25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Fachleute antworten jeweils eine Woche lang auf Eure Fragen
Forumsregeln
Das Expertenforum ist für aktive Fragen nur jeweils im angegebenen Zeitraum geöffnet. Es kann aber nachgelesen werden.
Gesperrt
Benutzeravatar
Brigitte
Senior Member
Beiträge: 875
Registriert: So 21. Sep 2003, 09:28

25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von Brigitte »

Frau Prof. Dr. med. Sevgi Tercanli ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe FMH und spezialisiert für Perinatalmedizin, DEGUM III. Sie war von 1995 bis 2011 Leiterin der Abteilung für Ultraschall und vorgeburtliche Diagnostik am Universitäts-Frauenspital Basel. Seit Mai 2012 ist sie zusammen mit Prof. Dr. Boris Tutschek Inhaberin einer spezialisierten Praxis in Basel (http://www.ultraschall-freie-strasse.ch).

Vom 25.2.-1.3. wird Frau Professor Tercanli Eure Fragen zum Thema Ultraschall beantworten. Bitte beachtet dabei, dass sehr individuelle Fragen ohne entsprechenmde Untersuchungen bzw. Bildmaterial nicht möglich sind.

ChlineKnopf82
Newbie
Beiträge: 10
Registriert: Di 8. Jan 2013, 20:15

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von ChlineKnopf82 »

Ich hatte letzte Woche US. Bin nun in der 14.SSW. Mit dem Baby war alles super. Nackenfalte und auch Grösse. Was meine FA aber stutzig machte war, dass man den Dottersack noch sah. Er war kreisrund neben dem Baby zu erkennen. Sie sagte, dass habe sie noch nie gesehen. Sagte dann aber nichts mehr weiter dazu. Jetzt bin ich doch etwas verunsichert. Wie lange erkennt man den Dottersack im US und hat das etwas zu bedeuten?
Lieben Dank für ihre Antwort.

In der Regel ist der Dottersack bis ca 12 SSW zu sehen und wird dann kleiner und verdrängt. Seltener kann er bis 14 Wochen noch zu sehen sein. Mir sind keine primären Zusammenhänge zu kindlichen Fehlbildungen bekannt. Wenn keine weiteren Auffälligkeiten bestehen können Sie in Ruhe den Verlauf abwarten. Bei weitern Fragen können Sie mich gern erneut kontaktieren.
Mit besten Grüssen
Segi Tercanli

Benutzeravatar
chruezli
Member
Beiträge: 113
Registriert: Fr 8. Dez 2006, 10:28
Wohnort: ame schöne Ort

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von chruezli »

Man hört immer wieder von unbemerkter Zervixverkürzung - ab wann wird der Zervix regelmässig ausgemessen? Geht dies nur vaginal oder auch über den Bauch?

Besten Dank und herzliche Grüsse

Eine Zervixmässung ist in der Routine nicht vorgesehen. Sie wird nur beim Vorliegen von Risiken wie bei Mehrlingsschwangerschaften oder bei bestimmten Symptomen wie Unterbauschmerzen usw. durchgeführt. Die Messung kann abdominal/vom Bauch oder vaginal erfolgen.
Mit besten Grüssen
Sevgi Tercanli
Bild

und heissgeliebter Sonnenschein 11/2010

flurina
Newbie
Beiträge: 16
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 19:26
Geschlecht: weiblich

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von flurina »

ist es möglich im ultraschall zu erkennen ob und wie fest die nabelschnur um den hals des babies gewickelt oder eher kurz ist und ob es für die geburt (grad für BEL) dann ein problem werden könnte?

woran kann man via ultraschall erkennen wie gut die plazenta noch arbeitet?achtet man da auf weisse flecken, dunkle flecken?wie erkennt man das?
gibt es möglichkeiten eine Gestose / HELLP via Ultraschall zu erkennen?

