Dr. Karg Gedichte / Teil 2

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Hans Hartmut Karg
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Coronaopfer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Coronaopfer

Das bangende Herz in Einsamkeit,
Verstrickt mit der Zeit der Not
Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,
Die ihm einst das Schicksal bot.

Allein liegend im Apparateraum,
Verkabelt, verschlungen, im Koma:
Da schwindet ein letzter Lebenstraum,
Zerbrochen die Hoffnung, das Soma.

Da liegt ohne Nähe und Liebe
Der Mensch, überwacht, versehen,
Umgebettet, gehoben im Geschiebe,
So muss das für ihn weitergehen.

Er kann nichts selbst entscheiden,
Wird zum Objekt langer Therapie
Und muss die Tage durchleiden –
Daran dachte er früher nie!

Nichts ist mehr, wie's vorher war,
Kein Laut übertönt die Maschinen,
Unter Masken das Gesicht, das Haar
Und Helfer, die das alles bedienen.

So hat das Virus denn vorgeführt
Unser Leben, das immer auch bedroht,
Wo man keine Grenzen, viel Schmerzen spürt
Und der Erdkreis längst aus dem Lot.

Das bangende Herz in Einsamkeit,
Verstrickt mit der Zeit der Not
Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,
Die ihm einst das Schicksal bot.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Leitlinien zum Umgang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leitlinien zum Umgang

Niemals jemanden kränken!
Niemanden beleidigen und bloßstellen!
Dem edlen Geschlechte
muss Freundlichkeit, Vornehmheit
beständig dienstbarer Geist sein.

Helfen gehört auch dazu,
wo dieses erwünscht und gewollt
und sinnvoll bleibt im Benehmen,
dass ein Gegenüber als Wert
in eigener Würde verbleibt.

Deshalb:
Sich in den Nächsten einfühlen,
seine Worte und Werke ernst nehmen,
auf jeden Fall das tolerieren,
was man noch nicht ganz versteht.

Nächsteliebe und Menschenwürde
dürfen keine Papiertiger bleiben,
zahnlos, gesichtslos, sinnlos
nur zugedeckt von Kritik,
die alleine das Herrschen will.

Wir brauchen keine Scheinheiligkeiten,
nicht Menschen, die uns nicht mögen,
denn erst dann werden wir edel,
wenn sie uns fair begleiten,
reversibel die Absichten sind.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Venezianische Kulturfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Venezianische Kulturfreuden

Wo tonnenschwer die Pfähle tragen,
Was kunstbeflissen einst erbaut,
Darf man in seinen Urlaubstagen
Erspüren, was auf Sinn gebaut.

Das trägt zur Adrialagune
Uns weiter hin, wo Wellen leben,
Wenn in Venedigs alter Buhne
Mehr blüht, als nur geschäftig' Streben.

Die Schönheit ist der höchste Trumpf,
Auch wenn leider bröckeln Fassaden,
Vom Pfahl manchmal nur steht ein Stumpf
Und Händler schwer die Kähne laden.

Schauspiel, Musik und Tanzgewänder
Zeigen die Lust, weil Handel blüht:
Urlauber strömen in die Länder,
In denen man um Kunst bemüht.

Der Wettbewerb läuft zwischen Städten
Denn alle wollten prächtig sein.
Dort können Künstler frei auftreten,
Erhaben sein – und nicht allein...

Kaufleute schaffen den Anreiz
Für Künstler, die um Größe buhlen.
Es gibt viel Reichtum, wenig Geiz,
Wo sie die Künste früh verschulen.

Selbst Dürer war schon in Venedig
Und malte Frauen in den Roben
In denen sie – manchmal noch ledig –
Bis heute Liebesfreuden proben.

Wir sehen schöne Palazzi –
Italiens größte Attraktion.
Es gibt ja kaum noch Paparazzi,
Dafür Freuden mit Tradition.


©Hans Hartmut Karg
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Wie man's mag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie man's mag

Gar mancher schreibt nur ein Gedicht,
Ein anderer davon sehr viele.
Der eine dichtet mit Gewicht,
Der andere hat andere Ziele.

Nun gibt es da gar manchen Besen,
Der im Netz gern aufräumen will,
Denn manches will er nicht mehr lesen,
Verfolgt dann rigoros sein Ziel.

