4.-10.7.2011: Stillberaterin

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engelchenmami
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von engelchenmami »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Das kommt mir grad ganz gelegen mit der Beratung. Toll :)

Ich stille meinen 11 Wochen alten Sohn voll. bis jetzt hat er immer ca. alle 4h getrunken. Jetzt schläft er nachts meistens länger, das heisst, wenn ich ihn gegen 21.00 Uhr stille, dann kommt er nachts so gegen 3.00-3.30 Uhr. Leider nimmt er nur eine Seite und hat dann genug und schläft, ich streiche die zweite etwas aus,was nur bedingt hilf.Nacher platzt mir fast die Brust bis er so nach ca. 4h wieder hunger hat. Zwischendurch passiert mir das auch, da ich fast zu viel Milch habe. Wäre es da sinnvoll ab zu pumpen? Er trinkt an einer Brust nicht länger als 7-8min.
Mit 11 Wochen ist es noch ein bisschen früh um an der Milchproduktion zu schrauben. Wie lange schläft er denn schon Nachts länger? Ihr Körper braucht einige Zeit, bis er sich darauf eingestellt hat, dass zu diesem Zeitpunkt weniger Milch benötigt wird. Evtl. würde ich noch eine Woche Warten und zusehen, wie sich das entwickelt. Bis dahin können Sie nachts an der Brust, die er nicht trinkt, etwas mehr abpumpen und diese Milch dann einfrieren.

Habe noch eine Frage zum essen. Ich esse sehr gerne süsses, hat das auch einfluss auf die Milch? Macht das auch das Baby dick??
Nein, die Süssigkeiten, die Sie selber essen machen IHr Baby nicht dick. Es nimmt sich soviel Milch aus der Brust wie es braucht und hört selbst auf, wenn es satt ist. Das ist ja eines dieser vielen tollen Dinge beim Stillen, man kann das Bab nicht zwingen mehr zu nehmen, als es braucht.

Besten Dank für Ihre Antwort.

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Crazycrystal
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Crazycrystal »

Guten Morgen Frau Müller-Aregger

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

Ich muss für meine Frage ein wenig ausholen. Meine Kleine, kam leider schlussendlich durch einen Not KS auf die Welt und ich konnte sie leider im OP auch noch nicht in die Arme schliessen sondern erst im Auwachraum. Dort versuchte ich sie dann mit Hilfe einer Hebamme anzulegen. Sie schrie jedoch nur meine Brust an, auch die Versuche durch die Hebamme und Krankenschwestern, meine Brustwarze so zusammenzudrücken und der Kleinen in den Mund zu schieben das sie daran saugen konnte, funktionierten nicht. Als mir dann jemand ein Brusthütchen anbot, nahm ich diese erleichtert entgegen. Ich muss sagen, dass ich sehr kleine BW habe und eine sehr grosse und schwere Brust, welche da auch sehr prall war.
In den nächsten Tagen kamen immer wieder Pflegerinnen und auch die Stillberaterin und versuchten mich beim stillen ohne Hütchen zu unterstützen, was jedoch meistens nicht klappte. Es war auch so, dass mein Milcheinschuss ziemlich lange auf sich warten liess. Die Kleine schlief immer, kaum an der Brust gleich ein, weswegen ich mit der Pumpe nachhelfen musste um das ganze anzuregen. Auch zu Hause versuchte ich immer wieder ohne Hütchen, manchmal klappte es ganz gut nur um beim nächsten ansetzen wieder in einem riesen Drama zu enden, wobei wir dann meistens beide in Tränen aufgelöst waren. Auch die Cranio Therapeutin versuchte uns noch zu helfen, jedoch auch da ohne Erfolge. Es stresste mich ziemlich und ich wollte dieses doofe Hütchen loswerden, was aber nicht klappte. Irgendwann nach vielen Wochen und noch mehr Tränen war ich es leid die Kleine und mich diesem täglichen Kampf auszusetzen und ich entschied mich, das Hütchen zu akzeptieren.
Meine Kleine ist nun vor 1 1/2 Wochen Jährig geworden und ich stille immer noch, trotz oder evtl. auch dank dem Hütchen.
Herzliche Gratulation. Stillhütchen wurden irgendwann einmal vor ganz langer Zeit erfunden und sind in einigen Situationen sehr hilfreich, z.B. bei Ihnen und Ihrem Baby.

