4.-10.7.2011: Stillberaterin

Fachleute antworten jeweils eine Woche lang auf Eure Fragen
Forumsregeln
Das Expertenforum ist für aktive Fragen nur jeweils im angegebenen Zeitraum geöffnet. Es kann aber nachgelesen werden.
Gesperrt
Benutzeravatar
Brigitte
Senior Member
Beiträge: 875
Registriert: So 21. Sep 2003, 09:28

4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Brigitte »

Christa Müller-Aregger ist seit 1986 Stillberaterin (LLL) und seit 1996 Still- und Laktationsberaterin IBCLC. Sie hat vieljährige Erfahrung in der Stillberatung auf Wochenbett- und Neonatologiestationen, ist Dozentin an Berufsschulen für Gesundheits- und Krankenpflege, am Careum in Zürich und in verschiedenen Ausbildungsinstitutionen im Bereich Pharma und Drogerie. Ausserdem ist sie Education Manager im International Marketing bei Medela AG in Baar.

mila

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von mila »

Guten Tag Frau Müller-Aregger,

können sie mir einige Tipps zum Abpumpen geben? Ich habe grosse Mühe damit! Das erste Mal kommt immer viel Milch, jedenfalls an der ersten Brust. An der zweiten schon weniger. Danach habe ich den Eindruck, die Brust füllt sich nur schlecht wieder, abpumpen geht dann fast gar nicht mehr und auch die Babys musste ich jeweils über fast 24h häufiger anlegen, damit sich alles wieder regelte. Es ist, als würde die Produktion sich einstellen durch das Pumpen. Habe aber noch nie über einen längeren Zeitraum pumpen müssen. Habe Hand- und elektrische Pumpe probiert, auch doppelte von der Apo. Ausstreichen geht auch nicht gut, kommt fast nichts.

Ansonsten hatte ich jedenfalls beim zweiten Kind keine Probleme mit Stillen, habe ca. 3-4 Stdl. angelegt (nach Bedarf) und pro Brust nur etwas mehr als 5 Minuten gebraucht, bis sie leer war. Es funktioniert einfach nur, so lange ich immer stille und nur stille, also weder pumpe noch zufüttere... Bin aber berufstätig und bin froh um einen gewissen Freiraum für einige Stunden.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!!!

Tipps und Tricks zum Abpumpen:
Pumpen Sie am besten im Laufe des Vormittags ab, da fliesst die Milch noch leichter.
  • Pumpen Sie frühestens ca. 1 Stunde nach Beendigung einer Stillmahlzeit ab. In dieser Zeit hat Ihr Körper schon wieder einen Grossteil, der bei der nächsten Mahlzeit benötigen Menge bereitsgestellt. Bis zur nächsten Stillmahlzeit nach dem Abpumpen bleibt dann genügend Zeit, die benötige Milch wieder bereits zu stellen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Brusthaube und Ihre Brust zusammen halten: "hängen" Sie die Brusthaube zwischen Daumen und Zeigefinger, Flasche auf der Seite des Handrückens, ein und halten Sie diese mit Daumen und Zeigefinger. Mit dem Rest der Hand halten und unterstützen Sie Ihre Brust. Damit verhindern Sie, dass der Rand der Brusthaube in das Brustgewebe gedrückt wird und die sehr oberflächlich unter der Haut liegenden Milchgänge zusammendrückt. Dies würde den Milchfluss be- oder gar verhindern.
  • Verwenden Sie ein Gerät, das Ihnen als das richtige erscheint. Farbe, Form, Geräusch usw. haben einen Einfluss darauf, wie "gern" Sie abpumpen.
  • Pumpen Sie immer auf Vorrat und nicht dann, wenn das Kind die Milch schon haben möchte.
  • Versuchen Sie sich beim Abpumpen zu entspannen, lesen Sie ein spannendes Buch oder ???. Halten Sie etwas zu trinken bereit, denn die meisten Frauen bekommen Durst während dem Pumpen und Stillen.


Ich bin sehr gespannt, ob Ihnen der eine oder andere Tip hilft.
Viel Erfolg

Benutzeravatar
bipo
Newbie
Beiträge: 22
Registriert: So 2. Mär 2008, 13:02
Geschlecht: weiblich
Wohnort: döt wo dä zwerg dä most holt :o)

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von bipo »

Grüezi Frau Müller-Aregger...

Ich hab grad 2-3 fragen und bin sehr froh das sie uns die fragen beantworten...

Mein Sohn ist knappe 8 Wochen alt..
Ich stille ihn voll...

Aber ich hab das Gefühl das ich am Abend immer weniger Milch hab wie am morgen. Ist das normal??

Ich still ihn am morgen um ca.7.30 dann pfust er 4h und dann will er meistens um 14.00 nochmal trunken und von da an kommt er alle 2h... Und das His so ca.22.00 und dann pfust er bis ca.5.00 und pfust dann nochmal eben bis dann si 7.30-8.00...
Ich habe mal gezählt auf wie viele Stillmahlzeiten Sie in 24 Stunden kommen - es sind 7 Mahlzeiten. Das ist absolut perfekt! Dass die Milch gegen Abend weniger leicht fliesst als am Morgen ist bei ganz vieln Frauen der Fall. Am Morgen sind wir noch ausgeruht und fit. Ab dem Mittag werden wir müder und müder, für uns ein völlig normales Gefühl, dass wir schon gar nicht mehr spüren. Der Körper hingegen spürt das und das bedeutet für den Körper mehr Stress. Unter Stress fliesst die Milch weniger gut.
Mein Vorschlag, machen Sie mittags oder nachmittags zusammen mit Ihrem Sohn ein Nickerchen.


Wie merkt Man das man eine brustenzündung oder so hat.. Ich hab nich viel das ich nach dem stillen so ein stechen und ziehn in der Brustwarze oder Brust hab... Was Könnete das sein..???
Ich trink stilltee und nehm spagirik zur milchbildung...
Eine Brustentzündung entwickelt sich meist innert weniger Stunden. Das was Sie nach dem Stillen fühlen, führe ich eher auf die Milchbildung zurück - ist allerdings eine Diagnose aus weiter Ferne. Schauen Sie sich doch einfach 2-3 mal die Woche Ihre Brüste rund herum gut an und achten Sie auf gerötete Stellen. Das könnte - und ich möchte wirklich betonen könnte - unter Umständen auf eine Entzündung hinweisen. Die Brustentzündung ist so ein Schreckgespenst, das die meisten stillenden Frauen fürchten. Brustentzündungen sind jedoch nicht alltäglich und stellen immer eine Ausnahmesituation dar. Achten Sie einfach darauf, dass die Brüste nach dem Stillen rundherum gut geleert sind, dass Sie keine einengende Kleidung wie zu kleine Bügel-BH's oder Tragehilfen, die einschneiden tragen. Sollten Sie sich von einem Tag auf den anderen Kranke fühlen, gehen Sie am besten zu einer Stillberaterin in Ihrer Nähe - aber das wird hoffentlich nicht notwendig sein.
Sollte das Ziehen nicht von selbst verschwinden wenden Sie sich doch bitte an eine Stillberaterin oder eine Stillerfahrene Hebamme in Ihrer Nähe.


