Corona-Virus Teil 8

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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dede
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von dede »

Moreen hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 07:37
dede hat geschrieben: Do 13. Mai 2021, 22:58 Deshalb ist es trotz Impfung/ Erkrankung/ Testung wichtig, dass sich Kranke auch in den nächsten Jahren zurückhaltend verhalten. Die Idee, ich bin geimpft und die anderen sind geimpft, also ist es nicht Covid und ich kann trotz Symptome an alle Feste ohne zusätzlichen Schutz und kann niemanden anstecken....das ist fahrlässig und stimmt so nicht. Der Einzelne weiss nicht, ob er Impfversager ist oder nicht. Und auch die Titerbestimmung hat keine genügend hohe Aussagekraft. Eine Restunsicherheit bleibt immer bestehen. Dessen müssen wir uns schon bewusst sein.
Wie gefährlich stufst du denn eine Covid-Infektion ein? Und: ein halbwegs normal tickender Mensch weiss eigentlich, dass man, wenn man Symptome hat (egal ob Erkältung, Grippe oder weiss der Geier was), zu Hause bleibt und sich nicht an Grossanlässen rumzutreiben hat... Ich denke, es wäre an der Zeit, dass wir dieses Virus nicht als DIE GEFAHR schlechthin sehen, sondern lernen, damit umzugehen - genau so wie wir es mit der jährlich wiederkehrenden Grippe ja auch tun.
Covid-19 ist sicher schlimmer als die Influenza. Und das mit halbwegs normal tickenden Menschen....Ich habe im letzten Jahr so oft die Anfrage von "halbwegs normal tickenden Menschen" erhalten, ob sie jetzt mit leichtem Husten/ Halsweh oder was auch immer, nicht doch ans Quartierfestli, Familienfestli usw gehen können...sie würden dann schon Medis nehmen.... Sinnvoll mit Infektionskrankheiten umgehen können nicht so viele Menschen in unserer Gesellschaft. Die eigenen Interessen und Bedürfnisse sind den meisten so wichtig, dass andere Dinge keine Rolle mehr spielen. Fieber und Algifor bedeuten: Schulbesuch trotzdem möglich und beide Elternteile können arbeiten gehen. Mit der Grippe haben wir nicht "gelernt" umzugehen. Den meisten Leuten macht die Grippe nichts ausser eine Woche flach im Bett, manchmal mehr oder weniger. Den Rest blenden wir aus. Bei Covid lenken wir jetzt den Blick aufs Geschehen, ausblenden geht da (nocht) nicht. Auch mit Covid werden wir nicht lernen umzugehen, wir werden es hinnehmen und die meisten Menschen werden weiterhin mit Algifor & Co ans Familienfestli, ans Konzert gehen und viele Eltern werden die Kinder mit Algifor in die Schule schicken.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du einen viel sinnvolleren Umgang mit Infektionskrankheiten gefunden hast. Viele andere Menschen haben das nicht und werden das auch nie. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen einen respektvolleren Umgang pflegen würden und wir wirklich lernen würden, sinnvoll mit Infektionskrankheiten umzugehen.

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Neonova
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Neonova »

@dede: ich stimme dir zu, nur frage ich nochmals, wo wird denn die Grenze gezogen? Bei einer Influenza hast du nicht nur ein bisschen Halsschmerzen. Dann liegst du flach. Bei Covid kann es aber gut sein, dass du nur einen kratzenden Hals oder etwas Schnupfen hast (grad bei Kindern sehr oft gesehen). Die waren ansonsten topfit. Auch haben Kleinkinder (oft Kitakinder) gefühlt den ganzen Winter eine Schnuddernase.
Dass man bei starken Erkältungssymptomen, Fieber oder reduziertem AZ zuhause bleibt ist für mich auch klar. Aber wo ist die Grenze bei milden Symptomen?
Ich finde das nicht so einfach zu entscheiden.
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dede
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von dede »

Moreen hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 07:59 Ich finde es übrigens äusserst fragwürdig, ja gar fatal, dass das BAG den Eltern von Kindern ab 12 Jahren das Mitspracherecht in Bezug auf die Covid-Impfung absprechen will; lässt bei mir einige Warnleuchten blinken !!! Um WAS geht es letztendlich bei dieser Impfung? Alle anderen medizinischen Fragen bedürfen dem Einverständnis der Eltern; bei dieser neuartigen Form von Impfung scheint man den Kinder plötzlich zuzutrauen, dass sie selber darüber entscheiden können, ob dieser Impfstoff taugt oder nicht..?? :roll:

Wohin würde das letztendlich führen? Dürfen junge Teenies in Zukunft auch selber entscheiden, ob sie nun das eine oder andere Tattoo stechen lassen wollen oder nicht? Oder ob sie sich piercen lassen? Schönheits-OPs durchführen lassen wollen?
Das Kind ist nicht das Eigentum der Eltern. Der Wille des Kindes soll sehr wohl berücksichtigt werden. Und das finde ich auch gut so.
Nein, das Einverständnis der Eltern bei allen medizinischen Fragen bei Kindern ab 12 Jahren ist nicht zwingend. In einem gewissen Rahmen dürfen Kinder/ also eigentlich Jugendliche selber entscheiden und brauchen das Einverständnis der Eltern nicht. Das wäre bei einer Covid-Impfung nichts neues, das gibt es schon lange. Sind sich Eltern und Kinder über eine gewisse Behandlung nicht einig und hat das Kind sehr klar und deutlich eine Meinung und kann diese gut einschätzen, dann wird schon heute und schon seit längerer Zeit der Wille des Kindes umgesetzt.
Das wird aber sicher nicht so sein, dass alle Kinder ab 12 Jahren ohne Eltern ins Impfzentrum gehen und sich impfen lassen können, ohne dass vorher ein (mindestens eines!) Gespräch zwischen Eltern, Kind und ärztlichem Personal stattgefunden hat. Das wäre definitiv nicht sinnvoll!
Es wird sicher auch eine Rarität sein, dass sich viele junge Teenies impfen lassen, wenn ihre Eltern strikte dagegen sind. Die Abgrenzung in medizinischen Fragen gegenüber den Eltern kommt häufig erst nach Abschluss der Lehre oder bei Volljährigkeit usw. Ausser natürlich, wenn vorher ein konstruktives Gespräch zwischen Kindern und Eltern möglich ist.

Sehr viel häufiger als bei einer Impfung: viele Mädchen lassen sich ohne Wissen/ Einverständnis der Eltern die Pille verschreiben.

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dede
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von dede »

Neonova hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 17:38 @dede: ich stimme dir zu, nur frage ich nochmals, wo wird denn die Grenze gezogen? Bei einer Influenza hast du nicht nur ein bisschen Halsschmerzen. Dann liegst du flach. Bei Covid kann es aber gut sein, dass du nur einen kratzenden Hals oder etwas Schnupfen hast (grad bei Kindern sehr oft gesehen). Die waren ansonsten topfit. Auch haben Kleinkinder (oft Kitakinder) gefühlt den ganzen Winter eine Schnuddernase.
Dass man bei starken Erkältungssymptomen, Fieber oder reduziertem AZ zuhause bleibt ist für mich auch klar. Aber wo ist die Grenze bei milden Symptomen?
Ich finde das nicht so einfach zu entscheiden.
Grenzen sind immer schwierig, da hast du recht.
Entscheidend für mich sind die Stärke der Symptome, die Situation und der Wille der anderen Betroffenen.

Influenza: auch da gibt es alle möglichen Verläufe.....wenn wir da auch mal alle durchtesten würden, wäre das auch deutlicher. Eine Woche flach, ist einfach die klassische Variante aus dem Schulbuch, die den Unterschied zur banalen Erkältung zeigt und den Ursprung aus der Zeit hat, in der noch nicht nach Virustyp sequenziert werden konnte.
Aber auch da: in der Regel entscheidet die Viruslast, die mit der Symptomstärke korreliert, darüber, wie ansteckend jemand ist. Auch bei Covid bin ich nicht davon überzeugt, dass jemand, der wirklich nur ein leichtes Kratzen im Hals hat über längere Zeit hochansteckend ist.

Bin ich nicht fit, dann frage ich doch einfach beim Besuch an, wie es die andere sehen. Hat eine Person ein paar Tage später eine Prüfung oder fährt in die Ferien sind auch leichtere Erkältungen nicht top.
Habe ich Kontakt zu vulnerablen Personen, dann ist die Grenze auch strenger. Auch da am besten nachfragen.

Kita: ist kein Ort, wo man gezwungen wird hinzugehen. Es gibt auch andere Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Familien mit vulnerablen Mitgliedern müssten sich da anders organisieren.

