Abseits wohnen

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Moderator: conny85

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enjel
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von enjel »

@lilyrose: Wie fläcki geschrieben hat, ist das mit dem-/n Auto/s sicher nicht das Einzige, und ja, wir sind schon öfters geflogen (da die eine Hälfte der Familie in Indonesien lebt, schwierig darauf zu verzichten), und suboptimal ist sicher auch unser Eigenheim diesbezüglich (was ihr aber auch plant). Angesichts dieser doch massiven Posten liegt aber unser Fussabdruck immerhin einiges unter dem CH-Schnitt, und dazu trägt dann Autoverzicht, mehrheitlich vegetarische und möglichst saisonale Küche (vielleicht noch 1x-2x Fleisch/Monat) schon bei. Beim Rest sind wir dran (neue 3-fach verglaste Fenster z.B.) ....

Ich kann den Reiz von "abgelegen Wohnen" auch sehr gut verstehen. Reizen würde mich dies persönlich schon, aber mit Kindern eben gerade nicht. Taxidienst würde ich nicht leisten wollen ... was meine Kinder im Übrigen nicht immer cool finden, das sie dies nicht haben :mrgreen:
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)

Lilyrose
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Lilyrose »

enjel hat geschrieben: Sa 24. Apr 2021, 21:36 @lilyrose: Wie fläcki geschrieben hat, ist das mit dem-/n Auto/s sicher nicht das Einzige, und ja, wir sind schon öfters geflogen (da die eine Hälfte der Familie in Indonesien lebt, schwierig darauf zu verzichten), und suboptimal ist sicher auch unser Eigenheim diesbezüglich (was ihr aber auch plant). Angesichts dieser doch massiven Posten liegt aber unser Fussabdruck immerhin einiges unter dem CH-Schnitt, und dazu trägt dann Autoverzicht, mehrheitlich vegetarische und möglichst saisonale Küche (vielleicht noch 1x-2x Fleisch/Monat) schon bei. Beim Rest sind wir dran (neue 3-fach verglaste Fenster z.B.) ....

Ich kann den Reiz von "abgelegen Wohnen" auch sehr gut verstehen. Reizen würde mich dies persönlich schon, aber mit Kindern eben gerade nicht. Taxidienst würde ich nicht leisten wollen ... was meine Kinder im Übrigen nicht immer cool finden, das sie dies nicht haben :mrgreen:
DerFussabdruck liegt bei mir auch darunter, trotz 2 Autos und bereits bestehendem Eigenheim, da ich eben sonst auch gut schaue.

Aber ja never ending story. Die Schweiz und natürlich die Abwägung der Bedurfnisse der einzelnen ist sehr unterschiedlich. Schwierig zum vergleichen und urteilen...

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tiwa
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von tiwa »

es ist ja nicht so, dass ich kein auto habe und statt dessen fliege oder 100e von km zur arbeit pendle.
nein, nix davon nämlich. auch der einkauf geht mit e-bike und körben und taschen oder anhänger.
klar, jeder könnte immer noch mehr machen und dies und das. ich habe nur gefragt, ob ihr in der heutigen zeit kein schlechtes gewissen deswegen habt, denn ich hätte es, und zwar sehr. natürlich gibt es siuationen wo es so oder so nicht geht, aber mal ehrlich, oft ist es doch nur die bequemlichkeit und man will auf nichts verzichten.
auch wenig ferien, und wenn dann in der schweiz, mit öv, oder ab und zu europa, auch mit zug. es gibt kaum leute wie mich, das ist mir schon klar, merke ich ja auch in meinem umfeld. sogar im selben dorf wird dauernd das auto genommen.
ja, solange die kinder klein sind braucht du zeit um sie zu betreuen und da kannst du sie auch rumfahren, wenn du magst. wollte ich nicht, von wegen ökologisches vorbild. wenn sie teenies sind, möchten sie sehr gerne selbstständig sein, und das ist ja dann auch eine entlastung für mich. ich finde das für uns alle lässig.
ich denke nicht, dass ein auto oder mehrere damit zu rechtfertigen ist dass man nur kurze strecken fährt. kalt los gefahren ist ein auto für einige km die schlimmste dreckschleuder. zudem braucht es ja auch ressourcen ein auto zu produzieren und irgendwann wieder zu entsorgen.
chline brüeder okt 07
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tiwa
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von tiwa »