Er weint oder ist unruhiger so von ca.17.00 an bis er dann um 22.00 ins Bett geht... Ich könnte ihn in der Zeit ständig an der Brust haben und stillen... Aber das sollte man doch nicht wegen den Koliken.. Stimmt das..??? Und sollte man immer schauen da man nicht unter 2h wider stillt...

am späten Nachmittag und häufig bis in die Nacht hinein ist der hektischste Teil des Tages. Alle sind schon müde, hatten vielleicht einen anstrengenden Tag, die ganze Situation ist eher hektisch und stressig als gemütlich. Wir Erwachsenen merken das nicht einmal mehr, das ist für uns eine völlig normale Situation. Ihr Baby ist äusserst sensibel und reagiert auf jedes Ihrer Gefühle. Sind Sie gestresst, beginnt es zu weinen. Zudem ist sein Verdauungssystem wahrscheinlich nocht nicht ganz ausgereift. Ihr Kind fühlt sich nicht wohl, es hat in seinem Bauch so ein komisches Gefühlt, wie Sie es hatten, als Sie sich bei einem Arbeitgeber vorgestellt haben. Ihr Hat nur eine Möglichkeit sein Unwohlsein zu zeigen und das ist "leider" weinen. Es möchte unbedingt an Ihre Brust, denn dort ist der beste Platz auf Erden: ganz nahe bei Mami, die Brust im Mund, paradiesisch - der Ort auf Erden, wo alles in Ordnung ist. Da hilft nur ein, tragen, tragen, tragen genau das, was ein Menschenbaby braucht: getragen werden von seiner Mutter und ihrer Liebe und ihrer Nahrung. Nach ca. 10 - 12 Wochen haben sich die Kinder an diese Spätnachmittagssituation gewöhnt und das nachmittägliche Weinen ist vorbei.


Ich hatte bei der großen schon Mühe mot stillen als sie Dan von heute auf morgen 13h!! Schlief in der Nacht.. Und man geniest beim ersten Kind die nächte wo man wider schlafen kann.. Und am 2ten Tag ging mir die Milch zurück und ich konnte sie mehr anregen und musste dann schweren Herzens Auf Schoppen wechseln... Und das möchtenich diesmal vermeiden...
Achten Sie auf die Signale Ihres Babys und stillen Sie es dann wenn a) das Kind es möchte und b) Sie es möchten. Sie sind seine Mutter. Niemand ausser Ihnen spürt die Bedürfnisse Ihres Kindes dîrekt in Bauch, nur Sie und der Papi. Hören Sie auf Ihren Körper, achten Sie auf die Bedürfnisse des Kindes und lesen nicht zuviel zu all den vielen Fragen rund um das Stillen. Jeder Autor hat seine eigenen Erfahrungen und zieht seine eigenen Schlüsse darauf, Jede Website kann Ihnen nur von "fremden" Erfahrungen berichten - niemand kennt Ihr Kind so gut wie sie.

Ich denk auch das ich am morgen fast zu viel Milch habe weil ich auch Auslaufe.. Und am Abend fühlt sich die brust auch nicht sooo voll an...
Wie schon erwähnt, alles seeeehhr normal :D :D

Vielen herzlichen dank das sie sich Zeit nehmen für unsere sörgeli...

Lg bipo


Hallo bipo, ich habe mir erlaubt, meine Antworten zu Ihren Fragen direkt in Ihren Test zu schreiben, das erschien mir viel einfacher und übersichtlicher zu sein.
Ich hoffe, dass das für Sie in Ordnung ist.

Benutzeravatar
Nina08
Member
Beiträge: 411
Registriert: Di 1. Dez 2009, 16:12
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Nina08 »

grüezi frau Müller-Aregger!

vielen dank, dass sie sich zeit für uns nehmen.

ich habe eigentlich bloss ein luxus problemchen.

es gibt nächte, da würde unser sohn (3 wochen) prompt durchschlafen (letzte mahlzeit zwischen 2200-2300), doch um ca. 0500 morgens schmerzen meine brüste dermassen, dass ich ihn wecken muss.

ich hab's schon mit ausstreichen versucht, doch es half nichts, ich hatte unglaublich volle brüste.

abpumpen regt die milch ja auch wieder an, richtig?

pendelt sich das ein oder muss ich den kleinen immer wecken?

3 Wochen nach der Geburt ist das absolut normal. Gerne erkläre ich Ihnen warum das so ist:
Ihr Körper weiss, dass er ein Kind geboren hat. Er stellt ab der Geburt die Ernährung des Neugeborenen über Ihre eigenen Bedürfnisse - das Baby kommt an allererster Stelle. Die Milchproduktion setzt ein und das einfach mal auf einem Niveau, das sehr häufig zu hoch ist.
Wenn Sie nun nach Bedarf stillen, dann wenn Ihr Sohn das möchte, lehrt Ihr Körper, wieviel Milch dieses Baby braucht und wird die Produktion den Bedürfnissen des Kindes anpassen. Das braucht aber so ca. 3 Monate, bis dieses Spiel von Angebot und Nachfrage richtig funktioniert.

Wenn Sie Ihren Sohn gerne wecken um ihn zu Stillen und die Brüste zu entlasten, ist das aus meiner Sicht und meiner Erfahrung der beste Weg um das Spiel von Angebot und Nachfrage am schnellsten auf Ihr individuelles Niveau zu bringen.
Benutzen Sie eine Pumpe und lassen Ihr Kind schlafen, dann sollten Sie nur so lange pumpen, bis der Druck soweit nachlässt, dass Sie wieder schlafen können.
Die Abgepumpte Milch können Sie einfriefen und zu einem späteren Zeitpunkt dem Kind verfüttern oder für sein tägliches Bad als Pflegezusatz verwenden.

Benutzeravatar
Mmanu23
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 13:12
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Mmanu23 »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Besten Dank, dass sie uns hier mit ihren Antworten weiterhelfen.

Mein erstes Kind kam mit 3200g auf die Welt. Nach drei Wochen voll stillen und sehr ruhigem Kind hat sie leider abgenommen auf 2980g und ich musste nachschöppeln. Es ging nicht zwei Tage und ich hatte keine Milch mehr.
Beim Zweiten wollte ich es unbedingt noch einmal probieren. Es lief auch von Anfang an besser (Er war auch ein ruhiges Kind). Er kam mit 3000g auf die Welt. Leider hatte er bei der ersten KIA Kontrolle (nach 4 Wochen) nur 190g zugenommen und der KIA meinte bei dem tiefen Startgewicht sollten wir nicht lange pröbelen. Nach ca 4 Tagen hatte ich dann auch bei ihm keine Milch mehr. Habe noch versucht mit Abpumpen die Milchmenge zu steigern, da kamen aber nie grosse Mengen, wie auch beim ersten nicht.
Jetzt bin ich mit dem Dritten schwanger und bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite würde ich sehr gerne stillen, habe aber Angst, dass auch dieses Baby nicht genug zunimmt mit meiner Milch. Gibt es etwas, dass ich vorgängig ausprobieren könnte? Wie lange kann man "probieren"? Weil meine Erfahrung zeigt mir ja, dass sobald ich nachschöppeln muss bald keine Milch mehr produziere.

Besten Dank für ihre Antwort!

am besten Sie wenden sich schon jetzt während der Schwangerschaft an die Stillberaterin in der Klinik, in der Sie Ihr Kind zur Welt bringen werden. Sie wird sicherlich viele Fragen bezüglich Ihrer Stillgeschichten haben und dann gemeinsam mit Ihnen herausfinden, wie Sie zusammen den besten Stillstart haben können.
Viel Glück

Marissa
Member
Beiträge: 417
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 17:18
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Marissa »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Vielen Dank dass Sie sich Zeit nehmen für unsere Fragen.

Ich stille voll. Anfang September werde ich wieder anfangen zu arbeiten für zwei volle Tage. Meine Kleine ist dann knapp 6 Monate alt. Ich mache mir jetzt schon Gedanken, wie ich das machen soll.