Ich denke, dass diverse Sachen dafür verantwortlich waren, dass ich/wir von diesem Hütchen nicht mehr wegkamen - der KS, meine Unerfahrenheit und schnelle Bereitschaft das Hütchen zu gebrauchen, meine BW usw.
Da es voraussichtlich bei einer weiteren SS wieder auf einen KS hinauslaufen wird (werde dies allerdings sicher noch abklären lassen) und meine BW auch immer noch die selben sein werden, möchte ich fragen ob sie mir evtl. jetzt schon Tipps hätten was ich tun/beachten könnte damit es evtl. bei einem nächsten mal möglich wäre ohne Hütchen zu stillen.
Nichts in der Schwangersaft als sich vorgängig mit der Stillberaterin Ihres Vertrauens zu besprechen, wie dann nach der Geburt, FALLS es nicht klappen sollte, weitergehen könnte. Suchen Sie sich "Ihre" Stillberaterin und bitten Sie diese allenfalls, Ihnen schon im Wochenbett behilflich zu sein. Die Stillberaterinnen kennen sich meist und arbeiten gut zusammen. Zudem weiss niemand ob Ihr Baby nicht doch mit IHrer Brust zurechtkommen wird. MAchen Sie sich keine Sorgen wo es nicht notwendig ist. Warten Sie ab, bis Sie Ihr zweites Baby kennen lernen. Bitten Sie im Spital darum, dass man Ihnen ihr Baby, nach dem KS, nur mit einer Windel bekleidet, auf den Bauch legt. Lassen Sie ihm genügend Zeit, Ihre Brustwarzen selber zu finden und selber in den Mund zu bekommen. Diesen Moment, oder diese Zeit, die dafür benötigt wird ist die Prägung des Babys auf Sie als Mami und auf Ihre Brust. Ich wünsche Ihnen in jedem Fall schon heute viel Erfolg und eine lange hütchenfreie Stillzeit.
Sollte eine hütchenfreie Stillzeit nicht möglich sein, geniessen Sie diese mit Hütchen. Das ist für Sie immer noch ein Stillerlebnis und Ihr Baby erhält dadurch Ihre wertvolle Milch. Sie wissen ja bereits, wie das dann gehen würde.


Vielen Dank schon mal.

Freundliche Grüsse Crazy

mumy
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von mumy »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Vielen Dank für die vielen wertvollen Antworten ich konnte einiges für mich herausnehmen.

Meine Frage an Sie:
Was empfehlen Sie zur Vorbereitung auf das Stillen zu unternehmen?

Besten Dank und ein schönes Wochenende!

Lassen Sie während der Schwangerschaft wenn Sie zu Hause sind den BH weg. Durch die Reibung der Brustwarzen an der Kleidung werden die Brustwarzen etwas weniger empfinglich. Ansonsten braucht es keine grosse Vorbereitung. Wenn Ihr Baby geboren ist werden Sie sich kennen lernen und Sie werden Ihrem Baby und sich selber die Zeit, dies Sie beide benötigen, um das Stillen zu erlernen, einfach geben. Versuchen Sie schon während der Schwangerschaft Kontakt zu einer Stillberaterin zu haben, diese kennen zu lernen. Es ist viel einfacher jemanden um Hilfe zu bitten den man schon kennt.
Ein Tip aus meiner Trickkiste: lesen Sie nicht zu viele Bücher über das Stillen. Jede Autorin und jeder Autor gibt in den Büchern einen Teil allgemeines Stillwissen, aber auch einen grossen Teil der eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse weiter. Das bedeutet dann oft, dass Sie als werdende Mutter in jedem Stillbuch wieder andere Ansichten und Tips lesen und am Schluss gar nicht mehr wissen, was jetzt richtig ist. Zusammen mit Ihrem BAby und Ihrem Partner werden Sie Ihre eigene Stillgeschichte haben und ich bin überzeugt, dass diese sich von all den vielen anderen Stillgeschichten unterscheiden wird.

Epic
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Epic »

Vielen Dank für ihre Antworten! Meine Tochter ist knapp 5 Monate. Sie erhält bereits etwas Fingerfood (Gurke, Wassermelone, Knäckebrot) und findet dies toll. Ich werde es in 2-3 Wochen erneut mit Brei probieren. Die 7-8 Mahlzeiten sind okay?
Ja, das ist in Ordnung.

