Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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gatito
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Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Zur Geburt von meinem Baby haben wir beziehungsweise der Kleine von der Verwandtschaft auch Geld geschenkt bekommen. In Summe ist kein ganz kleiner Betrag dabei rausgekommen. Wir wollen das Geld für unseren Sohn zurücklegen, nur sind die Zinsen derzeit so niedrig, dass es nicht mal die Inflation ausgleicht... wir überlegen deshalb das Geld sicher und am besten auch nachhaltig zu investieren.

Welche Erfahrungen habt ihr mit nachhaltigen Investments? Oder kennt ihr bessere Alternativen? Und wo kann man sich neutral Informationen zu dem Thema einholen?

scoutair
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von scoutair »

Hallo

Erfahrung hab ich noch nicht viel - Sohn ist 20 Monate, aber ich kann dir sagen was ich gemacht habe:

Ich investiere jeden Monat 100.- in den UBS 100 Index Fonds. Einen Einmalzukauf (Höhe 5 - 10 T) steht noch an wenn die Kurse mal ein bisschen nach unten kommen.

Abgeraten wurde mir von den Kinder-Fonds bei den Banken, da dort relativ hohe Gebühren anfallen (die fallen aber bei allen Börseninvestitionen an).

Und ich hab ihm zur Geburt ein Whiskyfass gekauft. Ob das Top oder Flop ist, zeigt sich erst mit der Zeit - aber wir mögens und ich fand den Anlass passend für diese etwas aussergewöhnliche Anschaffung.

Liebe Grüsse
scoutair

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wandermama
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Was meinst du mit „nachhaltig“? Im Sinne Umweltschutz oder, dass er später viel von dem Geld hat?
Mein Mann hat für unsere Älteste in Anleihen des Unternehmens „Deutsche Lichtmiete“ investiert, weil die einen Weg gefunden haben industrielle Werke nachhaltiger zu machen, indem sie LEDs vermieten - ein Beispiel für eine Investition, von nachhaltig im Sinne des Umweltschutz, da gibt es heute bestimmt noch einige mehr.

Aber man muss sich eben gut informieren, weil sowohl Anleihen, als auch Fonds immer ein gewisses Risiko haben.
Neutrale Infos sind schwierig zu dem Thema, auch Banken haben da immer eine Absicht etwas zu verkaufen. Am Besten viele verschiedene Quellen anzapfen.

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Danke dir für das Schildern deiner Erfahrungen, scoutair! Hattest du denn das Gefühl in den Banken neutral beraten zu werden? Und hast du dich nur dort oder auch anderswo informiert?

scoutair hat geschrieben:
> Und ich hab ihm zur Geburt ein Whiskyfass gekauft. Ob das Top oder Flop
> ist, zeigt sich erst mit der Zeit - aber wir mögens und ich fand den Anlass
> passend für diese etwas aussergewöhnliche Anschaffung.

Sachwerte finde ich auch sympathisch. Wir würden da aber eher in Richtung Edelmetalle tendieren.

Mit nachhaltig meine ich umweltbewusst, wandermama. Wobei es schon auch schön wäre, wenn das Geld mehr würde. Relative Sicherheit ist uns in dem Fall aber wichtiger, als eine möglichst hohe Gewinnspanne. Wurden euch die Anleihen, für die ihr euch entschieden habt, empfohlen oder habt ihr das selbst recherchiert?

scoutair
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von scoutair »

Hallo

Ich habe mich nicht auf der Bank beraten lassen - jedenfalls nicht aktuell. Ich habe Zugang zu einem Anlageberater. Er berät produktneutral, da er selbst an den Produkten nicht mitverdient. Grundsätzlich ist seine Meinung, dass Direktanlagen Fonds vorzuziehen sind. Wichtig ist, sich immer über alle Kosten aufklären zu lassen. Und allenfalls Vergleichen, wenn du bspw Zugang zu zwei Banken hast.
Banken beraten halt eher zu ihren Produkten, neutral gibts das vermutlich halt nur gegen entsprechende Bezahlung.

Ich hatte mal vor Jahren eine Anlageberatung bei der Migrosbank als Mystery Shopper gemacht. Der Berater damals hatte mich überzeugt - ich hatte aber natürlich nicht das entsprechende Geld ;-)

Das Bauchgefühl und Zwischenmenschliche spielt eine grosse Rolle, sich also zu nichts überreden lassen und die Fakten in Ruhe nochmals zuhause durchgehen. Die Konkurrenz unter den Banken ist enorm, der Druck riesig, dementsprechend wird man auch beworben.