Im Ultraschall kann man meist eine Nabelschnurumschlingung erkennen und auch unter Umständen sehen , ob eine Mehrfachumschlingung vorliegt. Wie fest die Umschlingung ist nicht zu erkennen. In der Regel kommt es zu einer straffen Umschlingung unter Wehen("z.B unter der Geburt") oder unglücklichen kindlichen Bewegungen("Unfall").Ob die Plazenta gut arbeitet ,lässt sich daran erkennen ,ob das Kind gut und zeitgerecht gewachsen ist, ob die Kinds-Bewegungen ausreichend sind und ob genügend Fruchtwasser vorhanden ist. Zur Ueberwachung der kindlichen Versorgung können die mütterlichen Gefässe zur Plazenta hin und die kindliche Nabelschnur-Durchblutung mittels der sogenannten Dopplersonographie untersucht werden. Die Reife der Plazenta ist heutzutage nicht mehr wichtig, da die Dopplersonographie bessere Auskunft über die kindliche Blutversorgung ermöglicht. Mit dieser kann auch über die Durchblutungsmessung in den Arterien der Gebärmutter eine Gefährdung für eine Gestose frühzeitig zwischen 23 und 25 SSW erkannt werden. Mit besten Grüssen.

Benutzeravatar
Ajnat
Newbie
Beiträge: 41
Registriert: So 10. Sep 2006, 12:24
Wohnort: Thurgau

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von Ajnat »

Ich bin mit meinem ersten Kind schwanger, in der 6. SSW. Nun mache ich mir natürlich über die Ultraschallvorsorgeuntersuchungen gedanken. Wie wichtig ist der 1. US in der 12. SSW. Was wird da genau untersucht? Welche Risiken würden bestehen, wenn kein 1. US gemacht würde?

Vielen Dank für Ihre Bemühungen!



Bei der ersten Ultraschalluntersuchen zwischen 11 - 14 Schwangerschaftwochen wird einerseits geschaut,ob die Schwanger intakt und zeitgerrecht entwickelt ist,ob Mehrlinge vorliegen und ob Entwicklungsstörungen des Kindes zu sehen sind. Hierbei wird bereits früh nach schweren Fehlbildungen geschaut und andererseits die sogennante Nackendicke/Nacken-Transparenz gemessen. Mit dieser Messung,bestimmten Werten im mütterlichen Blut und dem Alter der Schwangeren kann das Risiko für Chromomstörungen wie die Trisomie 21 (Down-Syndrom) genauer ermittelt werden.Die Nackendicke kann auch Hinweise auf spätere Entwicklungsstörungen geben. Daher ist es gut,dass Sie sich früh damit auseinander setzen, ob Sie bestimmte Risiken berrechnen lassen möchten.Ferner sollten Sie mit ihrem betreunden FA im Vorfeld einer Ultrasschall-Untersuchung ihre Wünsche und Optionen besprechen. Wenn Sie Untersuchungen durchführen lassen,kann es auch in Einzelfällen ein schlechtes Ergebnis ergeben ,dass Sie in ungewollte Entscheidungskonflikte bringt. Bei guten Ergebnissen kann das Riskio für bestimmte Chromosomstörungen und andere Erkrankungen reduziert werden. Der sogennante Ersttrimester-Test zur individuellen Risikokalkulation kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erfolgen. Frauen ,die nicht eine solche Risikokalkulation wünschen ,können eine einfache Ultraschalluntersuchung durchführen lassen.

Goga
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 21:09
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Baselbiet

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von Goga »

Ich hatte bei der ersten Geburt eine Insertio velamentosa. Das wurde erst nach der Geburt festgestellt nach der Not Sectio. Ich wollte fragen ob man das im normalen US sehen kann? Ich weiss, dass die Warscheilichkleint klein ist, dass ich dies ein zweites mal habe, dennoch beschäftigt es mich sehr.


Eine Insertio velamentosa kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ab 12 Schwangerschaftswochen sehen . Eine eigene Studie zeigte, dass man in der Fühschwangerschaft zu eta 60-70% mit der Diagnose einer Insertio velamentosa richtig liegt . Daher sollte die Insertion im Verlauf kontrolliert werden . Bei normaler Insertion im Früh-UltraschallI ist keine weitere Verlagerung der Insertion zu erwarten. In der Routine wird die Insertion i.R. nicht beurteilt. $

Beste Grüsse
Sevgi Tercanli

adandali
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: So 29. Apr 2012, 17:15
Geschlecht: weiblich

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von adandali »