Zum Pumpen. Die linke Brust ist gut entleert. Die rechte hab ich den Eindruck leert sich nicht richtig. Bin nach einem Tag froh wenn Eileen dort trinkt und diese richtig leert. Sie trinkt 5-max. 10 Min. an einer Brust. Werde schauen das ich aber sicher 10 Min. pumpe.

Also wenn ich die Milch am Vorabend aus dem Tiefkühler nehme ist sie ja nach ca. 12h aufgetaut. Danach muss ich sie innert 10h brauchen?
genau


sarunette hat geschrieben:Grüezi

Ich stille meine Tochter voll. Seit ein paar Tagen haben wir Brei versuch da sie unser essen regelrecht mit den Augen verschlingt. Scheinbar passt ihr dies jedoch nicht und somit stille ich halt weiter.
Wir haben zur Zeit immer noch 7-8 Mahlzeiten pro 24h. Ist dies okay?
Wie alt ist Ihre Tochter? Wenn sie schon älter als 1/2 Jahr ist, weshalb geben Sie ihr dann nicht von Ihrem Essen? ganz klein geschnitten in einen eigenen Teller können Sie ihr KInd mit ganz kleinen Bissen füttern. Es wird voraussichtlich schon bald mit den eigenen Händen essen wollen und das ist richtig so, denn es beGREIFEN was es in den Mund steckt. Anschliessend ans Essen dürfen Sie dann ruhig noch Stillen. Je mehr sie isst, umso weniger wird sie stillen wollen.
Sie trinkt meistens nur eine Seite, mehr will sie nicht bzw. kötzelt sonst.
Soll ich einfach so weiterfahren? Oder macht es Sinn ihr iegendwie beizubringen weniger Mahlzeiten zu haben?

Seit 2 Tagen arbeite ich wieder. (50% in der Pflege).
Beim abpumpen kommt innert 5-10 Minuten 50-70ml pro Seite und dann ist fertig. Soll ich trotzdem 15 Min. pumpen oder danach aufhören?
Wenn sich Ihre Brust nach 50 - 70 ml gut entleert anfühlt brauchen Sie nicht weiter zu pumpen. Insgesamt macht es jedoch Sinn, mindestens 10 Minuten zu Pumpen. Wie lange trinkt Ihre Tochter bis eine Brust leer ist?
Es ist wichtig, dass die Brust auch beim Abpumpen gut entleert wird. Die Milch, die Sie nicht abpumpen fliesst nämlich zurück in die Milchbildungszellen mit der Information "wurde nicht gebraucht, Produktion zu diesem Tageszeutpunkt reduzieren".


Noch eine Frage zur aufgetauten MM. Muss diese zwingend innert 24h gebraucht sein oder darf ich diese auch mal etwas länger brauchen. Ich friere jeweils die frische MM ein und taue für die Zeit wo ich weg bin auf. Aber es ist schwierig die Menge einzuschätzem sodas es auch schon zuviel war.
Einmal aufgetaute Muttermilch können Sie während 10 Stunden im Kühlschrank lagern. Dann sollte sie nicht mehr verwendet werden.

Vielen Dank für ihre Tipps!

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engelchenmami
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von engelchenmami »

engelchenmami hat geschrieben:Guten Tag Frau Müller-Aregger

Das kommt mir grad ganz gelegen mit der Beratung. Toll :)

Ich stille meinen 11 Wochen alten Sohn voll. bis jetzt hat er immer ca. alle 4h getrunken. Jetzt schläft er nachts meistens länger, das heisst, wenn ich ihn gegen 21.00 Uhr stille, dann kommt er nachts so gegen 3.00-3.30 Uhr. Leider nimmt er nur eine Seite und hat dann genug und schläft, ich streiche die zweite etwas aus,was nur bedingt hilf.Nacher platzt mir fast die Brust bis er so nach ca. 4h wieder hunger hat. Zwischendurch passiert mir das auch, da ich fast zu viel Milch habe. Wäre es da sinnvoll ab zu pumpen? Er trinkt an einer Brust nicht länger als 7-8min.
Mit 11 Wochen ist es noch ein bisschen früh um an der Milchproduktion zu schrauben. Wie lange schläft er denn schon Nachts länger? Ihr Körper braucht einige Zeit, bis er sich darauf eingestellt hat, dass zu diesem Zeitpunkt weniger Milch benötigt wird. Evtl. würde ich noch eine Woche Warten und zusehen, wie sich das entwickelt. Bis dahin können Sie nachts an der Brust, die er nicht trinkt, etwas mehr abpumpen und diese Milch dann einfrieren.