und ja, seit ich das auto nicht mehr habe lebe ich entschleunigter, da liegt es auch drin mal paar km mehr mit dem velo zu fahren.
denn ich renne nicht mehr dauernd dahin und dorthin da es schlicht nicht mehr möglich ist, und voila, funktioniert auch so.
und immer das gleiche, spricht man leute auf fehlendes ökologisches verhalten an kommt gleich die entgegnung, ja das alleine bringt nichts, man müsste noch dort und dort ansetzen, und das sind dann immer probleme wo der einzelne nichts machen kann, ach wie schade, da ist jemand anders verantwortlich. ich setzte auf eigenverantwortung und mache was ich kann, und überlege was kann ich noch machen.
so stimmt meine lebensbilanz für mich, anders hätte ich ein schlechtes gewissen.
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Sunneschiin11
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Sunneschiin11 »

@tiwa
Schön, mal jemand der gleich denkt wie wir! Ich komme mir immer wieder wie ein Exot vor bei uns im Dorf! Überall wird das Auto genommen. Wenn ich dann schwer bepackt oder so mit dem Velo komme, oder ich die Kids trotz Regen ins Training begleite bin ich sogar schon gefragt worden ob wir denn kein Auto hätten... unser Auto wurde letztes Jahr so wenig gebraucht das wir es diese Woche nun verkauft haben... das hat auch sehr viele Kommentare gegeben...
Das mit dem "ich alleine bringe ja eh nichts"... kenne ich aber auch... wenn ich sehe wie die Nachbarin das Auto nimmt für 1km (ohne Gepäck o.ä. etc) dann überkommt mich manchmal so eine Wut... das ich auch denke wofür gebe ich mir eigentlich so Mühe? Aber noch in der selben Minute ist der Gedanke zum Glück wieder weg bzw. ich denke jetzt erst recht... so Sachen machen mich einfach jeweils sehr traurig und nachdenklich... sorry... ist langsam etwas OT dieses Thema...

jupi2000
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von jupi2000 »

Ich habe letzte Woche auch das Auto gebraucht für weniger als 1km. Aber das hatte seine guten Gründe. Es wird halt schon sehr schnell verurteilt, obwohl man nicht in einen Menschen hinein schauen kann. Normalerweise mache ich das meiste mit Bus oder Velo.
Sollen die Leute doch denken was sie wollen. Und überhaupt: warum wissen meine Nachbarn wie weit ich ohne Gepäck wie weit oder wenig weit ich gefahren bin? Keine Ahnung. Mich interessiert es wenig.

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Helena
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Helena »

@jupi: solche Antworten kommen hier immer. Und wir wissen glaubs alle, dass es das durchaus gibt, meistens aber eben wirklich nicht zutrifft. Und es gibt durchaus Nachbarn, die man so gut kennt, dass man weiss, wie sie ticken!
Bei mir weiss auch das halbe Dorf, dass ich die mit dem Velo bin. Als ich neulich nicht fahren durfte, wurde ich sogar darauf angesprochen, wieso ich denn zu Fuss unterwegs sei;-). Es ticken Gott sei Dank noch nicht alle Leute so, dass sie sich nur für sich interessieren und total in den Anonymität leben. Bei uns kennt man sich noch. Mit verurteilen hat es dann wenig zu tun.
Und wenn ich dann mal velountaugliche Kleider trage, hinterfragt dafür keiner, wenn ich mal das Auto hervorkrame.

millou
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von millou »

jupi2000 hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 09:05 Sollen die Leute doch denken was sie wollen. Und überhaupt: warum wissen meine Nachbarn wie weit ich ohne Gepäck wie weit oder wenig weit ich gefahren bin? Keine Ahnung. Mich interessiert es wenig.
Das ist nach meinen Erfahrungen so ein klassisches Dorf-Ding. In der Stadt schert sich keiner darum. Im Dorf stehen die Nachbarn hinter dem Vorhang und führen Buch, wer wie oft wohin ist.
Es muss sich niemand rechtfertig warum er wann und wie von A nach B gelangt.