Lass' Dich von dem nicht kopfscheu machen,
Dein Dichterherz braucht keine Grenzen,
Denn Du willst keine halben Sachen,
Und Deine Verse sollen glänzen!

Jeder darf lesen, was er mag,
Gedichte schreiben, wie ihm dünkt,
Denn ihm allein gehört der Tag,
An dem für ihn die Muse winkt.

Begleite, wer mit gutem Willen
Sich Deiner Dichtkunst gern annimmt
Und mit dem ehrlichen Einfühlen
Erkennt, was auch Dein Geist erklimmt.

Wer sich darum nicht mühen kann,
Der führt wohl Übleres im Schilde.
Als Dichter bleibe frei und Mann,
Suche nach eigenem Gebilde.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Christrosenwunder

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Christrosenwunder

Zwei fast zerstörte Blumenzwiebeln
Hat sie aus einem Müll gekramt
Und hingesteckt, dort wo an Giebeln
Sie wohl geschützt, als wär es Samt.

Und jedes Jahr wurden es mehr:
War erst die Schneedecke im Schwinden,
Kamen Großblüten weiß daher,
Um Winters Ende zu verkünden.

Als schließlich sie selbst nicht mehr war
Kamen die Blüten haufenweise,
Erinnerten so Jahr für Jahr
An ihre Retterin ganz leise...


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Neue Wege beschreiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Neue Wege beschreiten

Niemals war er ein Kostverächter,
Sah sehr gern auf die jungen Dinger.
Seiner Frau ging es immer schlechter,
Doch er hielt in Zaum seine Finger.

Erst als sie von ihm gegangen war,
Körperliebe nicht mehr zu leben,
Sah er für sich nun keine Gefahr
Im Triebe weiter zu streben.

Da fand er doch in der Nachbarschaft
Eine Frau, die sehr lebendig und reich.
Und weil erst Lust Gelegenheit schafft,
Kam er auf seine Idee sogleich.

An seinem Haus lief sie morgens vorbei,
Leicht kam er mit ihr ins Gespräch.
Sie hatte gekauft, war viel Gutes dabei –
Ihr Ehemann hatte jetzt Pech.

Denn der Nachbar umgarnte sie derart gut,
Dass sie von ihm nicht lassen konnte.
So packte er beim Schopf seinen ganzen Mut,
Ihr Lächeln ihn dabei besonnte.

Komplimente beflügelten ihre Lust,
Denn sie fand ihn freundlich und nett:
Mit ihm schien vergessen jeglicher Frust,
Der Wald wurde ihnen zum Bett.

Das Leben läuft oft anders, als geplant,
Neue Wege muss man beschreiten.
Und so kam endlich, eng verzahnt
Das späte Glück zu den BEIDEN.


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Hans Küngs Vermächtnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hans Küngs Vermächtnis

Oft schwindet zu rasch mit dem Tode
Das Interesse an der Großen Werke.
Dann überwuchern sie Zeit und Mode,
Aus der Größe werden oft Zwerge.

Hans Küngs Weltethos, es bleibe,
Hat sich als Wahrheit erwiesen,
Weil Toleranz sich festschreibe,
Wo Religionen Frieden hissen.

Alle Weltreligionen tragen
Tötungsverbote in ihren Lehren,
Weil sie stets nach dem Segen fragen,
Um dadurch den Gott zu verehren.

So heißt es in den Zehn Geboten,
Der gute Mensch darf nicht töten,
Das ist ihm für immer verboten,
Befreit uns von Angst von Nöten.

Es heißt auch in der fünften Sure,
Wer tötet, tötet die Menschheit.
Wer mordet, weil er in falscher Spure,
Den packen Sünde und die Bosheit.

Nächstenliebe und Feindesliebe
Hat Jesus für uns auserkoren,
Damit in Schach wir halten Triebe,
Weil innerlich wir frei geboren.

Man braucht keine Waffenpakete,
Um das Leben sicher zu betten,
Nicht Bombe, Sprengstoff und die Rakete,
Um Menschheit und Welt zu retten.

Es reicht der Glaube an einen Gott
Und an die humane Vorbilder.
So kommt die Menschheit in ihr Lot,
Es braucht keine Soldaten und Schilder.