In die Schule/ Arbeit müssen alle (auch die Vulnerablen) hingehen, da sollte es dann auch etwas strenger sein als in der Kita. Gerade auch der Umgang - Hände waschen, Nastücher nicht in offene Kübel im Schulzimmer werfen & Co könnten da einiges bringen. Das ist auch so ein Teil "lernen mit Infektionen umzugehen". Oder auch die Kreisspiele mit Händegeben.... noch schnell Nasenbohren oder im Mund grübeln und dann den andern die Hände geben.... In diesem Bereich könnte noch sehr viel getan werden.
Ein jüngeres Schulkind mit ständig laufender Nase, das sich pro Lektion 10x die Nase putzen muss, kann sich nicht richtig auf den Schulstoff konzentrieren und wäre zu Hause wahrscheinlich besser aufgehoben, auch wenn es nicht Fieber, sondern nur leicht erhöhte Temperatur hat. Ältere Schulkinder könn(t)en in solchen Situationen Hygieneregeln oft besser umsetzen und müssen auch viel mehr Schulstoff nachholen, sie müssten ja nicht unbedingt in der Mitte zwischen allen anderen sitzen....zum Mithören und Mitschreiben wäre ein Online-Übertragen auch möglich. Viele Schulen und LPs haben damit aber ihre Mühe. Bei uns wurde das bisher auch an der Oberstufe nie gemacht, nicht für Normalkranke, Covid-Kranke oder auch nicht für Schulkinder in Quarantäne.

Das Umsetzen von einfachen Hygienevorschriften ist für eine doch erstaunlich hohe Zahl von Erwachsenen oft ein Problem. Schon nur das Händewaschen nach dem Toilettenbesuch.....das ist ja echt grusig, wie viele Menschen immer ohne Händewaschen aus der Toilette rausgehen. In diesem Bereich bräuchte es mehr Schulung und Wille aller.

Grossanlässe: grundsätzlich ist niemand gezwungen, da hinzugehen. Da stellt sich nur die Frage: wie können vulnerable Menschen (also wirklich schwerer chronisch Kranke) auch hingehen?

Fazit: es gibt noch sehr viel mehr Möglichkeiten als "alles wie vor Corona" zu machen oder Lockdowns & Co. Und das wäre wirkliches Lernen mit Infektionskrankheiten umzugehen.

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aryu
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von aryu »

@Moreen
Danke, diese Antwort gefällt mir. Ja, das ist ja genau gut, wenn man am Familientisch diskutiert und verschiedene Ansichten in Betracht zieht :-) In den allermeisten Fällen kommt man ja als Familie am Ende auch zu einer Lösung, die für alle passt. Der Fall, dass Kinder ihre Eltern vor Gericht zerren, dürfte wohl eher selten sein. Aber ich kenne auch Eltern, die meiner Meinung nach ihre Machtposition ausgenutzt haben und ihren Willen durchgestiert haben, einfach, weil sie als Eltern psychologisch am längeren Hebel sind (Ich meine, wer verklagt schon seine Eltern...).

Zu deinen restlichen Fragen: Die beziehen sich ja eigentlich alle gar nicht auf "in Zukunft", sondern bereits auf das "Jetzt", und Covid bzw. die Impfung dazu dürfte am geltenden Recht gar nichts ändern. Ich denke, bei Tattoos und Piercings geht es nicht um etwas Medizinisches. Hingegen, wenn es um eine "Schönheitsoperation" geht, wird man vermutlich unterscheiden. Nehmen wir mal an, ein Teenie möchte seine abstehenden Ohren anlegen lassen, die Eltern sind aber dagegen. Das finde ich zum Beispiel schon etwas, wo ich mir gut vorstellen kann, dass ein Bericht sich auf die Seite des Kindes stellen würde. Das ganze Thema ist hoch interessant, finde ich.

LGRU
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tiwa
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von tiwa »

ich sehe das problem eher darin dass es hierzulande extrem normal ist dass man trotz krankheitssymptomen solange es geht weiter zur arbeit geht. man hat nicht zu fehlen, ausser man kann wirklich nicht kommen. so ist es wohl bei den allermeisten.
und ich muss sagen, bin ich erkältet, ist das für mich auch kein problem. wir sind selbstständig, kein arbeiten, kein geld, da überlegst du dir zwei mal ob du jetzt daheim bleiben musst.
bei den kindern habe ich es normal so gehandhabt, dass wenn sie wirklich nicht mögen, schlapp sind, etc bleiben sie daheim.
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ChrisBern
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von ChrisBern »

Ich finde auch, wo die Grenze ziehen? Ich habe ein kita Kind, welches seit Februar in der Dauerschnupfenschleife ist und ab und an erwischt es Mann oder mich, mit einem Tag schnupfen oder auch mal Halskratzen. Ist das schon krank? Ist es das wert, beispielsweise einen ganzen Tag Seminar abzusagen (wenn man beispielsweise der Moderator ist), obwohl man eigentlich fit ist? Was macht man bei Kopfschmerzen?
Bei Fieber und Gliederschmerzen finde ich es sehr klar, ich bin dann auch nicht mehr arbeitsfähig. Aber ich habe im Winter dauernd mal wieder Halskratzen oder eine laufende Nase, da arbeite ich ganz klar weiter. Und ja, auch ich habe Chefs, die erwarten, dass man arbeitet und haben nicht viel Verständnis für Krankheit, das ist sehr mühsam. Und das hat natürlich wieder eine Wirkung auf meine Mitarbeitenden.