Ich stille die Kleine so alle 3 bis 4 Stunden. Das sind 6 bis 8 Mahlzeiten pro Tag. Wenn ich anfange zu arbeiten, wird die Breiphase kommen. Ich werde dann mal versuchen, 1 Mahlzeit mit einem Brei zu ersetzen. Die restlichen Mahlzeiten möchte ich ihr Muttermilch geben. Mit dem Abpumpen habe ich keine Mühe. Nur habe ich ein wenig Angst dass die Milch zurückgeht, wenn ich an zwei Tagen praktisch nur abpumpe. Ich möchte gerne versuchen so alle 3 bis 4 h abzupumpen, die Milch zu kühlen und dann nach Hause zu nehmen. Macht dies Sinn? Oder mache ich mir zuviele Gedanken dass die Milch zurückgeht wegen diesen zwei Tagen?

Wie lange kann ich die Milch aufbewahren im Kühlschrank? Ich höre jeweils von 24h, 36h oder auch 48h.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Marissa

Tipps und Tricks zum Stillen und Arbeiten:
Beginnen Sie ca. 2 Monate vor dem Arbeitsginn mit den Vorbereitungen.
Das brauchen Sie zum Abpumpen am Arbeitsplatz: Milchpumpe, genügend Flaschen, Kühltasche und Kühlelement, Stoffwindeln zum Schutz Ihrer Kleidung während dem Abpumpen, Foto od. Kleidungsstück des Babys, etwas zu trinken, eine angenehme Lektüre.
Milchvorrat am ersten Arbeitstag: bei Ihnen zu Hause genügend für 2 - 3 Wochen, sprich 4 - 6 Arbeitstage. Bei Ihrem Babysitter: eine ganze Tagesmenge - alles bitte in gefrorenem Zustand.

1 Monat vor Arbeitsbeginn.
Besuchen Sie mit Ihrem Kind den Arbeitsplatz und stellen Sie es Ihren unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen vor. Informieren Sie, dass Sie "dann" abpumpen und weiterstillen werden.
Legen Sie mit IHrem Vorgesetzten fest, wo Sie dann jeweils ungestört abpumpen können. Erkären Sie weshalb Sie das machen wollen und wie oft und wie lange das dauern wird. Die dazu benötigte Zeit ist Arbeitszeit, sofern Sie die Firma nicht verlassen um abzupumpen.
Vergrössern Sie Ihr Lieblingsfoto des Babys auf das Format A4 und schreiben Sie darauf so etwas wie: "einen Moment bitte, meine Mami pumpt für mich". Diese Bild kommt dann aussen an die Türe des Raumes in dem Sie abpumpen werden.
Gehen Sie den Babysitter besuchen und lassen Ihr Baby mit aufgetauter MIlch füttern. Gehen Sie selber so lange weg. Das Baby lernt dann, dass es beim Babysitter die Flasche erhält und zu Hause stillen kann.
DAs Baby sollte zum Trinken aus der Flasch zu Beginn nicht im Arm gehalten werden. Der Babysitter sollte es in einen Babystuhl setzen oder möglichst aufrecht legen. Das Trinken von der Flasch ist eine andere Art zu essen und das Kind braucht, um diese möglichst einfach zu lernen, eine andere Position.
Im Arm liegen = Stillen; im Babystuhl "sitzen" = Flaschentrinken.


Am Vortag des Arbeitsbeginns:
Stellen Sie die Kühltasche mit den Flaschen zu unterst und zu hinterst in IHren Kühlschrank. Legen Sie das Kühlelement in das Gefrierfach.
Stoffwindel, Babyspielzeug oder -kleid, Babyfoto, Lektüre, Getränk bereitstellen, Plakat "mami pumpt für mich".

1. Arbeitstag.
stehen Sie 1 Stunde früher als gewöhnlich auf und machen Sie sich fertig um das Haus zu verlassen. Setzen Sie sich ruhig hin und stillen Sie Ihr Baby ausführlich - erzählen Sie ihm dabei, dass es danach zu seinem Babysitter darf und dass Sie abends wieder da sein und stillen werden.
Am Arbeitsplatz zeigen Sie das Plakat Ihren Kolleginnen und Kollegen.
Die frisch abgepumpte Milch stellen Sie sofort in den Kühlschrank. Sollte das Fläschen nicht voll sein können Sie nach dem nächsten Abpumpen, wenn diese MIlch auch gut gekühlt ist, die beiden zusammen leeren.
Die MIlch bringen Sie abends dem Babysitter für den nächsten Tag. Die MIlch vom 2. Arbeitstag nehmen Sie nach Hause und frieren Sie ein. Der Babysitter erhält jetzt gefrorene Milch für den ersten Arbeitstag in der nächsten Woche usw.

MM kann während 6 Monaten problemlos eingefroren werden. Bitte langsam im Kühlschrank auftauen und auf höchstens 37Grad erwärmen. Es gibt dazu Flaschenwärmer, die eingestellt werden können, ob die Milch zimmertemperaturwarm oder gefroren ist und die nicht höher als ca. 35 Grad warm werden.

Ihr Körper stellt sich auf die neue Situation in wenigen Wochen ein.
Also dann, auf gehts und viel Erfolg.

Benutzeravatar
dolce vita
Member
Beiträge: 175
Registriert: Mi 22. Jul 2009, 21:07
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von dolce vita »

hallo frau müller-aregger

ich hab 2 dinge, über die ich mir gedanken mache...

1. ich bin mit meiner tochter bei schönem wetter viel unterwegs. es macht uns beiden spass und wir geniessen es... doch, trinkt sie mir, wenn wir nicht zuhause sind sehr schlecht! auch ich stille voll! ich denke mal, dass es daran liegt, dass sie zu fest abgelenkt wird! zuhause und vorallem gegen abend hat sie dann so kohldampf, dass ich immer mal wieder zu wenig milch habe, um ihren hunger zu stillen! haben sie mir den ultimativen tipp, wie ich ins "auswärtsstillen" mehr ruhe reinbringen kann?!?

2. im oktober muss ich wieder zur arbeit. ich muss leider mit 70-75% wieder einsteigen. meine tochter ist dann 6 monate alt. wenn alles gut geht, möchte ich sie 5 monate voll stillen und dann so langsam auf teilstillen wechseln, da es ja anders nicht machbar ist! ich denke, dass ich morgens, abends und evtl. nachts noch stillen werde/will!
-wie gehe ich dabei dann am besten vor?
-wie gewöhne ich meine brust daran, dass den tag durch nicht getrunken wird, die produktion aber nicht ganz eingestellt wird?
-ist dies so überhaupt machbar?

vielen dank schon mal im vorraus für ihre antworten! :D


Ersetzen Sie jede Woche eine Tagesmahlzeit durch Brei oder Flasche. Bitte beachten Sie dabei, dass Sie, um die Flasche einzuführen, Ihre Tochter am Anfang nicht in den Arm nehmen. In den Arm nehmen heisst für Sie Stillen. Sitzend in einem Babystuhl kann Sie lernen, dass diese Position aus der Flasche trinken bedeutet.
Ihr Körper kann lernen nur noch am Morgen, am Abend und nachts Milch für Ihr Kind zu produzieren. Dies ist aber nich von heute auf Morgen möglich sondern braucht seine Zeit. Wie viel Zeit? Ich weiss es nicht, das ist von Frau zu FRau anders. Falls Ihre Brüste tagsüber zu voll werden und schmerzen, pumpen Sie nur so viel Milch ab, dass es Ihnen wieder wohl ist. So lernt Ihr Körper, die Milchproduktion während des Tages zu reduzieren. Ich habe eine Mutter begleitet, die hat nach 1 1/2Jahren nur noch am Sonntag Abend gestillt. Ihr Körper hat während der Woche sehr wenig Milch produziert und sich auf diesen Rhythmus eingestellt.

