
Sie ist mir dann so gegenwärtig,
So lebensfroh bleibt Ihr Pläsier,

Dass ich Ihr dieses Lob erteile.
Sie hat sich dazu aufgeschwungen,
Unaufgeregt, ganz ohne Eile
Alles verpackt, s'ist Ihr gelungen!

Das geht so ohne laute Töne,
Ganz ohne Lärm im Morgenglanz,
Womit Sie mich sehr gern verwöhne,
Weil Sie das schafft - allein und ganz!


©Hans Hartmut Karg
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Die Räuber leben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Räuber leben

Ist es nur den Systemen geschuldet,
Dass die Räuber wieder weiter ausgreifen?
Haben wir da zu viel Freiräume geduldet
Für jene, die Menschenseelen verheeren,

Weil sie Eigentum anderen weg genommen,
Wo diese sich nicht mehr wehren können,
Weil das Recht ihnen mit Paragrafen gekommen,
Die unserem Eigenwohl nichts mehr vergönnen?

Es ist schon des Diebes schlimmster Glaube,
Dass moralisch er voll im Rechte sei.
Nächtens steigt er herab aus seiner Gaube,
Denn der Nächste ist ihm doch einerlei,

Wenn er mit der Tat sich im Reinen befindet,
Reichtum nur sieht als Pflichtenabgabe
Und humane Bindungskraft dadurch schwindet,
Dass er erpresst beständige Teilhabe.

Räuber glauben sich immer im Recht zu sein,
Weil Erfolge ihnen Kumpane zureichen.
Dadurch bleiben sie mit der Schuld nicht allein,
Können sogar ihrem Gewissen entweichen.

Der Erfolg bleibt dabei der Nutznießer der Macht,
Wo das teilnehmende Recht im Staate blind.
Er vernebelt gerne das Helle zur Nacht,
Deren Verstärker wir leider oft selber sind...


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Hans Hartmut Karg
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Wortgewitter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wortgewitter

Wie haben wir gern ausgemessen
Die Worte früher, die uns trafen.
Da war fast alles angemessen,
Niemand musste mit Worten strafen.

Die Zeit ist jetzt schon wieder reif
Für Wortgewitter – oft im Netz.
Die Seelennot brennt wie ein Reif
Im Kopf, wenn man liest das Gehetz.

Da ist kein Anspruch, machtgelüstig
Hält uns einer den Spiegel vor,
Merkt nicht, wenn er sich damit brüstet,
Dass nur sein Ungeist lugt hervor.

Da sieht das Recht dann ganz schnell ROT,
Wenn wiederholt man Stimmen hört:
„Du reitest doch die Pferde tot!“–
Und das im Netz niemanden stört.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Sprachreisende Schicksale

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sprachreisende Schicksale

Wenn Menschen reden,
entäußern sie sich als Mentalitäten,
an denen ihr Gegenüber erkennt,
wes Geistes Kinder sie sind.

Das hat manche dazu bewegt,
nichts Persönliches mehr von sich zu geben,
um so in eigenen Lebenskreisen zu glauben,
sie könnten sich freier bewegen.

Doch die Wortwahl entlarvt sie,
auch der Duktus mit Tonhöhe und Schärfe
zeigen den Umherstehenden dauerhaft an,
ob Redner innerlich lachen, leiden oder vereinsamt sind.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Ja, schreiben muss man

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ja, schreiben muss man

Niemand muss schreiben wollen,
Manche reden vielleicht deshalb mehr.
Was aber, wenn diese Nähe so leer,
Dass nur Mächte uns einholen?

Da ist es doch an der Zeit,
Die alten Unterlagen zu holen,
Als wir noch jung und verstohlen
Zu den ersten Gebilden bereit.

Ja, schreiben muss man,
Wenn man keinen mehr treffen kann,
Schnurgerade auf einsamer Bahn
Wir der Trennungen Untertan.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wir brauchen es nicht!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Wir brauchen es nicht!

Ein Leben auf dem Mars,
wer möchte das für sich wollen?
Versorgt müsste alles doch
von der Erde aus werden.

Der Rote Planet
ist keinerlei Alternative
für wunderbare Jahreszeiten
auf dem Blauen Planeten.

Hier gibt es
immer noch Blumen,
Obstbäume, Gemüse,
die wir uns wünschen.

Von daher sage ich Euch:
Rettet doch die Erde,
bleibt bodenständig,
geerdet im Erdkreis.


©Hans Hartmut Karg
2021

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