Ich mache den Wocheneinkauf für 4 Personen mit Velo und Anhänger und fahre fast ausschliesslich mit dem Velo in die Stadt. Die Kids hole ich abends mit dem Auto im Hort ab, sie hätten so ca. 10 Minuten Gehzeit. Den Arbeitsweg von 80 Minuten mache ich mit Velo, Zug und zu Fuss. Die Bushaltestelle ist vor meiner Nase. Ich habe die Wahl für alle Situationen das entsprechende Verkehrsmittel zu wählen und bin glücklich darüber. Abseits wär das nicht machbar.

Alebri
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Alebri »

Wir wohnen definitiv auf dem Land - rundherum nur Wiesen und Wälder, das nächste Haus mind. 500m entfernt :lol: . Aber: Mein Sohn ist zu Fuss trotzdem in 10 Minuten in der Schule und im Dorf (rund 8000 Einwohner) hat es alles, was es für den täglichen Bedarf brauch (Coop, Migros, Aldi, Apotheke, etc.). Wir haben auch ein Freibad, ein Hallenbad und div. Sportvereine/-möglichkeiten im Dorf.

Das nächstgrössere Städtchen ;-) (Bezirkshaupthort) erreichen wir mit dem Auto in 10 Minuten. Dort findet sich vom Baumarkt über H&M, ein supergrosser Coop und ein riesiger Migros, etc. wirklich alles - nicht zuletzt auch meine Arbeitsstelle ;-).

2 grössere Städte sind innert 30 Minuten (Auto oder ÖV) zu erreichen.

Somit: Es ist für mich eine passende Mischung zwischen "Leben im Grünen" und doch nicht völlig "ab vom Schuss". Letzteres käme für mich nicht in Frage. Grad auch jetzt, wo mein Sohn in wenigen Monaten seine Lehre anfangen wird - er kann seinen Lehrbetrieb in 30 Minuten mit den ÖV erreichen. Ich hab's bisher auch sehr optimal für ihn erlebt: Wir leben nicht in einer Grosssadt, wo es halt teilweise für Junge schon nicht so ideale Umstände gibt, wir wohnen aber auch nicht total im "Juhe", wo Jugendliche gar nichts haben. Es ist für mich einfach eine ideale Mischung.

Ganz abgelegen hätte ich mit Kindern nicht wohnen wollen. Mein Sohn war z.B. auch einer, der einige Hobbies hatte (Judo, Tennis, Schwimmclub, etc.) - und ich hätte keine Lust gehabt, überall Taxi-Dienst spielen zu müssen. Ab der 1./2. Klasse konnte er alles zu Fuss erreichen, ich habe ihn höchstens mal gefahren, wenn ich es grad mit dem Einkaufen verbinden konnte.

Das Auto brauche ich trotzdem viel. Ich arbeite 90%, d.h. ich habe da einfach nicht die Zeit, noch mit dem Velo oder zu Fuss herum zu kurven :wink: . Bei mir muss meistens alles schnell gehen. Aber wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das Auto sicher auch öfters mal stehen lassen und zu Fuss/mit dem Velo unterwegs sein. ÖV ist leider gar nicht meins - d.h. da bin ich froh, dass ich dank Auto nicht darauf angewiesen bin. Aber: Wir haben unseren Wohnort so gewählt, dass wir schlussendlich auch mit dem ÖV (man weiss ja nie ;-)), alles innert vernünftiger Zeit erreichen könnte (wobei wir überallhin sicher 10-15min als mit dem Auto hätten - aber eben: Es würde gehen).

Was andere über unseren Lifestyle denken? :shock: Keine Ahnung :lol: . Ich habe nicht das Gefühl, beobachtet zu werden oder dass andere über uns reden oder lästern. Habe ehrlich gesagt auch gar keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen :oops: . Aber ich erlebs bei meiner Bekannten, die nur 40% arbeitet und in 1-2 Vereinen aktiv ist - die ist natürlich viel mehr im Dorf integriert und die weiss in der Tat meistens, wer, wie, wo, was :wink: . Aber ich erlebe es auch bei ihr nicht extrem oder bösartig - ich denke, es ist einfach normal, dass man bei mehr Zeit auch mehr redet und tratscht und sich für andere interessiert :wink: . Aber eben: Mir fehlt dafür die Zeit und ich überlege mir ehrlich gesagt auch nicht, was andere über mich/uns denken. Die, die uns wichtig sind und uns kennen, haben sicher kein Problem mit unserem Lifestyle - und der Rest: Egal :lol: . Aber ich denke, in unserem Dorf (und mit 8000 Einwohner ist es ja immer noch ein Dorf ;-)), schaut niemand, wer wie mit was und wem zum Coop oder zum Migros fährt oder wer wie oft das Auto oder das Velo nimmt - und wenn es da doch solche Leute geben würde, würden mir die ganz ehrlich sehr leid tun :lol: (und sind dann auch garantiert nicht die Leute, mit denen ich Umgang pflege ;-)).