Karori
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: Mo 29. Nov 2010, 09:13
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Bern

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Karori »

Liebe Frau Müller-Aregger

Ich habe gehört, dass Nüsse (z. B. Cassew und Macadamia) die MM vollwärtiger machen. Stimmt dies? Gibt es noch andere Lebensmittel, von denen die Milch besser sättigt?

Würden Sie bei Zwillingen empfehlen nach Bedarf oder nach einen Rhythmus (alle 3-4 Stunden) zu stillen? (Unter bedenken, dass ich noch einen 1.5 jähriges Kind habe, welches nun abgestillt ist.)

Besten Dank für Ihre wertvollen Tipps!

Hallo Karori
knifflige Fragen, die Sie da haben. Grundsätzlich hat die Zusammensetzung Ihrer Nahrung einen Einfluss auf die Qualität Ihrer Milch, aber nicht so, dass die Nährstoffe 1:1 in die Milch übergehen. Ihr Stillkind hat andere Bedürfnisse als Ihr erwachsener Körper und die Zusammensetzung ist daher sehr speziell und auf das Alter Ihres Kindes abgestimmt.
Die von Ihnen erwähnten Nüsse sind uns Europäern erst seit wenigen Jahren bekannt und für uns verfügbar. Was haben denn unsere Vorfahren gemacht?
Grundsätzlich ist Muttermilch leicht verdaubar. Es macht nicht immer Sinn der Nahrung Stoffe zuzufügen, die sie "vollwertiger" und sättigender machen, denn diese Stoffe sind häufig nicht unbedingt bekömmlicher. Und was heisst vollwertiger. Es gibt meiner Ansicht nach kein Nahrungsmittel das vollwertiger ist als Muttermilch. Es gibt allerdings Nahrungsmittel die länger brauchen um verdaut zu werden, aber ob das dann gesünder oder "vollwertiger" ist, ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann und will. Ich bin der Meinung, dass unsere Milch für ein Kind ausreichend ist, bis im Laufe des 2. Lebenshalbjahres anzeigt, dass es nun bereit ist, fest Nahrung zu sich zu nehmen.

Bezüglich eines Stillrhythmus für Zwillinge müsste ich wissen wie alt die Kinder sind. Man kann nach 3-4 MOnaten versuchen den Rhythmus der Kinder ein wenig zu steuern. Aber dazu muss mann die beiden Kinder, die Mama und den Rest der Familie, die Lebensumstände und einiges mehr besser kennen. Das scheint mir auf Wege dieses Forums recht schwierig.
Mein Tip: möchten Sie den Rhythmus steuern - dann versuchen Sie es und beobachten Sie Ihre Kinder. Sie werden Ihnen anzeigen, ob es passt oder nicht.

Benutzeravatar
Bastelhüsli
Junior Member
Beiträge: 82
Registriert: Do 7. Sep 2006, 21:39
Wohnort: hinger de Fenster

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Bastelhüsli »

Guten Tag Frau MÜLLER
Es passt grad das Thema, ich stille meine kleine Tochter knapp 9 Wochen alt voll. Leider haben wir seid Mitte letzter Woche etwas Probleme. Gegen Abend schreit sie oft die Brust an.... und zwar plötzlich unter der Stillmahlzeit. Wenn ich sie weg nehme, beruhigt sie sich wieder. Ich habe das Bauchgefühl, dass sie nicht zu wenig Milch hat, sie schreit oft schon, bevor die Brust leer ist. Nachts macht sie bereits Pausen von 6-8 Std. Ich probierte stillen nur für uns, unter Gesellschaft, das schein kein Einfluss zu haben.

Was könnte das sein?
Vielen Dank für ihre Antwort
Bastelhüsli
Nachtrag, hab grad jetzt die Situation, sie ist an der zeriten Brust weint, öffnet aber den Mund zum trinkennehme sie weg und warte etwas....

Die Ursache für das Verhalten Ihrer Tochter kann ich Ihnen so auf Anhieb leider nicht nennen. Es kann für das Weinen verschiedene Gründe haben.
Evtl. ist sie sooooo hungrig, dass sie viel zu schnell trinkt und dann fühlt sie sich voll und nicht mehr wohl?
Evtl. ist Sie vom Trinken so müde, dass sie einfach zu weinen beginnt? - Ich weiss es nicht.
Sicher weiss ich jedoch, dass Kinder immer weinen, was auch immer sie bewegt. DAs ist die einzige Möglichkeit anzuzeigen, dass etwas nicht passt, was immer das auch sein mag. .....Und mammis Brust ist Paradies + Schlaraffenland auf Erden - also wo würde man sich wohler fühlen als dort - deshalb immer wieder dorthin zurück.
Solange Ihre Tochter gut an Gewicht zulegt und ausreichen Ausscheidungen hat würde ich mal 1-2 Wochen zu warten und schauen, wie sich das entwickelt. Viele Kinder haben auch Phasen, in denen Sie sich plötzlich ganz anders verhalten als gewohnt. Und wir Eltern stehen dann da und wissen uns nicht mehr zu helfen.

Ich weiss, nicht wirklich ein Topp Tipp aber das einzige was ich mit gutem Gewissen raten kann. Geben Sie sich und Ihrer Tochter noch eine Woche Zeit und warten Sie nicht täglich darauf, dass sich das "komische" verhalten wiederholt. Kinder erfüllen häufig die Erwartungen die wir auf sie proizieren und wir merken nicht einmal, dass wir ein bestimmtes Verhalten direkt erwarten.

Ich wünsche Ihnen viel Geduld und hoffe, dass Sie mit Ihrer Tochter bald zu einem ruhigen und entspannten Stillen zurück finden.
Zuletzt geändert von Bastelhüsli am Mo 4. Jul 2011, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
lenimucki
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 11:04
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von lenimucki »

Schönen guten Tag Frau Müller-Aregger,

herzlichen Dank, dass Sie sich so viel Zeit nehmen, unsere Fragen zu beantworten!!
Ich komme gleich mit drei Fragen auf sie zu... :oops:

Unseren fünfeinhalb Monate alten Sohn stille ich voll. Abends stille ich ihn auch direkt vor dem einschlafen, manchmal schläft er dabei ein, manchmal erst etwas später. Nun habe ich aber gelesen, dass man stillen und schlafen strikt trennen soll, damit das Baby die Bedürfnisse „Hunger“ und „Schlafen“ nicht vermischt. Würden sie dem zustimmen, und wie viel Zeit sollte denn dazwischenliegen?
DA wissen Sie etwas, von dem ich noch nie gehört habe und ich muss gestehen, dass ich unseren 2. Sohn bis ins 2. Lebensjahr zum Einschlafen gestillt habe. Ich habe mich selber jeweils geschützt indem ich Aussagen, die ich gelesen oder gehört habe, sofort vergessen habe, wenn sie mir nicht gefielen. Gefällt Ihnen die Aussage die Sie oben erwähnen? Wie fühlt sich dabei Ihr Mamibauch an?WAs hält Ihr Partner von der Idee Stillen und schlafen zu trennen?
Übrigens Stillen ist ein ganz tolles Wort. Es heisst nur in der deutschen Sprache so viel mehr als Nähren. Stillen heisst auch lieb haben, ruhig werden lassen, Bedürfnisse decken, Erwartungen stillen usw.


Nachts stille ich vor allem liegend, dabei dreht sich der Kleine manchmal auf den Rücken und den Kopf zur Seite zu meiner Brust. Es scheint ihn nicht zu stören, er trinkt gleich lange und zufrieden, wie wenn er auf der Seite liegt. In meinem Stillbuch steht aber, dass man darauf achten soll, dass das Kind den Kopf nicht drehen muss. Ist das richtig? Und weshalb soll es das nicht?
hr Kleiner ist ja nun schon einige Zeit kein Neugeborenes mehr. Diese expliziten Stillpositionen gelten vor allem zu Beginn einer Stillbeziehung, wenn Mammi und Baby das Stillen zusammen noch lernen. Anscheinend ist Ihrem Kind diese Position nachts sehr bequem, also lassen Sie ihn doch so trinken. Würde er nicht stillen, würden Sie auch nicht sehen wie "unbequem" er in seinem Bettchen liegt und Sie würden es auch nicht korrigieren.