Dein „nachhaltig“ hatte ich anders aufgefasst. Aber vielleicht interessiert dich Wasserstoff. Da gibt es auch Fonds dazu. Zu übrigen nachhaltigen, ökologischen Produkten hab ich mich auch mal informiert, bin aber so gerade für mich nicht fündig geworden. Es gibt schon entsprechende Fonds, dort ging für mich aber das Risiko in Bezug auf Renditeaussichten und Kosten nicht auf. Kommt halt immer drauf an, was du genau suchst. Ich werde es im Auge behalten…

Liebe Grüsse
scoutair

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Eile haben wir keine. Du hast recht, sowas will gut überlegt sein! Jemanden, der wirklich neutral berät und nicht an den Produkten mitverdient, könnten wir auch gut brauchen. Ich denke, es kann durchaus lohnenswert sein etwas Geld in die Hand zu nehmen oder mehrere Beratungen in Anspruch zu nehmen.

scoutair hat geschrieben:
> Dein „nachhaltig“ hatte ich anders aufgefasst. Aber vielleicht interessiert
> dich Wasserstoff. Da gibt es auch Fonds dazu. Zu übrigen nachhaltigen,
> ökologischen Produkten hab ich mich auch mal informiert, bin aber so gerade
> für mich nicht fündig geworden. Es gibt schon entsprechende Fonds, dort
> ging für mich aber das Risiko in Bezug auf Renditeaussichten und Kosten
> nicht auf. Kommt halt immer drauf an, was du genau suchst. Ich werde es im
> Auge behalten…

Wasserstoff, LEDs oder andere vielversprechende Technologien wären interessant. Ich schaue mal wegen Fonds, Anleihen und so, was uns ansprechen könnte.

Dann bräuchte ich aber auch noch Tipps, wo ich mich in die Materie einlesen könnte. Vielleicht gibt es empfehlenswerte Bücher, Blogs oder Magazine?

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wandermama
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Die wurde uns empfohlen auch von einer neutralen Person. Die Anleihe gilt als relativ stabil und zusammen mit dem Nachhaltigkeitsaspekt und unserem Gefühl mit der Firma hat das für uns damals gut gepasst. Da muss ich scoutair recht geben, die ganze Geschichte des Unternehmens und das persönliche Gefühl muss einfach stimmen.

Deshalb verschiedene Quellen aufsuchen und sich selbst ein umfangreiches Bild machen. Ich hab damals meine Bücher aus der Wirtschaftsschule ausgekramt – da ist es zumindest verständlich und allgemein erklärt :P

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Wenn man auf einer Wirtschaftsschule war, hat man natürlich schon mal den Vorteil, dass man zumindest im Ansatz mit der Materie vertraut ist. Das geht mir halt ab, ich muss komplett bei Null Anfangen. Auf der Seite der Deutschen Lichtmiete habe ich ein paar interessante Dokumente zum Download gefunden. Gerade lese ich die Broschüre "Investition in die Zukunft". Ich komme aber neben dem Baby immer nur in kleinen Schritten voran. Vielleicht kennt ihr auch noch einen Podcast oder einen spannenden Youtube-Kanal?

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wandermama
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Stimmt, die bieten ja auch ein paar Infos an – würde da auch „Fremdquellen“ über die Firma googeln – Zeitungsartikel und Co, wo über die Firma geschrieben wird. Podcasts sind eine geniale Idee!. Hab einmal geschaut unter Investment Podcast findet man einige ;)

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Zeitungsartikel lassen sich ja über Google recht unkompliziert finden, das ist eine gute Idee. Und Lesen kann man die häppchenweise nach und nach, wenn man neben Baby gerade dazu kommt. Ich mag mir aber, bevor ich wirklich investiere, auch noch die Zahlen der letzten Jahre anschauen. Ist natürlich kein Blick in die Glaskugel, aber ich denke, so kann man sich schon ein gutes Bild machen in welche Richtung es geht.

In welche Podcasts hast du reingehört?

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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Genau :wink: Ja das würde ich auf alle Fälle machen und nachlesen, was sie selbst für die Zukunft planen (da braucht man dann ein Gespür dafür, was Schönreden ist und was wirklicher Optimismus aufgrund vielversprechender Prognosen und Erfolge in der Vergangenheit ist). Hast du dich jetzt schon für eine Anlage für das Geld für euren Sohn entschieden oder suchst du noch nach einer guten Strategie die verschiedenen Möglichkeiten filtern zu können?
In mehrere, hab aber noch keinen gefunden, der mir so zugesagt hat, dass ich ihn dir jetzt empfehlen könnte, sorry.