Nach 2 Sectios (1. Sectio 06/2009 IUFT 39. SSW wegen Endzottenmangel der Plazenta, 2. Sectio 07/2011) wurde bei meiner 3. SS im November 2012 (19. SSW) eine placenta percreta festgestellt. Mir musste der ganze Uterus entfernt werden, da alles so verwachsen war. Mir wurde erklärt, dass sich der Embryo im Anfangsstadium in der Sectionarbe eingenistet haben muss.
Meine Frage: Erkennt man im Ultraschall, wenn sich der Embryo in der Sectionarbe einnistet?
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Benutzeravatar
saleena
auf Wunsch deaktiviert
Beiträge: 170
Registriert: Mi 12. Nov 2008, 12:45
Geschlecht: weiblich

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von saleena »

Sehr geehrte Frau Tercanli

Ich habe eine Frage betreffend Fehldiagnosen mittels Ultraschall: ich höre immer wieder, dass mittels Ultraschall eine Diagnose gestellt wurde, die Spezialisten diese bei den engmaschigen Kontrollen bestätigen und dann jedes Mal noch was Neues dazu kommt. Wenn das Kind schlussendlich geboren ist, ist es kerngesund. Wie kann das sein, dass sich die Spezialisten so täuschen? Und kommt das öfters vor.

Betreffend Häufigkeit Ultraschallmessungen: können zu häufige Ultraschalluntersuchungen, vor allem zusätzlich mittels Doppler, Auswirkungen aufs Baby haben?

Vielen Dank für die Beantwortung.

Liebe Grüsse
saleena

Bei vielen Diagnosen gibt es auch eine Reihe von Differentialdiagnosen. Hierzu zählen auch Normvarianten ohne Krankheitswert. Natürlich kann es auch Fehldiagnosen bei Spezialisten geben. Die Rate hierfür ist eher klein. Aber es gibt gelegentlich nicht eindeutige Befunde oder sogenannte Softmarker, die ein Risiko anzeigen, aber nicht gleichbedeutend sind mit einer Krankheit. Oft wird dies aus verständlicher Angst und Sorge gleichgesetzt mit einer Krankheitsdiagnose. Dies sind mögliche Erklärungen. Man müsste einzelne Fälle genauer ansehen , um weitere Ursachen von etwaigen falschen Diagnosen besser einzuschätzen.
Bei Doppleruntersuchungen gibt es bislang keinen sicheren Beweis , dass Sie beim menschen schädlich sind. Dennoch wird bei der farbcodierten Dopplersonographie empfohlen, dass so wenig wie möglich gedopplert wird und soviel wie nötig. D.h. erfahrene Untersucher sollten die Untersuchung durchführen. In der Fühschwangerschaft sollte man besondere Vorsicht walten lassen und nur in Risikofällen von Erfahrenen Untersuchern die Dopplersonographie durchgeführt werden. Es ist wie in vielen anderen Fällen in der Medizin auch ein Abwägen zwischen Nutzen und Risiken, wobei bislang ein Schaden nicht belegt ist.

Beste Grüsse
Sevgi Tercanli
M 05, J 11, M 13 & Sternchen 12/15 (12. SSW)

Benutzeravatar
Karin77
Newbie
Beiträge: 38
Registriert: Sa 9. Mai 2009, 13:26
Geschlecht: weiblich
Wohnort: nah bei einem schlösschen

Re: 25.2.-1.3.2013: Ultraschall-Expertin

Beitrag von Karin77 »

guten tag frau tercanli

wie früh erkennen sie das geschlecht des kindes im US? ich war im 1. trimestertest an ihrem alten arbeitsort und ihre kollegin hat mir da einen tip abgegeben. nicht das es uns extrem wichtig wäre, aber es ist spannend! :)

liebsten dank für ihre antwort.


p.s. ich bin eine ehem. patientin von ihnen. vor drei jahren wurde in der 15.ssw FFTS festgestellt. der verlauf war ohne intervention kritisch, aber stabil. in der 30.ssw kahmen dann nach blasensprung und not sectio die jungs zur welt. heute sind es gesunde, normentwickelte kinder. :)

Das Geschlecht des Kindes kann bereits mit etwas Erfahrung, guten Geräten und günstigen Untersuchungsbedingungen ab 12+0 SSW erkannt werden.
P.S. Ich kann mich gut erinnern und freue mich, dass es Ihnen und Ihren Söhnen so gut geht.
Schöne Grüsse und alles Gute weiterhin
Sevgi Tercanli

Gesperrt