Oft schwindet zu rasch mit dem Tode
Das Interesse an des Großen Werk.
So überwuchern Zeit und Mode
Das gigantische Riesenwerrk.

Hans Küngs Weltethos, es bleibe,
Hat sich als Wahrheit erwiesen,
Weil Toleranz sich festschreibe,
Wo Religionen Frieden hissen.


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Gewundene Stränge

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gewundene Stränge

Von oben sehen Serpentinen
In ihren Windungen klein aus.
Ich wäre dennoch gern bei ihnen,
Könnte verlassen so mein Haus.

Doch da gilt es noch abzuwarten,
Bis Inzidenzen deutlich sinken.
Dann dürfen wir zur Ferne starten,
Abschiednehmend wieder winken.

Noch sehen wir die Straßenstränge
Am Fernseher als Sendung an
Und wissen doch, dass diese Enge
Versperrt nur kurz die Lebensbahn.


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Halbheiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Halbheiten

Halbheiten werden wieder mehr,
Verkauft uns als volle Wahrheiten.
Das ärgert Bürgers Geist gar sehr,
Denn solches verursacht manche Leiden.

Verantwortung trägt keiner gern,
Das ist mit sehr viel Müh' verbunden.
Man stellt sich lieber zu den Herrn –
Und glaubt so Nöte überwunden.

Durch manches sanfte Medienspiel
Werden Entscheidungen diffus.
Man sieht dabei kein wirklich' Ziel,
Es fehlt uns ein entschiedenes „Muss“.

Erfahren wir stets nur Halbheiten,
Kann man die Provisorien sehen,
Die nicht zu Lösungen geleiten
Und so am Geist vorüber gehen.

Natürlich braucht es Kompromisse,
Damit man auch regieren kann.
Doch ganz im Haar die kleinste Nisse
Führt Ewigdiskussionen an.


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Sie redet mit sich selbst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sie redet mit sich selbst

Wir ZWEI sind lange jetzt beisammen,
Haben das Viele schon erlebt,
Sind manchen harten Weg gegangen,
Haben nach Edlem doch gestrebt.

Jetzt sind wir miteinander alt,
Besonnt von späten, goldenen Weiten:
Man lebt sein Glück, so ist das halt,
Wenn gute Jahre uns begleiten.

Natürlich hat niemand geahnt,
Dass uns die Pandemie bedroht,
Wo nun so mancher Forscher mahnt',
Dass uns gewärtig bleibt der Tod.

Da höre ich dann aus der Küche
Die Stimme meiner Herzensdame,
Rieche Feines, Gourmetgerüche,
Damit die Liebe nie erlahme...

Sie ist dort ganz allein zugange
Und doch hör' ich die liebe Stimme,
Worauf ich rasch zu ihr gelange
Voll Sorge, ob etwas nicht stimme.

„Mach' Dir um mich ja keine Sorgen,
Bin frohgemut und lebe frei,
Geselligkeit will ich mir borgen
Und rede mit mir Vielerlei.

Das baut mich auf, so dass ich dann
Arbeite, wenn Musik ich nicht höre
Und ganz beseelt für meinen Mann
Erschaffe, worauf er gern schwöre.“


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Im Impfzentrum

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Impfzentrum

Alles ist groß aufgebaut,
Denn es ist jetzt Pandemiezeit,
Wo man nach der Hilfe schaut,
Zum Impfen allzu gern bereit.

Nach vielen Lockdown-Verboten
Ist man darauf vorbereitet
Und verteilt nur beste Noten
Für das Team, das uns begleitet.

Zeit braucht auch die Bürokratie,
Viel mehr, als für's rasche Spritzen:
Dem Formblatt jenen Geist verlieh,
Der uns warten lässt - und sitzen!

Doch wer endlich dann geimpft,
Dessen Sinn durchfährt viel Wärme,
So dass keiner jetzt mehr schimpft,
Nirgendwo ein Schreier lärme.

Wär' es nicht schneller gegangen,
Von Anfang an mit den Hausärzten?
Wollten sie wenig verlangen,
Wenn sie Patienten herzten?

Undankbar woll'n wir nicht sein,
Das kann sich alles wiederholen.
Dann will man gut gerüstet sein –
Entschwinden wir auf leisen Sohlen...