Habe noch eine Frage zum essen. Ich esse sehr gerne süsses, hat das auch einfluss auf die Milch? Macht das auch das Baby dick??
Nein, die Süssigkeiten, die Sie selber essen machen IHr Baby nicht dick. Es nimmt sich soviel Milch aus der Brust wie es braucht und hört selbst auf, wenn es satt ist. Das ist ja eines dieser vielen tollen Dinge beim Stillen, man kann das Bab nicht zwingen mehr zu nehmen, als es braucht.

Besten Dank für Ihre Antwort.
Vielen Dank für Ihre Antwort. Er schläft erst seit ca.einer Woche länger. Letzte Nacht waren es sogar acht Stunden zwischen den Stillmahlzeiten. Wenn er nachts weniger trinkt, geht dann die Milch automatisch zurück? Nicht das ich auf einmal zu wenig habe.

Liebe Grüsse
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Blini
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Blini »

Guten Abend Frau Müller-Aregger,

das trifft sich gut, dass Sie diese Woche die Expertin sind!

Ich habe einige Fragen, die mit demselben Thema zusammenhängen:

Mein Sohn ist nun 8 Monate alt, bis 6 habe ich ihn voll gestillt, danach (ohne Stress) langsam Brei eingeführt; eine Stillmahlzeit ersetzen klappt aber erst seit ca. zwei Wochen. Wir verfahren nach dem Prinzip, ab dem 6. Monat je eine Stillmahlzeit pro Monat ersetzen.

Da er seit ca. 2 Monaten ganz schlecht schläft (er wacht teilweise stündlich auf, schläft kaum mehr als 2 bis (selten) max. 3 Stunden am Stück), suchen wir nach Lösungen. Weder getrennte Zimmer noch Familienbett haben etwas gebracht; deshalb versuchen wir es nun seit einigen Tagen abends mit einem Muttermilch-Getreidebrei zu geben (Tipp von der Mütterberatung). Er isst ihn absolut begeistert, und ich habe den Eindruck, dass wir zumindest öfters auf die 3-Stunden-Durchschlafen kommen.

Trotzdem wacht er nachts noch öfters auf - und das nicht immer wegen Hunger, wenn er auch öfters eine halbe Seite bis Seite trinkt. Er schläft auf jeden Fall aber nur wieder ein, wenn er nuckeln darf. Herumtragen, halten, kuscheln funktioniert nicht. Mein Mann ist der Meinung, dass das deshalb ist, weil er bisher immer an der Brust eingeschlafen ist. Nun habe ich es ohne versucht - er hat sehr geweint und gebrüllt, ist aber nach ca. 15-20 Minuten trotzdem eingeschlafen.
Ich bin aber nicht überzeugt davon (trotz Brei) das abendliche Gute-Nacht-Stillen wegzulassen, ich finde es ein schönes Ritual, und dass ich ihm mit dem Verweigern etwas weg nehme, worauf er eigentlich ein Recht hat.