Sunneschiin11
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Sunneschiin11 »

@jupi: wenn die Nachbarin die gleichaltrigen Kids ins Training oder zum Bhf bringt wie ich bzw. meine alleine gehen bekomm ich das halt einfach mit, ob ich will oder nicht.

Und ja, ich kenne meine Nachbarin gut, da muss ich nicht Buch führen und hat auch nichts mit Beobachten hinter dem Vorhang zu tun...

millou
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von millou »

Alebri hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 09:25 Ich arbeite 90%, d.h. ich habe da einfach nicht die Zeit, noch mit dem Velo oder zu Fuss herum zu kurven :wink: . Bei mir muss meistens alles schnell gehen. Aber wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das Auto sicher auch öfters mal stehen lassen und zu Fuss/mit dem Velo unterwegs sein.
Bei mir ist durch die Stadt, Parkplatzproblematik, Einbahnregime, Stau vieles extrem viel schneller mit dem Velo als mit dem Auto. Das hat weniger mit dem Pensum sondern mit der effektiven Wohnlage zu tun. Ich arbeite 80% und ich hätte schlicht nicht die Zeit und die Nerven für alles das Auto zu nehmen.

sonrie
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von sonrie »

@tiwa: um auf deine Frage zu antworten: nein, ich habe kein schlechtes Gewissen 2 Autos zu haben da es für uns so Sinn macht- ich muss mich auch nicht erklären oder rechtfertigen was nötig ist und was Bequemlichkeit. Wie wir alle leben und wer wie auf Ökologie achten geht weiter als nur autofahren ... und manche sind bereit mehr Abstriche zu machen als andere und das ist absolut ok. Man darf/soll tun was man kann, aber der erhobene Zeigefinger ist nicht unbedingt zielführend.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Helena
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von Helena »

Und schon gehts weiter: nein, es ist kein hinter dem Vorhang stehen. Aber wenn man ein wenig mit offenen Augen durch die Gegend geht und sich mit den Leuten unterhält etc bekommt man das von selbst mit. Sonst müsste ich aktiv wegschauen. Was wäre denn das für eine Gesellschaft? Das sind dann die Häuser, in denen die Leute vor sich hin stinken, bevor man sie findet...

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Re: Abseits wohnen

Beitrag von fläcki »

@Tiwa
und immer das gleiche, spricht man leute auf fehlendes ökologisches verhalten an kommt gleich die entgegnung, ja das alleine bringt nichts, man müsste noch dort und dort ansetzen, und das sind dann immer probleme wo der einzelne nichts machen kann, ach wie schade, da ist jemand anders verantwortlich. ich setzte auf eigenverantwortung und mache was ich kann, und überlege was kann ich noch machen.
so stimmt meine lebensbilanz für mich, anders hätte ich ein schlechtes gewissen.
Ein Auto zu haben oder nicht zu haben heisst nicht, dass jemand seine Eigenverantwortung nicht wahrnimmt und auch nicht, dass sie oder er sich nicht mit der eigenen Lebensweise und deren Auswirkungen auf die Umwelt auseinandersetzt.
Wir haben ein Auto. Aus gutem Grund. Auch jetzt, wo wir nicht mehr so abgelegen wohnen. Finde ich es ökologisch super? Nein. Finde ich eine Möglichkeit, zur Zeit, eine andere Lösung zu haben? Nein. Darum ist das Auto da und wird es bleiben, bis unser Sohn nicht mehr bei uns wohnt. Danach wollen mein Mann und ich kein Auto mehr, dann wird es auch keine guten Gründe mehr geben eins zu haben. Dabei geht es weder darum, ein Kind zum Hobby zu fahren, oder in die Schule. Aber, es gibt eben noch anderes...
Für mich stimmt es so wie wir es machen im Moment, gemessen an den Umständen auch. Da wo wir Potenzial sehe unseren Fussabdruck zu verkleinern, arbeiten wir dran. Das Auto gehört nun aber leider momentan nicht dazu, bzw. nur bezüglich Grösse, Verbrauch, etc. Bezüglich der km die wir in den letzten drei Jahren gefahren sind, macht unser Auto tatsächlich keinen Sinn. Aber das wohin und warum halt schon.
Bezüglich Ferien waren wir, seit wir ein Kind haben, nur mit dem Auto unterwegs und das war immer die Hölle. Vor drei Jahren war unser Sohn soweit, dass er bedingt ÖV-tauglich wurde. Wir sind, wie früher, auf den Nachtzug umgestiegen und das war sehr, sehr entspannend und bequem. Wir träumen nun von einer Reise an den Polarkreis, auch mit dem Zug. Die haben tolle Züge da oben :lol:

@Beobachten was der Nachbar macht
Ja, manches ist einfach mit offenen Augen durchs Leben gehen, wie Helena sagt. Finde ich auch.
Im Dorf, erst recht wenn man abgelegen in einem Weiler wohnt, wissen aber manche oft schon sehr, sehr genau bescheid, wenn sie denn schauen und beobachten und es ist schon ein "Vorhängle" oder offenes Gaffen. Da gibts also schöne Müsterli :lol: Wir hatten sogar eine Nachbarin, die wusste, was ich im Fernsehen schaue und wenn sie es nicht fand auf ihrem Gerät, fragte sie nach :lol: Durch zwei Fenster. Meine Vater ist auch so einer, der schaut aus dem Fenster und beobachtet wer zum Bäcker geht und ob die auf der Tafel alles richtig geschrieben haben :lol: Einerseits ist das ja manchmal mühsam, wenn man so beobachtet wird und nie essen kann, ohne dass jemand über 30m weg winkt und "e Guete" ruft und man dann "Merci glichfalls" zurückrufen muss, obwohl man den Mund voll hat. Manchmal störte es mich sogar wirklich. Auf der anderen Seite schauen eben diese Nachbarn dann auch sehr gut, wenn etwas ums Haus passiert, das nicht normal ist und sonst nie passiert. Auch wenn man mal nicht da ist. Es kann also auch Vorteile haben :wink: Mehrheitlich ist mir ziemlich egal, ob jemand schaut. Wenn er was sieht, das er nicht hätte sehen wollen, ist das ja sein Problem :P

fläcki
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Re: Abseits wohnen

Beitrag von fläcki »

Mir kommt grad in den Sinn, ich schaue schon auch hin, bei den Nachbarn. Und ich finde, das muss auch ein Stück weit so sein. Man schaut eben zueinander. Dann fällt mir auf, dass meine Nachbarin seit zwei Wochen nicht mehr im Garten war, obwohl sie sonst täglich im Garten ist. Oder ich frage eben, wenn ich Erde hole, ob sie auch braucht, weil ich weiss, dass sie das allein gar nicht kann. Oder ich sehe, dass der Nachbar seinen Schnee nicht mehr wegschaufelt. Was mir eigentlich ja egal ist, aber es zeigt, bei jemandem der das sonst täglich mehrmals tut, dass etwas nicht stimmt. Also fragt man doch nach und schaufelt das dann auch noch. Das hat für mich nicht mit Kontrolle zu tun. Und wenn einem sowas auffällt, dann fällt einem halt auch auf, wenn jemand irgendetwas belangloses tut. Es passiert ja vor der Nase. Werten muss man dann hingegen nicht.

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Re: Abseits wohnen

Beitrag von millou »

fläcki hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 10:12 Das hat für mich nicht mit Kontrolle zu tun. Und wenn einem sowas auffällt, dann fällt einem halt auch auf, wenn jemand irgendetwas belangloses tut. Es passiert ja vor der Nase. Werten muss man dann hingegen nicht.
Das finde ich auch richtig so.

Aber wenn ich im Dorf, in dem ich nicht mal mehr wohne zum Gespräch werde, weil ich im Nachbardorf mit einem Mann am Mittagessen war... Dann bin ich einfach nur froh, bin ich nicht mehr dort.

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