©Hans Hartmut Karg
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Liebesschicksal

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Liebesschicksal

Sie roch immer gut, wenn wir uns trafen,
Manchmal heimlich bei den fernen Schafen.
Ihre Haltung dünkte mir stolz und fein,
Gern wollt' ich mit ihr zusammen sein.

Stark war sie und ihr Wille blieb zäher
Als meiner, dennoch kam sie mir näher.
Ich hatte es für mich nicht verwunden,
Dass sie längst anderweitig gebunden.

Aus meinem persönlichen Eigennutz
Übersah ich leider ihren Selbstschutz:
So ließ sie mich zwar recht lange zappeln –
Am Ende hat sie mich doch verlassen...


©Hans Hartmut Karg
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Abschiedsstunde

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Abschiedsstunde

Das kam leider nicht oft vor,
Dass ich recht lange bei ihr war.

Allzeit stach dieser Glanz hervor
Durch dieses herzensvolle Lachen,
Welches vermehrt und mit Verlangen
Alle im Raum in Banne zog.

Das Herz war stets mit ihr gefangen,
Mein Sehnen zum Himmel abbog,
So weit, als wär' die Sonne offen
Bei diesem großen Augenleuchten
Und wir im Raum durften erhoffen,
Dass Freude nur die Augen feuchten.

Umarmend und mit vielen Küssen
Haben wir Abschied nehmen müssen.


©Hans Hartmut Karg
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Satz und Spiel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Satz und Spiel

Ablenkungen gibt’s ohne Zahl,
Heute gern medial begleitet.
Doch bleibt uns noch die freie Wahl,
Wenn wir nun durch das Netz geleitet?

So kippt der Mensch leicht aus der Pflicht,
Wenn ihn die Spielsucht kann verleiten,
Dass Freiheit dann aus seiner Sicht,
In Scheinwelten ihn wird begleiten.

Das Dauerspiel frisst Lebenszeit,
Lenkt ab von notwendiger Pflicht,
Macht abhängig und oft bereit,
Dass mancher mit der Arbeit bricht.

Es ist meist nur der kleine Kick,
Der Dich ansteuert, weil Du gehst
Scheinzwanglos mit Geschick,
Man sagt, dass Du die Welt verstehst.

Mancher meint aufgebaut zu werden,
Obwohl er sich abhängig macht,
Er dasteht dann mit Geldbeschwerden
Und das System ihn nur verlacht.

So kontrolliere Deinen Tag,
Teile die Lebensstunden ein,
Dass keine Sucht Dich überrag',
Denn kostbar soll Dein Leben sein.


©Hans Hartmut Karg
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Endlich geimpft!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Endlich geimpft!

Das dauerte so schrecklich lange,
Die Angst erlöste keinen Tag.
Im Herzen trieb hoch jene Bange,
Die ständig nur als Nackenschlag.

Und wieder gab es keine Nachricht,
Dass Impfstoff endlich kommen sollte.
War Fürsorge nicht Staates Pflicht,
Damit der Bürger sich erholte?

Das Forschen brachte Wettbewerb,
Fülle an Impfstoffen hervor.
Doch manches Sinnen gärte herb,
Weil man auch Zutrauen verlor.

Und dann kam endlich doch die Mail,
Dass erstmalig man nun geimpft.
Das ging dann alles rasend schnell –
Selbst wenn mancher noch immer schimpft!

Ich fühl' mich froh und sehr befreit,
Weil Rettung ich erfahren habe.
Niemand ist gern zum Tod bereit,
Ein jeder möchte doch Teilhabe.


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Schlaflosigkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Schlaflosigkeit

Gar manchen trägt in dunkler Nacht
Der späte Schlaf in die Verzweiflung:
Die Unruhe, sie hält die Wacht,
Bringt Mahre in schwere Verteuflung.

Die Ruhe ist auch tags dahin,
Wenn man nicht gut geschlafen hat
Und müde torkeln Geist und Sinn,
Da wird die Arbeit nicht zur Tat.

Deshalb, Freund, überlege Dir,
Ob es nicht hilft, Erde zu graben
Im Garten, so wie dies auch mir
Geholfen hat, Freiheit zu haben.

Der Körper, der ja wohl genährt,
Braucht immer doch ein wenig Lasten.
Erst wenn er wirklich wird beschwert,
Darf er in tiefem Schlafe rasten.