Deshalb:
Könnte das dauernde Aufwachen mit dem Einschlafen an der Brust zusammenhängen?
Möglich ist es, aber mit bestimmtheit kann ich IHnen das leider nicht sagen.
Sollte man nach dem Gute-Nacht-Brei tatsächlich keine Brust mehr anbieten (den Brei gibt es direkt vor dem Einschlafen)?Wie Sie vielleicht schon gelesen haben habe ich meinen Sohn auch zum Einschlafen gestillt. Eines Abends war er dann so weit, dass er das gar nicht mehr wollte. Das war uns richtig so. Ob das für Sie auch passt muss ich leider Ihnen und Ihrer Familie überlassen.
Ich bin zwischendurch immer wieder darauf angewiesen, abends zu arbeiten. Kann ein Baby zwischen verschiedenen Ritualen verschiedener Bezugspersonen unterscheiden, also wäre es meinem Mann trotz bei mir üblichem Gute-Nacht-Einschlafnuckeln möglich, unseren Sohn nur mit Abendbrei schlafen zu legen?Ja natürlich. Zudem ist er kein Baby mehr sondern eher schon ein Kleinkind. Es kann auch ganz spannend sein mit jeder Bezugsperson ein "eigenes" Abendritual zu haben.
Wird mit dem Einführen des Abendbreis normalerweise denn (in der Theorie) eine Stillmahlzeit auch ganz ersetzt, und die Babies trinken erst in der Nacht wieder? DAs hängt von IHnen, Ihrer Umgebung und nicht zuletzt von Ihrem Kind. einige Kinder behalten bis am Schluss die Abendmahlzeit bei und lassen diese als letzte Weg, andere bevorzugen die Stillmahlzeit am MOrgen und lassen diejenige am Abend weg.
Ich finde auch, dass das Stillen so ganz plötzlich so wenig geworden ist. Ich stille noch beim Aufstehen (da trinkt er recht wenig, ist zu beschäftigt, und hat wohl auch in der Nacht genug getrunken...), und nachmittags wenn ich heimkomme (da trinkt er auch mal mehr, mal weniger, je nachdem wnan seine Breimahlzeit war). wenn ich da bin auch einmal dazwischen, und dann eben nachts einige Male, die ich aber irgendwie nicht richtig dazuzähle. DAs Stillen in der Nacht finde ich persönlich sehr wertvoll. Wie grösser die Kinder werden umsogrösser wird der Gesichtskreis, um so besser können die Kinder das tagsüber Erlebte im Gedächtnis behalten. Umsomehr werden dann aber die Eindrücke des Tages in der Nacht verarbeitet. Wenn Sie seinem Bedürfnis nachgeben signalisieren Sie gleichzeitig Sicherheit, Mammi und Pappi sind da, sie haben dich gehört.

Vielen Dank bereits im Voraus!

lulule

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von lulule »

Guten Abend Frau Müller-Aregger

Wir haben zwei Kinder und denken nun über ein drittes nach.

Ich habe beide Kinder gestillt, das erste 6 Monate voll, bis es sich dann allmählich selbst abgestillt hat. Das zweite Kind konnte ich nur wenige Wochen voll stillen, dann habe ich noch mit ach und krach bis 3 Monate teilgestillt. Das Problem war nicht die Milchmenge, sondern dass mir beim Stillen die Milch nicht immer einschoss. Ich war sehr verzweifelt, wollte unbedingt stillen und habe auch eine Stillberaterin mehrmals um Rat gefragt. Doch Brustmassagen, Wärme, Milchsteigerung, etc. halfen nichts. Manchmal konnte ich stillen, manchmal kam gar nichts. Natürlich stand ich unter psychischem Stress. Durch die Stillberatung erhielt ich dann den Syntocinon-Spray, der auch wirklich half. Doch diesen durfte ich ja nur kurzfristig anwenden. So gab ich nach wenigen Wochen Schoppen und stillte manchmal, wenn die Milch gerade einschoss. Beim ersten Kind hatte ich so ab 5.5 Monaten auch manchmal dieses Problem, jedoch selten, nur wenn ich unter Stress stand. Abpumpen konnte ich nie so richtig, da auch dort die Milch nicht eingeschossen ist.
Hier muss ich noch sagen, dass ich vor 10 Jahren eine Brustvergrösserung hatte.

Können Sie mir hier weiterhelfen, liegt es an der Brustvergrösserung , dass die Milch nicht einschoss? Haben meine Brustwarzen eventuell mit der Zeit an Sensibilität eingebüsst, und so wurden beim Stillen die Hormone nicht ausgeschüttet? Haben die Kinder eventuell unterschiedlich stark gesaugt? Das erste Kind war ein gieriger, hungriger Trinker (hatte ein kurzes Zungenbändchen), das zweite war auch mit wenig zufrieden, trank sehr langsam, und ich musste ihm manchmal den Schoppen fast aufzwingen.
Hätte ich eventuell versuchen sollen, mit einer Spital-Milchpumpe abzupumpen?
Wäre es allenfalls möglich, bei einem dritten Kind den Syntocinon-Spray über einen längeren Zeitraum anzuwenden, oder schadet dies dem Kind?
Die Brustvergrösserung kann einen Einfluss auf das Stillen haben. Jedoch kommt es darauf wie diese gemacht wurde und wie viel die Brustvergrössert wurde. Es kann sein, dass das Drüsengewebe zuwenig Platz hat um sich in der SChwangerschaft voll auszubilden. Das bedeutet dann sehr knapp, oder ben zu wenig Milch.
Stress verhindert die Ausschüttung von Oxytocin und dieses ist notwendig für den Milchspendereflex. In der Regel erhalten Frauen während der Schwangerschaft Multivitaminpräparate. Evtl. sollten Sie bei einer nächsten Schwangerschaft diese nach der Geburt in KOmbination mit Lezithin für die Nerven weiternehmen. Könnte bedeuten, dass Sie weniger Stress haben und die Milch besser fliesst.
WEnn Sie den Syntocinon Nasensprach über einen längeren Zeitraum verwenden signalisieren Sie Ihrem Körper: wird laufend von aussen zugeführt, eigene Produktion einstellen. Das ist der Grund, weshalb dieser nicht über Wochen/Monate verwendet werden sollte. Oxytocin ist ein Hormon das Zusammenziehend auf die gesamte glatte Muskulatur im Körper wirkt, nicht nur auf die Milchbildungsdrüsen. Deshalb sollte die Eigenproduktion nicht von aussen "abgeschaltet" werden.