Was man hoffe ich weiter beibehält: bei der Arbeit muss man sich (vor allem im Winter) wirklich nicht die Hände geben! Und gerne überall Desinfektionsmittel und weiter allen einbläuen, Hände zu waschen. Und tatsächlich versuchen: wenn man nicht fit ist, nicht arbeiten oder im HO, wenn möglich.

sonrie
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von sonrie »

Noch kurz zum Umgang mit all den Infos zu Covid und inwiefern es sinnvoll bzw. sinnlos ist alles wissen zu wollen, hier ein guter Input von Dobelli:
https://www.google.com/amp/s/www.nzz.ch ... ld.1585225

Sehr zu empfehlen übrigens auch sein Buch "Die Kunst des digitalen Lebens" welches wenige Monate vor der Pandemie erschienen ist und gute Inputs zum Thema Medienkonsum bereit hält.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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stella
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von stella »

sonrie
Leider paywall... Würde ihn gerne lesen. Mag die Gedanken von Dobelli.

Ich bewundere auch alle, die auf News verzichten können, so, wie er es in seinem Buch beschreibt. Ich kann das aktuell nicht.

Ich könnte es auch vor oder nach Corona nicht, denn in meinem Beruf muss ich punkto News, Politik... à jour sein und zwar, mehr, als das, was meine Meinung bestätigt, denn ich muss meinen SuS jeweils aufzeigen können, was welche Gruppierung, Partei... zu einem Thema sagt und wie man zu Entscheidungsgrundlagen kommen kann.
Mir ist ganz, ganz wichtig, dass ich meine SuS umfassend informiere, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können. Das Elternhaus hat oft eine gefärbte Haltung zu den Themen.
Das grösste Kompliment ist jeweils, wenn mir meine 9. Klässler sagen, dass sie immer noch nicht wissen, wo ich politisch stehen würde.
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chöngi79
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von chöngi79 »

danke sonrie (ich konnte ihn lesen, auch ohne abo, es gibt so tagesabos für 2.- sonst)
sehr erfrischend und pragmatisch sein ansatz! gefällt mir, auch wenn mir die stoische ruhe je nach gegenüber nicht immer gelingt...

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Neonova
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Neonova »

Danke für den Artikel, sonrie. Gefällt mir.
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Malaga1
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Malaga1 »

sonrie hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 12:11 Noch kurz zum Umgang mit all den Infos zu Covid und inwiefern es sinnvoll bzw. sinnlos ist alles wissen zu wollen, hier ein guter Input von Dobelli:
https://www.google.com/amp/s/www.nzz.ch ... ld.1585225

Sehr zu empfehlen übrigens auch sein Buch "Die Kunst des digitalen Lebens" welches wenige Monate vor der Pandemie erschienen ist und gute Inputs zum Thema Medienkonsum bereit hält.
Ich kann mit diesem Artikel nur beschränkt etwas anfangen. Klar, ich bin keine Virologin und verstehe von diesen fiesen Dingern überhaupt nichts. Die Experten verstehen alle viel mehr, haben aber ihren Tunnelblick und sind nicht unfehlbar. Hätte der Bundesrat auf die Taskforce gehört, hätte es keine Öffnungen gegeben. Die Modellierungen erwiesen sich nun aber als völlig falsch und das nicht zum ersten Mal. Hätte der Bundesrat auf die Eckerle aus Genf gehört, würden wir alle seit einem Jahr zu Hause eingesperrt sitzen und hätten uns schon lange zu Tode gefürchtet vor diesem Killervirus. Und auch unter den Sachverständigen hat es Selbstdarsteller. Ich denke da an den theatralischen, von Twitterbotschaften untermalten Austritt von Christian Althaus aus der Taskforce. Mir entspricht diese Sichtweise aus der heutigen NZZ am Sonntag mehr: https://nzzas.nzz.ch/meinungen/praevent ... ld.1625379
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Helena
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Helena »

ChrisBern hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 09:05 Ich finde auch, wo die Grenze ziehen? Ich habe ein kita Kind, welches seit Februar in der Dauerschnupfenschleife ist und ab und an erwischt es Mann oder mich, mit einem Tag schnupfen oder auch mal Halskratzen. Ist das schon krank?
Würdest du deinem Kind die Chance geben, sich mal ganz auszukurieren, hättet ihr die Situation wohl nicht. Das Immunsystem braucht auch mal Ruhe und wenn es die nicht hat, bekommt man gleich den nächsten Käfer. So seid nicht nur ihr immer wieder erkältet, sondern euer Kind steckt auch wiederum ständig andere an (!) und das Rösslispiel geht weiter.
Gerade jetzt, wo Erwachsene zum Test müssen, nicht gerade toll.

