Betreuung kinder nach trennung

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Moderator: conny85

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cody-lilly
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Betreuung kinder nach trennung

Beitrag von cody-lilly »

Ich hab mich vor 2 jahren getrennt und bin mit den beiden kindern ausgezogen. Ich hab viele gesundheitliche probleme, arbeite 2.5 tage die woche, corona macht die kinderbetreuung nicht einfacher (grosseltern hüten nicht mehr)...

Ich bin oft am ende meiner kräfte.

Hab ich irgendwie die möglichkeit, zu veranlassen, dass der vater die kinder mehr nimmt (fix) als das gesetzliche minimum (jedes zweite wochenende plus 2 ferienwochen).

Wenn ich betreuungsprobleme hab (zb wenn kinder ferien haben und ich arbeiten muss) brauchts immer viele anläufe und muss diverse fiese sprüche über mich ergehen lassen. Schlussendlich gehts ihm dann doch mit ach und krach, die kinder zu ihm zu nehmen.

Liebe grüsse

Alebri
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Re: Betreuung kinder nach trennung

Beitrag von Alebri »

Das Besuchsrecht des nicht obhutsberechtigten Elternteils ist ein Recht und - zumindest in der Theorie ;-) - auch eine Pflicht.

Aber: Durchsetzungsfähig ist nur die finanzielle Geschichte (d.h. wenn der nicht obhutsberechtigte Elternteil keine Alimente zahlt) - niemand kann und wird einen Elternteil zwingen, die Kinder zu sich zu nehmen, wenn er/sie das nicht will. Das wäre auch nicht im Sinne der Kinder.

Somit - um Deine Frage zu beantworten: Nein, Du hast leider keinerlei Möglichkeit, Deinen Ex zu zwingen, dass er die Kinder mehr/zusätzlich nimmt, als ihr vereinbart habt. Wie geschrieben: Du könntest ihn - wenn er sich weigern würde - nicht mal zwingen, die Kinder so viel zu nehmen, wie Ihr vereinbart habt.

Aber vielleicht setzt Ihr Euch mal zusammen und besprecht grundsätzlich die Situation? Vielleicht nervt es ihn halt, dass Du einfach immer dann kommst, wenn Du einen Engpass hast (was ja wahrscheinlich unregelmässig und meistens relativ kurzfristig ist). Evtl. wäre er ja offener, wenn Du ihm Deine Situation mal in Ruhe schildern könntest und Ihr generell eine andere Lösung findet. Ein Kollege von mir z.B. nimmt seine Kinder jedes 2. Wochenende, aber zusätzlich sind sie immer am Mittwochnachmittag nach der Schule bis am Donnerstagmorgen bei ihm (er ist selbständig und macht am Mittwochnachmittag immer HO). Das ist natürlich abhängig davon, wie (und ob überhaupt) der Vater - der ja meistens 100% arbeitet - das organisieren kann.

Wenn der Vater Deiner Kinder keine vermehrte Betreuung übernehmen kann/will, bleibt Dir schlussendlich nichts anderes übrig, als Dich selber zu organisieren. Evtl. könnten die Kinder ja einen Tag pro Woche zu einer Tagesmutter gehen? Oder ab Schulpflicht der Kinder bieten ja inzwischen auch die meisten Schulen Betreuungslösungen, sogar inkl. Hausaufgabenhilfe, an. Ferien ist halt immer so ein Thema: Ich habe mich jeweils mit anderen Müttern organisiert, die auch berufstätig waren. Oder die Stadt, in der wir damals wohnten, bot einen Ferienhort an.

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danci
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Re: Betreuung kinder nach trennung

Beitrag von danci »

@ cold-lilly
Alerbi hat leider recht. Ich schreibe leider, weil der obhutsberechtigte Elternteil durchaus die Kinder auch dann betreuen muss, wenn er nicht will, weil der andere nur das Minimum oder nicht einmal das macht, und kein Mensch kommt da auf die Idee zu sagen, das sei nicht im Sinne der Kinder, obwohl es natürlich tatsächlich für die Kinder nicht gut ist, wenn ein Elternteil auf dem Zahnfleisch läuft. Und nur zwei Wochen Ferien ist schon extrem wenig, Warum gab es da nicht das übliche Mass von 3-4 Wochen? Da wird tatsächlich halt immer wieder mit zwei Ellen gemessen, ändern kannst Du das aber nicht.

Was Du tun kannst, ist Dir selber Entlastung zu suchen. Lass die Kinder einen Tag mehr betreuen und hol Dir deine Erholungsinseln. Diese sind sehr wichtig. Für Dich und die Kinder! Was die Kosten angeht, gibt es Subventionen, Du kannst aber da auch verlangen, dass der Unterhalt erhöht wird, wenn Du nachweisen kannst, dass Du dies schlicht brauchst. Vielleicht mit einem Arztbericht? Wenn der Mann schon nicht dazu bereit ist, mehr zu betreuen, dann kann er die Drittbetreuung bezahlen. Viele kommen dadurch dann doch auf die Idee, dass sie betreuen könnten.....

Alles Gute.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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