Ich bedanke mich bereits im Voraus für Ihre Antwort!

Liebe Grüsse

lulule

happymam
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von happymam »

Liebe Frau Müller-Aregger

Vielen Dank für das Beantworten meiner ersten Fragen!

Mir ist noch etwas in den Sinn gekommen… Eine Diät sollte man ja während dem Stillen nicht machen… Jetzt habe ich aber in letzter Zeit (seit kurz nach der Geburt) sehr viel Schokolade gegessen (sollte ja keinen negativen Einfluss auf die Milch haben, richtig?!). Jetzt sehe ich leider wieder aus wie Schwanger. Jetzt muss ich handeln, bin gar nicht mehr wohl… Darf ich abnehmen, indem ich Sport betreibe und besser auf die Ernährung achte? Also seit ich Schwanger bin esse ich eigentlich sehr Gesund, aber halt jetzt wieder sehr viel Süsses, das möchte ich einfach weglassen und mich beim Mittag- und Abendessen nicht mehr so oft überessen.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Freundliche Grüsse und einen schönen Abend!
happymam

Gewegung und die Portionen verkleiner hilft of schon um einige Kilos zu verlieren. Schwimmen verbraucht auch viele Energien. Gehen sie täglich mindestens 45 Minuten mit IHrem Baby raus and die Luft. Tragen Sie es im Tuch oder in einer Tragehilfe und gehen sie so zügig, dass Sie sich gerade noch mit jemandem unterhalten könnten. Muss aber mindestens 1/2 Stunde sein :D

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happyhappy
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von happyhappy »

guten tag
vielen dank für das beantworten

habe nur eine kurze banale frage

mein sohn wir im oktober 2 jahre alt. ich habe ihn nur 5 wochen gestillt und habe immer noch milch.. also wenig. einfach wenn ich drücke kommt noch immer milch.
wann hört das denn endlich auf? ist ja schon bald 2 jahre her..
muss ich für das bisschen wirklich noch medikamente holen oder regeneriert sich das selbst irgendwann wieder??

Ihr Körper hat bereits in der Schwangerschaft MIlch produziert. Der Milchfluss wurde aber bis zur Geburt noch unterdrückt. Der Körper braucht nun wieder einige Zeit, bis sich die Milchdrüsen zurückgebildet haben. Wenn in einem halben Jahr immer noch Milch kommt wenn Sie an der Brust drücken, würde ich mal einen HOrmonspiegel machen lassen. Evtl. ist Ihr Prolaktinspiegel noch immer sehr hoch. Das kann dann mit Tabletten behandelt werden.
Ich erinnere mich, dass ich 2 1/2 Jahre nach dem Abstillen noch immer Milch hatte. Irgendwann hat das dann aufgehört.
Der Körper resorbiert die Milch, die noch gebildet wird. Solange Sie sich wohl fühlen und keine vollen und spannenden Brüste haben ist alles normal.

Marissa
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Marissa »

Hallo Frau Müller-Aregger

Vielen Dank für Ihre Antwort auf meine ersten Fragen bezüglich abpumpen bei der Arbeit.