©Hans Hartmut Karg
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Negative und positive Menschen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Negative und positive Menschen

Selbst wenn Du jung und unerfahren
Wirst Du rasch spüren, wer Dich mag,
Auch welche sich gern um Dich scharen,
Wer lang mit Dir verbringt den Tag.

Doch hüte Dich vor den Akteuren,
Die in der Suppe Haare finden
Und immer ihr Urteil beschwören,
Weil sie Dich wirklich nicht gut finden.

Distanz ist deshalb angebracht
Bei jenen, die nicht gut gesonnen,
Jedoch so rasch, auch neiderwacht
Im Hinterrücken Dich bewohnen.

Wende Dich doch den Guten zu,
Die positiv Dein Werk begleiten,
Dann hat auch Deine Seele Ruh'
Und kann zu neuen Taten schreiten.


©Hans Hartmut Karg
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Am Insektenhotel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Am Insektenhotel

Jetzt schwirren sie wieder, die haarigen Kleinen,
Gelbbraun sind sie und dem Winter entflogen.
Du willst es doch gut mit ihnen meinen,
Hängst auf das Haus regenfrei am Bogen.

Dort geht es den ganzen Tag ein und aus,
Schon sind erste Röhren verschlossen.
Da entsteht neues Leben im Sonnenhaus,
Der Nachwuchs gedeiht unverdrossen.

Am Insektenhotel ist jetzt reichliches Leben,
Fledermäuse warten im Sommer darauf,
Dass für sie etwas Feines abzugeben –
So gedeihen auch sie im Jahresverlauf...


©Hans Hartmut Karg
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Der Liebestolle

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Liebestolle

Ja, sie beobachtet er lange,
Hat heimlich da fotografiert,
Damit er in den Kreis gelange,
Wo sie ein glücklich' Leben führt.

Sie kommt an seinem Hause vorbei,
Wenn zum Kaufen sie denn geht:
Am Fenster sitzt die Liebelei
Mit Blick, auf den er morgens steht.

Die Frau hat ihn stets fasziniert,
Groß, dunkel trägt sie ihr Gepäck.
Er hätte sie so gern verführt,
Denn Liebe ist sein Lebenszweck.

Er schaut, dass er sie treffen kann,
Sich ihre Wege öfter kreuzen,
Wirbt mit viel Charme, da ist er Mann
Und keiner von den blinden Käuzen.

Schon als er noch in Arbeit lebte
War wirklich er kein Kostverächter,
Weil damals er zu Jüngeren strebte,
Fand das so toll als Mann, als echter!

Er steigt der Dame weiter nach
Und das ist dieser nicht geheuer,
Denn sie will gar kein Ungemach,
Die Scheidung käme viel zu teuer.

Deshalb steigt sie aufs Fahrrad um
Und fährt künftig zum Laden hin.
Jetzt kommt sie um den Mann herum
Und hat endlich befreiten Sinn.

Der Liebestolle merkt' das auch,
Sinnt auf neue Begegnungswege.
Doch sie weicht aus dem alten Gauch,
Will nicht, dass er sich zu ihr lege.

Da geht er schließlich doch zurück
Zur Angetrauten im Zuhause
Und sucht sein altbekanntes Glück,
So hat die Tollheit endlich Pause...


©Hans Hartmut Karg
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Mit dem Rad

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mit dem Rad

Früher lief sie immer den Weg
Zu ihrer Schule und wieder zurück.
Darin sah sie ein großes Privileg,
Ein Gesundheitsgeschenk und ein Glück.

Denn die reine, die frische Morgenluft
Bescherte ihr Kraft, neuen Mut,
Wenn sie vorbei an wiesensüßem Duft
Rascher lief, allzeit auf der Hut

Vor einem, der ihr nah kommen wollte,
Der ihr leider unsympathisch war,
Weil er plumpe Komplimente hervorholte,
Unsauber, wohl im Geiste nicht klar.

Also überlegte sie, wie zu handeln wäre
Und fand so zu ihrem Fahrrad.
Das entzog ihr jene Begegnungsschwere,
Denn Anmache führt nur zur Tat.

„Man muss schlauer sein, als das System!“
So dachte sie lächelnd bei sich.
„Das Radfahren ist ja auch noch bequem,
Sichert meine Person und mein Ich.“


©Hans Hartmut Karg
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