Tagsüber kommt er alle 2-3 Stunden, ab Mitternacht dann regelmässig alle zwei Stunden. In ein paar Wochen werden wir nun Brei einführen, und die MüBe empfahl statt dem Mittags- zuerst einen Getreide-Abendbrei einzuführen, weil der länger sättigen kann, als Muttermilch. Würden sie dem zustimmen, und dies auch so empfehlen? Für mich sindd die Abstände aber auch momentan völlig ok und der Kleine scheint mit 9 Kilo auf 70cm wohl auch gut zu gedeihen so... :wink:
Scheint mir auch dass die Kost Ihrem Sohn gut bekommt. Sie sind die Mutter und Sie und Ihre Familie bestimmen, wann welche Mahlzeit eingeführt werden soll, zumal Sie selber mit derSituation ganz zufrieden sind. Alle Ratschläge die Sie von mir oder einer anderen Fachperson, Freundin, Kollegin oder Verwandten erhalten können nur Tips sein. Ob die Vorschläge für Ihre Familie passen, wissen wir alle nicht, das können nur sie mit Ihrer Familie wissen. Das was für Sie und Ihr Kind passt ist das Richtige.

Nochmals vielen Dank für ihre Mühe!!

Anneli

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Anneli »

Gruezi Frau mueller-aregger

Herzlichen dank dass sie sich die Zeit nehmen, hier im Forum unsere fragen zu beantworten

Ich stille Maus seit 14 Monaten, 6 Mt voll, dann mit brei Einführung auch ne Weile noch nach jeder Mahlzeit, im Moment morgens, abends und nachts 1-3x. Die erste nachthaelfte ist sie im eigenen bett, ab stillen bei uns, manchmal danach wieder im eigenen Bett. Sie hat neurodermitis, bereits 2 Bronchitis und ist bzgl allergien und Asthma schwer vorbelastet.

Bei ihr wurde ich u schnell schwanger, auch früher war ich bereits einmal u schnell schwanger geworden (abort), jetzt will's einfach nicht klappen. Ich habe das gefuehl, stillen hat einen Einfluss.
Wenn ich abstillen möchte, wie sollte ich die Sache angehen?
Was könnte ich ihr stattdessen als milchmahlzeit morgens und abends geben? Homoepathin rät von Kuhmilch ab, Test mit 10 Mt war negativ, aber mi 12 Mt versuchten wir morgens kuhmilchschoppen 1wo, sie trank kaum und hautbild verschlechterte sich. Soja finde ich auch heikel...
Die eine milchmahlzeit die ich nicht da bin, kriegt sie zurzeit Hirse oder hafermilch, mag sie uuu gerne. Ich kann eben nicht mehr abpumpen, kommt max noch 20ml. Bei nur einen Mahlzeit pro Woche fand ich es bisher so eine gute Lösung.

Herzlichen dank für Tipps!

Das mit dem Stillen als Grund für die Schwierigkeit schwanger zu werden würde ich so nicht bestätigen wollen. Um wirklich einen wirksamen Empfängnisschutz zu haben, müssten sie mindestens alle 2 - 2.5 Stillen. Nur so bleibt der Prolaktinspiegel auf einem hohen Niveau. FAlls Sie sich sehnlichst ein zweites Baby wünschen würde ich mal den Hausarztfragen einen Hormonspiegel zu machen.
Da Ihr Kind so vorbelastet ist für Allergien und schon Probleme hat, würde ich auf Kuhmilchprodukte im allgemeinen so lange wie möglich verzichten. Wenn Ihr Kind die Hirse oder Hafermilch mag, können Sie auch dabei bleiben.
Um ab zu stillen verkürzen Sie einfach die Stillmahlzeiten und verlängern die Zwischenräume dazwischen.
Wenn Sie weniger lang stillen werden die Brüste nicht geleert und die verbleibende Milch signalisiert den MIlchdrüsen: Produktion verringern - weniger Bedarf. Das ist der einfachste aber auch der langsamste Weg - dafür der gesündeste für alle Beteiligten.

Pocahontas
Newbie
Beiträge: 26
Registriert: Fr 19. Feb 2010, 14:08
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Pocahontas »

Guten Tag Frau Müller-Aregger

Vielen Dank für ihre Zeit, die sie uns mit beantworten von unseren Fragen schenken.

Unser Sohn ist morgen 18 Wochen alt. Er ist von grundauf ein sehr zufriedenes Baby. Mit ungefähr 12 Wochen begann er durch zu schlafen oder kam noch einmal in der Nacht. Seid ca. 1 Woche kommt er aber plötzlich wieder häufiger. Vorher konnte ich ihn um 21.00 Uhr zum letzten Mal stillen und dann kam er frühstens um 4 Uhr morgens oder sogar später. Nun kommt er wieder um 1.00, um 4.00 und um 7.00 Uhr. Er weint meist, aber ist irgendwie gar nicht richtig wach. Sucht aber breits schon im Bettli nach der Brust. Ich gebe ihm meist zuerst den Nuggi, aber der bringt keine Ruhe. Wenn ich ihn dann stille trinkt er sehr hungirg und viel. Daher denke ich, dass er wirklich durst oder hunger hat. Ist dieses Verhalten normal in diesem Alter? Oder könnte es sein, dass meine Milch nicht mehr so sättigend ist? Ich hatte oder (hoffe) habe eigentlich immer sehr viel Milch. Er trinkt auch meist nur eine Brust.

Vielen Dank für ihre Antwort!

Ich kännte mir gut vorstellen, dass Ihr sohn tagsüber nicht mehr so viel schläft wie früher. Das heisst, er nimmt ganz viele Eindrücke des Tages mit in den Schlaf und muss diese während der Nacht verarbeiten. Evtl. hat er auch einen Wachstumsschub und dann braucht es eine andere Milchzusammensetzung. Die entsprechenden Signale gibt er Ihrem Körper durch häufigeres und ausführliches Trinken. Nach einigen Tagen oder evtl. 1-2 Wochen sollte sich das wieder einpendeln.
Zudem steht fest, dass auch wir Erwachsenen oftmals nachts aufwachen. Nicht ganz bis an die Oberfläche. Und unser Hirn sagt dann: es ist noch tiefe Nacht, dreh dich um und schlaf weiter.
Kinder haben diese Erkenntnis noch nicht. Wenn sie erwachen fühlen Sei sich allein und zeigen durch weinen an, dass sie unsere Nähe brauchen. Was gibt es da besseres als nahe bei Mammi und stillen!
So wie Sie Ihr Kind beschreiben: rundum zufrieden und ruhig, liegt es kaum an ihrer Milch. Und wenn es sie nicht stört, dann würde ich seinem Bedürfnis einfach nachgeben. DAmit zeigen Sie ihm auch an, dass Sie für ihn da sind, seine Bedürfnisse wahr nehmen und diese auch erfüllen. DAs gibt ihrem Kind auch Selbstsicherheit - er lernt, ich kann mich mitteilen und wehren, meine Eltern sind da, wann immer ich sie brauche.
Voraussichtlich wird sich das nächtliche Stillen wieder einpendeln und vielleicht ergeht es Ihnen dann so wie mir damals und Sie werden den Ruhestörer in der Nacht vermissen.