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Neonova
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Neonova »

@Helena: das stimmt einfach nicht, das erlebe ich täglich in der Praxis. Es funktioniert auch nicht zwingend bei zuhause betreuten Kindern. Gutes Bsp unser Jüngster, im ersten Jahr ständig Schnupfen, nie wirklich krank, super Rhythmus, super Schläfer. Sein Nachteil: 2 grosse Geschwister, die in SG und Kiga waren.
Willst du alle zuhause einsperren? Die Viren sind da, das kannst du nicht änderm.

Edit: was wäre denn für dich „eine Chance zum auskurieren geben“? 2 Wochen nicht im die Kita? Ich hab mehrere Eltern in der Praxis, die das schon versucht haben. Kaum zurück gings wieder los. 10-12 virale LWI sind in den ersten Jahren normal. Wir werden nun mal nie in einer sterilen Umgebung leben.
Zuletzt geändert von Neonova am So 16. Mai 2021, 14:52, insgesamt 2-mal geändert.
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stella
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von stella »

Malaga
Es stimmt einfach nicht, dass die TF mit ihrer Modellierung falsch lag. Dazu habe ich weiter vorne einen Artikel von Opa Köbi verlinkt.

Und genau das meine ich: Sich nur dort zu informieren, wo die eigene Wahrnehmung zementiert wird, heisst einfach nicht, sich umfassend zu informieren.
Um die TF wird aktuell Politik gemacht, namentlich die SVP missbraucht sie als Spielball. Schaut man von einer anderen Seite aus darauf, sieht man eben, dass die Vorwürfe völlig haltlos sind und nicht den Tatsachen entsprechen.

Ich kann es nicht gut erklären, geht Richtung Trumpism.
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von sonrie »

nix paywall, der artikel ist frei zugänglich, ich hab kein Abo ;-)

https://www.nzz.ch/feuilleton/corona-un ... ld.1585225

@Stella: lies mal das Buch, dann relativiert sich das "ich muss aber up to date sein". Man überschätzt sich da oft gewaltig.
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von stella »

Sonrie
Das Buch habe ich bereits zwei Mal gelesen..
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von sonrie »

ok......dann sag ich nichts mehr. Muss jeder selber wissen was ihm gut tut.
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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von Petite Souris »

stella hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 12:31 sonrie
Leider paywall... Würde ihn gerne lesen. Mag die Gedanken von Dobelli.

Ich bewundere auch alle, die auf News verzichten können, so, wie er es in seinem Buch beschreibt. Ich kann das aktuell nicht.

Ich könnte es auch vor oder nach Corona nicht, denn in meinem Beruf muss ich punkto News, Politik... à jour sein und zwar, mehr, als das, was meine Meinung bestätigt, denn ich muss meinen SuS jeweils aufzeigen können, was welche Gruppierung, Partei... zu einem Thema sagt und wie man zu Entscheidungsgrundlagen kommen kann.
Mir ist ganz, ganz wichtig, dass ich meine SuS umfassend informiere, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können. Das Elternhaus hat oft eine gefärbte Haltung zu den Themen.
Das grösste Kompliment ist jeweils, wenn mir meine 9. Klässler sagen, dass sie immer noch nicht wissen, wo ich politisch stehen würde.
Ich unterrichte Geschichte, trotzdem verzichte ich seit längerem auf News. Unser Bezirksblatt lese ich, und ab und zu sehe ich eine Schlagzeile, welche mich interessiert. Die wichtigen Informationen erhalte ich trotzdem, zum Teil auch von meinen SuS. So entstehen manchmal sehr gute Diskussionen, und es ist in der Klasse meistens genügend differenziertes Wissen da, da braucht es mich nicht.
Ich habe ihnen auch schon gesagt, dass ich momentan bewusst weniger News konsumiere und deshalb nicht auf dem neusten Stand bin. Bei dringenden Fragen kann ich gleich im Unterricht googeln, und sonst tut es den SuS auch mal gut, wenn sie mehr wissen, als die LP.

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Re: Corona-Virus Teil 8

Beitrag von stella »

Toll, dass du das kannst. Ich kann das nicht.
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