Enyha
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von Enyha »

Fonds-Sparpläne haben eine höhere Rendite als ein Sparkonto und man kann es bereits mit tiefen Beträgen nutzen. Doch höhere Rendite heisst auch höheres Risiko.
Die Fonds können dann auch nach verschiedenen Kriterien gewählt werden, z.B. eben solche mit Nachhaltigkeit.

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Entschieden haben wir noch nichts, aber wir tendieren zunehmend in eine Richtung. Da es nicht unser Geld ist, sondern das von unserem Baby, wollen wir nur so viel Risiko eingehen, dass das Geld gut und sicher angelegt ist. Wir werden wohl jetzt die Geldgeschenke zur Geburt in Anleihen anlagen und dann laufend einen Sparplan einrichten, in den wir regelmäßig eine kleinere Summe einzahlen können.

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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Klingt ja schon einmal nach einem guten Plan :)
Ja klar das ist schwierig das Risiko über Geld abzuwägen, das einem nicht richtig gehört – auf der anderen Seite wird euer Sohn jederzeit bei Geldsorgen zu euch kommen können auch wenn er schon älter ist und ihr werdet viel Geld in ihn investieren - so gesehen müsst ihr da keine Angst haben, dass er euch böse sein könnte, wenn die Anlage doch nicht die gewünschten Gewinne bringt ;).

Aber ja eine geringere Laufzeit (damit das Geld auch verfügbar ist, wenn es gebraucht wird) und stabile Ausschüttungen sind da attraktiver – habt ihr darauf auch geachtet bei der Auswahl der Anleihe?

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Haha, also dass man Geld in Kinder investiert, stimmt schon irgendwie. Aber so würde ich das nicht ausdrücken. Wenn man investiert, rechnet man ja damit, dass man irgendwann irgendwas zurückbekommt. Im besten Fall mehr als vorher. Das deckt sich nicht mit meinem Empfinden in Bezug auf Kinder. Dass man die unterstützt und ihnen, so gut es einem möglich ist, unter die Arme greift ohne etwas dafür zu verlangen, versteht sich für mich von selbst.

wandermama hat geschrieben:
> Aber ja eine geringere Laufzeit (damit das Geld auch verfügbar ist, wenn es
> gebraucht wird) und stabile Ausschüttungen sind da attraktiver – habt ihr
> darauf auch geachtet bei der Auswahl der Anleihe?

Wir achten noch darauf und werden das auch berücksichtigen. Bei der Energieeffizienzanleihe, die wir derzeit im Fokus haben, wären es 5,25 Prozent Verzinsung p. a. bei einer Laufzeit von 6 Jahren. Wenn also irgendwann ein teures Musikinstrument angeschafft werden soll oder so, wäre das Geld wieder verfügbar.

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wandermama
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von wandermama »

Haha ja ok so meinte ich das auch nicht – eher nur, dass ihr euch da keine zu großen Sorgen machen solltet. :wink:
6 Jahre sind da schon super, bei unserer ältesten hat das genau gepasst, so können wir ihr nächstes Jahr das Auslandssemester finanzieren. Bei meinem Neffen war das Geld zu seinem 18. Geburtstag leider noch gebunden, da war es etwas schwieriger (wobei dann die Pandemie ohnehin einen Strich durch seine Pläne gemacht hat…) Auch die Verzinsung klingt gut! Was war denn jetzt der beste Informationsweg deiner Meinung nach?

gatito
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Re: Nachhaltiges Investment - eure Erfahrungen oder Alternativen?

Beitrag von gatito »

Am beste ist es, meiner Meinung, immer Informationen auf möglichst unterschiedlichen Wegen einzuholen und das geplante Vorhaben von allen denkbaren Seiten zu beleuchten. So kriegt man Faktenwissen und Bauchgefühl gut unter einen Hut, finde ich.

Falls es bei uns so sein sollte, dass das angelegte Geld noch gebunden sein sollte, wenn das Kind es benötigt, wäre das kein Drama. Dann würden wir das halt irgendwie "vorstrecken" und dann später ausgleichen. Danke euch, dass ihr eure Meinungen und euer Wissen mit uns geteilt habt!

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