Benutzeravatar
Nile
Junior Member
Beiträge: 64
Registriert: Di 16. Jun 2009, 20:13
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Nile »

Grüezi Frau Müller-Aregger!

Danke vielmals das Sie sich die Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten!

Ich stille unsere Tochter (5 Monate) bis auf einmal Brei am Nachmittag noch. Sie kötzelt ziemlich viel und ist auch für ihr Alter relativ schwer. Der KiA meinte ich solle weniger stillen, dann würde sie nicht mehr soviel kötzeln. Nur wie soll ich das machen?
Unser Ablauf sieht wie folgt aus:
5.00 stillen
9.00 stillen
12.00 stillen
15.00 Brei
18.30 stillen
21.00 stillen
2.00 stillen
Das ist absolut normal was die Stillhäufigkeit betrifft. Ich sehe keinen Grund dies zu ändern.
Zum Kötzeln: ich habe zwei Söhne, einer gar nicht gestillt - hat dauernd gekötzelt. der zweite 15 Monate gestillt - hat ebensoviel gekötzelt. Weshalb? Keine Ahnung. Das einzige was ich sicher weiss, dass ich während dieser Phasen als die Kinder zu kriechen begannen, den ganzen Tag mit dem Putzlappen inter ihnen hergelaufen bin und immer, täglich, am Waschen war.


Sie trinkt dann jeweils nur eine Seite ( beim abpumpen kommt pro Seite 150 ml )
Soll ich sie daran gewöhnen beide Seiten zu trinken und dafür die Abstände verlängern?
Sie können Ihre Tochter nicht zwingen, auch die zweite Brust noch zu nehmen, wenn Sie von einer Seite genug bekommt. ES gibt Kinder, und IHre Tochter scheint zu diesen Kinder zu gehören, denen reicht eine Brust pro Mahlzeit.

Oftmals am Tag wenn sie trinkt saugt sie, reisst den Kopf weg, dockt wieder an und nimmt ein paar Schlucke und reisst dann wieder den Kopf weg, solange bis sie fertig getrunken hat. Ich bin nicht ganz sicher wie ich das interpretieren soll, hat sie dann keinen Hunger oder ist es nur ein Spiel??
Kann es sein, dass Ihre Milch, wenn Sie das Kind während dem Stillen von der Brust wegnehmen, nur so rausspritzt? Das würde bedeuten, dass Ihr Kind in diesem MOment Mühe hat, den starken Milchfluss mit seiner Zunge zu kontrollieren. Deshalb klemmt es die Kiefern zusammen und dreht den Kopf weg. Wenn Sie dieses Verhalten stört sollten Sie das Ihrer Tochter unbedingt mit klaren und strengen Worten sagen. Nicht dass ich jetzt behaupt will, dass die Kinder das wort-wörtlich verstehen, aber sie verstehen in jedem Fall, dass da etwas ist, was nicht richtig zu sein scheint.

Und ich habe einmal einen Tread aufgemacht wie es ausschaut mit ,stillen und sich tätowieren und Bräunungscreme benutzen und Haare färben, und habe verschiedenste Antworten bekommen... Evt. könnten Sie mir sagen ob diese Dinge erlaubt sind wenn man stillt??
Keine Sorge, die Stoffe in diesen Mitteln gehen nicht in die Muttermilch. auch eine Spritze beim Zahnarzt macht das Kind nicht schläfrig. Je länger ich mit stillenden Mamis und babys arbeite um so mehr glaube ich, dass Mütter ganz genau wissen was sie tun können (dürfen) und was nicht. Nur leider ist es heute so, dass wir ungefragt mit INformationen nur so überschwemmt werden. DAnn wird es schwierig "so eingebildet" zu sein und zu glauben, dass frau selbst schon weiss was richtig ist :D .

Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antworten!!

ittala
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Mo 10. Nov 2008, 10:25
Geschlecht: weiblich
Wohnort: am Zürisee

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von ittala »

Guten Tag Frau Müller

Ich habe flache Brustwarzen. Beim 1. Kind hat man mir im Spital ständig die Brustwarzen mit 2 Fingern angeregt, damit sich diese aufrichten. Ausser dass ich eine enorme Entzündung bekam half alles nichts. Kann ich jetzt schon etwas anderes tun, damit es beim 2. Kind klappt? Ich bin jetzt in der 25. Woche schwanger.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Liebe Grüsse


Tatsächlich gibt es Kinder, die kommen mit den flachen Brustwarzen ihrer Mamis bestens zurecht. Flache Brustwarzen sind nichts aussergewöhnliches, vor allem nicht Frauen die diese Form von Brustwarzen haben.
Fragen Sie doch einmal nach, ob es in der Klinik, in der Sie gebären wollen, eine Stillberaterin gibt. Setzen Sie sich mit ihr in Verbindung und besprechen Sie sich mit Ihr schon während der Schwangerschaft. Das gibt Ihnen die Gelegenheit sich gegenseitig kennen zu lernen und miteinander zu erarbeiten, wie Sie vorgehen können, sollen, dürfen, müssem um Ihre Brustwarzen auf das Stillen vorzubereiten.
Ich selber schlage Ihnen etwas ungewöhnliches vor. Ich würde einfach mal zuwarten und sehen, ob Ihr Baby mit der Form Ihrer Brustwarzen zurecht kommt. Falls nicht - und bitte nicht weitererzählen - würde ich Ihnen evtl. zu Beginn der Stillmahlzeit ein Stillhütchen geben bis die Milch fliesst und die Brustwarze durch das Vakuum Ihres Kindes hervortritt. Dann ganz schnell Hütchen weg, Baby zurück an die Brust. Meistens brauchen die Mamis dann nach wenigen Stillmahlzeiten gar kein Hütchen mehr.
Das Hervorholen der Brustwarzen durch Massieren finde ich persönlich nicht so toll, vor allem dann nicht, wenn die Mütter das nicht selber tun, sondern das Pflegepersonal das macht.

Pilatus
Newbie
Beiträge: 35
Registriert: Di 7. Jun 2011, 13:14

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von Pilatus »

Liebe Frau Müller-Aregger

Vielen Dank, ich wäre u froh um eine Antwort.

Unser Sohn ist heute zwei Wochen alt. Irgendwie klappt es mit der Milch nicht so ganz. Ich stillte ihn bis gestern alle 1.5 Stunden, je 20 Minuten pro Brust + 2 - 3 Mal 60ml Nachschöppelen. War total anstrengend, irgendwie hatte er nie genung und meine Brüste schmerzten ungemein. Seit gestern stille ich ihn "nur" nur noch alle 4 - 5 Stunden, 20 Minuten pro Brust und schöppele jedesmal 60ml nach. Ist diese Variante für das Baby OK oder bekommt er so zuwenig? Er scheint mir zufriedener und schläft so mehr.
Wenn dieses Vorgehen für Sie und Ihre Kind in Ordnung ist, wenn Ihr Baby täglich ein oder mehrmals Stuhlgang hat und 5-7 nasse Windeln in 24 Stunden, dann scheint es mir ok zu sein.
Allerdings ist Ihr Kind noch sehr klein und ich emfpehle Ihnen daher unbedingt, sich bei der Stillberaterin in der KLinik in der Sie geboren haben, oder einer anderen Stillberaterin oder Hebamme mit Stillerfahrung zu melden, damit Sie gemeinsam dem Problem auf den GRund gehen können. Ich würde es nicht anstehen lassen und eine Lösung suchen.