Nun habe ich nochmals eine Frage: Wir ziehen im Oktober um. Dazu müssen wir natürlich unseren Tiefkühler transportieren. Die Milch aus dem TK werde ich dann in das Gefrierfach "umquartieren" bis wir definitiv ausziehen (den TK tauen wir vorher ab). Ich dachte, dass ich diese Milch dann am letzten Tag mit einer guten Kühlbox transportiere (der Weg ist etwa 30 Minuten mit dem Auto) und diese Milch dann wieder ins Gefrierfach lege. Denke in den Tiefkühler darf ich sie nicht mehr tun da sie dann ja bereits im Gefrierfach war?

Mein Mann äusserte Bedenken wegen dem Transport. Er meinte, dass der Weg zu lang sei ohne totales Tiefkühlen. Ich solle doch den Vorrat im Haus wieder neu aufbauen.

Was meinen Sie dazu? Ist es wirklich so problematisch wenn ich das wie oben beschrieben mache?

Vielen Dank für Ihre Hilfe! Ihre Antworten sind wirklich toll!

Liebe Grüsse

Marissa

Solange die Kühlkette nicht unterbrochen wird, sprich die Milch nicht aufgetaut wird, können Sie das ohne weiteres wie beschrieben durchziehen.

Herbschtsunna
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Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Herbschtsunna »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Ich weiss, dass Gestern eigentlich der letzte Tag für die Fragen an Sie war, evt. finden Sie trotzdem Zeit mir zu helfen. Besten Dank schon mal dafür.

Meine vorherige KIA (habe sie nun gewechselt) hatte mir bei der 4-Monatskontrolle an den Kopf geworfen, dass meine Tochter zu speckig seie (Gewicht 7,05 Kg und Grösse 60 cm). Meine Kleine wurde bis zu dem Zeitpunkt vollgestillt. Sie liege somit auf der 97% Percentille. Zuvor habe ich aber immer gehört, dass ein Vollgestilltes Kind nicht zu schwer sein kann. Die Ärztin meinte dann noch, ich solle das Kind von der Brust nehmen, wenn es genug habe. Aber beim besten Willen, ich wüsste nicht wie ich mein Kind an der Brust zwingen sollte zu trinken :roll: Ich würde der Ärztin gerne Fachliteratur zum Thema vorlegen (evt. auch etwas zu Allergieprophylaxe und stillen, das sie der Meinung ist, dass hätte keinen Zusammenhang). Kennen Sie das evt. etwas?

Besten Dank und freundliche Grüsse
Herbschtsunna

:D :D Ganz tolle Idee! Leider war es bis vor kurzem so, dass im Medizinstudium die Themen Stillen und Laktation nur am Rande gestreift wurden. Langsam wird man sich nun aber auf den Universitäten bewusst, dass in diesem Bereich ein Manko herrscht.
Es gibt sehr viele Studien im Rahmen von Stillen und Laktation aber ich denke nicht, dass Ihre KIA ausgerechnet an dem interessiert ist, was wir beide Ihr vorschlagen oder vorlegen könnten. Ein ganz allgemeiner Hinweis auf die Studien, die im Med.web zur Verfügung stehen würde da sicherlich reichen. Ich würde mich mir auch nicht anmassen eine Liste zusammenzustellen, die ein KIA lesen müsste, zumal die Aussagen in den verschiedenen Studien häufig sehr kontrovers sind.

C. Müller-Aregger

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von C. Müller-Aregger »

Liebe Eltern

damit möchte ich dieses Stillforum abschliessen. Ich habe mich sehr gefreut über die vielen engagierten stillenden Mütter und Väter (gehört nämlich auch dazu) und über die sehr interessanten Fragen, die ich nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten versucht habe.

Erlauben Sie mir zum Schluss eine kleine Bemerkung:
Jedes Kind, jede Mutter und jeder Vater, jeder Mensch und alle Beziehungen zwischen den verschiedenen Menschen sind sehr individuell. Fast immer müssen deshalb für die verschiedenen Probleme und Schwierigkeiten individuelle Lösungen gemeinsam gesucht und gefunden werden.
DIE Lösung zu Ihren Fragen gibt es also nicht. Allerdings erscheint es mir sehr wichtig, dass Sie sich mit dem was Sie machen wohl fühlen. Ist das der Fall dann sind die Mamis entspannt und dann fliesst die MIlch gleich viel besser.

Bis zum nächsten Stillforum wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und viele schöne Momente mit Ihrer Familie.
Christa Müller-Aregger

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