Meine Brust ist eigentlich immer sehr weich, nicht prall, habe den Eindruck die Produktion läuft sehr stockend. Kann dies noch besser werden oder muss ich nun die ganze Zeit nachschöppeln? Mehr als 20 Minuten Stillen pro Brust geht wirklich nicht. Wenn ich am Morgen abpumpe, komme ich auf total 100ml, die Brust füllt sich jedoch den ganzen Tag nicht mehr. Am Abend kann ich noch rund 40ml abpumpen, dann jedoch in der Nacht nicht mehr stillen. Also auch keine optimal Lösung, vorallem weil es mir die Produktion nicht anzuregen scheint.
Bei Ihrem Gespräch mit der Fachperson IHrer Wahl würde ich auch diese Thema ansprechen. Gemeinsam kann meistens eine Lösung erarbeitet werden.

Was raten Sie mir?

Vielen, vielen Dank im Voraus für Ihr Antwort.
Grüsse, Lili

Benutzeravatar
mysun
Vielschreiberin
Beiträge: 1631
Registriert: Fr 1. Okt 2010, 11:57
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von mysun »

Guten Abend Frau Müller-Aregger und schon mal vielen Dank!

Ich habe einen Sohn 9 Wochen alt und stille voll. Hier die 3 Fragen, die mich gerade beschäftigen:

1. Ich pumpe ab und zu ab mit einer Handpumpe. Wie soll ich das hygienetechnisch handhaben, wenn ich am gleichen Tag mehrmals abpumpen will. Muss ich jedes Mal alles sterilisieren?

Nein, das brauchen Sie nicht. Ihr Kind ist kein Neugeborenes mehr (es ist schon älter als 28 Tage) und es ist zudem die Umgebung in Ihrem Zuhause mit allem wasdazugehört schon längst gewohnt. Es reicht völlig aus, wenn Sie die Teile, die mit der Brust, der Milch oder dem Mund Ihres Kindes in Berührung kommen nach jedem Gebrauch gründlich abwaschen. 2 - 3 mal "sterilisieren" pro Wloche reicht aus.

2. Bis vor kurzem hat mein Kleiner immer an beiden Seiten getrunken, je Seite ca. 10-20Min. Nun seit ein paar Tagen ist er oft nach 1 Seite satt, aber nicht immer. Er kommt ev. etwas früher wieder zum trinken (nach 2-3 statt 3-4 Std). Muss ich was machen, wenn er nur 1 Seite trinkt (andere Seite abpumpen; ihn trotzdem ansetzen, auch wenn er nicht danach verlangt)? Oder reguliert sich das tatsächlich selber Natur sei Dank? Bin ja auch öfters mal unterwegs und dann könnte/kann ich nicht pumpen.
Natur sei dank, das reguliert sich wirklich von selber. Stillen Sie nach Bedarf, so kann sich ihr Körper am schnellsten auf die veränderten Bedürfnisse IHres Sohnes einstellen.

3. Auf einer Brustwarze habe ich in der Mitte eine gelbe Stelle, blasenähnlich aber es kommt nichts raus. Einmal hat es dort minim geblutet, teilweise sieht es etwas blutig aus (rote Tüpfli). Es sieht aus, wie eine Blase mit Mumi. Ca 2-3mm Durchmesser. Was ist das? Muss ich was tun?
Das kann ich Ihnen leider nicht beantworten ohne es gesehen zu haben. Deshalb auch hier mein Vorschlag, eine Fachperson aufzusuchen. Ich denke nicht, dass es sich dabei um etwas "schlimmes" handelt, aber es gibt wahrscheinlich eine Möglichkeit, das "Problem" rasch, einfach und endgültig zu beheben.

Mysun

Benutzeravatar
WaWa
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Mi 16. Apr 2008, 09:58
Wohnort: Kt. Bern

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von WaWa »

Liebe Frau Müller-Aregger,

Ich habe eine Frage zum Stillen im 2. Lebensjahr. Am liebsten würde ich nach dem ersten Lebensjahr zwar noch länger weiter stillen, aber nur noch 2-3 mal täglich. Bei meinen ersten beiden Kindern hat das nicht funktioniert, deshalb frage ich mich ob Sie Tipps haben, was ich beim dritten Kind anders machen könnte. Mein erstes Kind war eher trinkfaul, er hat immer mehr MuMi getrunken, wenn er sie aus der Flasche statt der Brust bekam. Gegessen hat er anfangs auch schlecht, deshalb habe ich ihn 9 Monate mehr oder weniger voll gestillt (mind. 6 mal täglich). Als er 11 Monate war habe ich angefangen, die Anzahl Stillmahlzeiten nach und nach zu reduzieren (eine Mahlzeit weniger pro Woche). Als ich auf dreimal täglich war hat er das Interesse an der Brust verloren (zu viel Aufwand für zu wenig Milch) und sich selbst abgestillt.

Das zweite Kind hat immer sehr gerne und gut gesaugt, und auch ab 7 Monaten mit gutem Appetit gegessen. Aber auch bei ihr hatte ich das Problem, dass ich die Zahl der Stillmahlzeiten nicht reduzieren konnte, ohne dass gleichzeitig die Milchmenge pro Mahlzeit stark abnahm. Sie hat einfach anders reagiert und die fehlende Milch dann in der Nacht eingefordert, sobald ich die Zahl der Stillmahlzeiten reduziert habe. Da das mühsam war, habe ich aufgegeben und sie 4-5 mal täglich weiter gestillt.

Haben Sie Tipps, wie ich die Zahl der Mahlzeiten reduzieren kann ohne dass die Menge Milch pro Mahlzeit abnimmt?

Vielen Dank und schönen Abend,

WaWa

Liebe WaWa
ist das Baby denn schon geboren? Wenn nein, dann gibt es nicht anderes als warten und sehen, wie sich Eure Stillbeziehung entwickelt. Wenn es dann soweit ist, dass das Baby im 2. Lebenshalbjahr feste Nahrung bekommt, kann zusammen mit einer Fachperson scherlich ein Weg gefunden werden, wie Ihr Wunsch in Erfüllung gehen kann. Aber wie immer auch hier, es kommt auf Sie, auf Ihr Baby und auf die dann herrschende Situation an. (Fast) alles ist möglich, aber nichts ist 100% sicher.
Sie sehen Ratschläge heute wären ziemlich sinnlos denn jedes Baby ist einzigartig und anders all die anderen - daher verlangt es auch nach individuellen Lösungen für alle kleinen und grossen Probleme.

C. Müller-Aregger

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von C. Müller-Aregger »

Liebe Eltern

hiermit verabschiede ich mich von heute von Ihnen. Ich werde Morgen im Laufe des Tages nach Möglichkeit, sicherlich aber Abends Ihre Fragen gerne wieder benatworten.
bis dahin wünsche ich Ihnen eine ruhige Nacht, eine stille Nacht, eine Nacht, in der unsere Bedürfnisse nach Ruhe, Geborgenheit, Zufriedenheit und Erholung gestillt werden.

Ihre Christa Müller-Aregger

bellama
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: Mo 4. Jul 2011, 12:24

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von bellama »

Liebe Frau Müller- Aregger,

Ich hätte auch eine Frage und würde mich auf Ihre Antwort freuen.

Ich stille meinen 11 monate- alten Sohn nun jeweils noch morgens, mittags und abens. wenn ich zuhause bin (wochenende und nachmittags) manchmal auch noch ein, zweimal mehr pro tag.

nun habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. hat das einen einfluss auf die milchmenge? ich möchte gerne weiterstillen...!!! möglichst lange. wir haben alle allergien, asthma und überhaupt, habe meinen 1. sohn auch mind. ein jahr gestillt.

wie merkt man eigentlich, dass zeit ist zum abstillen?

und zuletzt: haben sie einen typ für meinen partner? nur ich kann den kleinen ins bett bringen. er trinkt an der brust, dann leg ich ihn hin und er schläft ein.

freundliche grüsse und vielen dank

Es spricht nichts dagegen weiter zu stillen, auch wenn Sie wieder schwanger sind. Ihr Körper weiss, dass da ein neues Leben heranwächst und dieses neue Leben hat oberste Priorität. Der Geschmack der Milch kann sich während der Schwangerschaft so verändern, dass Ihr Stillkind die Milch nicht mehr mag. Es kann aber auch sein, dass Ihr Sohn trotz der Veränderungen zufrieden ist und weiterstillen möchte. Beides ist möglich.
Die Zeit zum Abstillen zu erkennen ist ganz individuell und unterschiedlich. Vielleicht ist es die Mutter, die nicht mehr möchte, vielleicht sind es die Lebensumstände die ein Abstillen erforderlich machen, oder das Kind will einfach nicht mehr. Jeder Zeitpunkt ist gut und richtig, sofern das Kind, wie bei Ihnen, daneben feste Nahrung erhält.
Was kann Ihr Partner tun ausser Ihnen und dem gemeinsamen Sohn den Freiraum für das Stillen zu geben? Niemand weiss es, sie dürfen das gemeinsam herausfinden. Ich möchte Ihnen aber erzählen wie das bei uns war.
Stefan war 2 1/2 Jahre als Fabrizio zur Welt kam und natürlich wollte er auch "tillen" wenn Fabrizio trank. Zum Einschlafen habe also vorne gestillt und hinten mit Stefan Rücken-Rückenspiele gemacht. Er hatte den Auftrag ganz fest mit seinem Rücken an meine zu dürcken und ist dabei regelmäsig eingeschlafgen. Dann war Fabrizio 1 Jahr als und noch immer zum Einschlafen gestillt. Ein Kajütenbett wolten die Jungs haben. das haben Sie bekommen und fortang ging mein Mann mit Stefan im oberen Bett (ein-)schlafen und ich habe im unteren Bett Fabrizio gestillt. Dann kam die Phase des nicht mehr stillens aber des Armdrückens. Wie einkleines Kätzchen hat mein Stillkind mit seiner Patschand an meinem Arm herumgedrückt bis er eingeschlafen war - hat mich total verrückt gemacht, konnte ich nicht aushalten. Also ging mein Mann mit Fabrizio zum Amredrücken. Heute sind unsere Söhne 27 und 29 Jahre alt und ich hätte nich geglaubt, dass Männer in diesem Alter ein so tolles Verhältnis zu ihrem Vater haben können. Die drei Kumpels gehen miteinander und füreinander durch Dick und Dünn.
Sie sehen also, jeder Elternteil bekommt seine Rechte und Pflichten genau dann, wenn der Zeitpunkt stimmt. Leider können Männer nun mal nicht mit der Brust ernähren, aber sie können so viele andere Bedürfnisse der Kinder stillen, dass mir als Frau, beim Gedanken daran, was die alles miteinander verbindet, ganz schwindlig wird.

happymam
Newbie
Beiträge: 21
Registriert: Mo 28. Feb 2011, 20:40
Geschlecht: weiblich

Re: 4.-10.7.2011: Stillberaterin

Beitrag von happymam »

liebe frau müller-aregger

velen dank, dass sie sich so viel zeit für uns nehmen!

ich habe gleich mehrere fragen…

ich stille meine jährige tochter noch praktisch zu jeder mahlzeit, da sie einfach sehr wenig isst. jetzt höre ich natürlich, dass ich einfach nicht mehr stillen soll, sie esse dann schon mehr... die mübe meinte, ich soll in der nacht nicht mehr stillen, sie müsse durch den tag mehr nehmen… was sagen sie als stillberaterin? mache ich einen fehler? nach meinem gefühl stimmt es so für meine tochter und für mich auch. (ausser dass ich keine mens erhalte und doch eigentlich gerne wieder schwanger werden möchte... damit muss ich dann halt noch ein wenig warten.)
Wenn es für Sie und Ihre Tochter stimmt, so wie es ist, dann sehe ich nicht wirklichen Handlungsbedarf. Vielleicht sollten Sie versuchen bei einer Mahlzeit während des Tages das Stillen wegzulassen. Starten Sie mit der Mahlzeit, bei des Kind am wenigsten trinkt. Erklären Sie Ihrer Tochter, dass Sie finden sie sei nun schon alt genug, 1x am Tag auf das Tillen zu verzichten und dass Sie das gerne möchten. Ziehen Sie das ganze unbedingt durch, auch wenn es am Anfang vielleicht etwas Aufwändig wird. Beschäftigen Sie Ihr Kind nach dem Essen mit Spielen, oder Spazierengehen, oder erzählen Sie ihm ein Bilderbuch usw. Wenn diese Mahlzeit dann 1-2 Wochen lang ohne Probleme ohne Stillen funktioniert können Sie sich die nächste Mahlzeit vornehmen usw. Als letztes würde ich das Stillen in der Nacht aufhören und zwar dann, wenn Sie und Ihr Kind dazu bereit sind.
Stillen heisst nicht nur Ernähren. Es bedeutet für das Kind auch Vertrauen in die Eltern aufbauen, Zuwendung, Liebe und Streicheleinheiten. Gestillte Kinder sind häufig im späteren Kindesalter viel selbstsicherer und auch selbständiger.


einmal pro woche arbeite ich. ich pumpe dann nur 1x um den mittag ab. es kommt nie so viel, es funktioniert nicht so gut… jetzt habe ich heute gesehen, dass meine mutter die neue milch einfach zu der gefroreren von letzter woche geleert hat (gebe die milch wenn ich meine tochter abholoe ihr, sie braucht sie dann ja die woche darauf). sie hat meine milch jetzt einige male so zusammengeleert. das geht doch nicht, kann man das meiner tochter noch zum trinken geben? (meine tochter nimmt zum glück bimbosan wenn ich arbeite.)
Grundsätzlich sollte auf gefrorene Milch keine neu abgepumpte Milch dazugegeben werden. Sie können jedoch im Kèhlschrank stehende Milch mit der nächsten Portion abgepumpter und gekühlter Milch mischen. Ich glaube nicht, dass die Milch, die Ihre Mutter (gekühlt auf gefroren) gegeben hat deshalb nun schlecht ist. Muttermilch ist in jedem Stadium ein kleines Wunder und wird nicht so leicht schlecht. Wenn Sie sich allerdings nicht gut fühlen, diese Milch Ihrem Kind noch zu geben, dann sollten Sie es bleiben lassen.

ich habe einige grusige warzen am fuss. mein hausarzt meinte, ich dürfe nichts machen solange ich stille… jetzt hat die von der apotheke gesagt, ich dürfe sie vereisen und hat mir ein vereisungsmittel von wartner gegeben. darf ich das gebrauchen?
Wenn Sie eine Warze vereisen, dann geht geht nichts von diesem Mittel in Ihr Blut und wenn doch, dann nur sehr begrenzt. Sie dürfen IHre Warzen also behandeln genau gleich, wie Sie während der Stillzeit Ihre Haare färben dürften oder beim Zahnarzt eine Betäubungsspritze erhalten dürften. Das sind im Makrosystem Körper verschiedene Mikrosysteme, die relativ unabhängig voneinander sind.

durch das stillen hat sie alles was sie braucht, oder? habe manchmal etwas angst, da sie z.b. auch wenig milchprodukte nimmt... versuchte soeben einige tage vollmilch mit jemalt. das mag sie gar nicht.
Durch das Stillen erhält Ihr Kind was es braucht ganz besonders, da Ihre Tochter ja dabei auch noch isst. Mit Kuhmilchprodukten sollte jedoch bis ins zweite Lebensjahr hinein gewartet werden. DAss Ihre Tochter Jemalt nicht mag kann ich ihr nicht verdenken (ich mags auch nicht). Meine Söhne leben beide seit der Primarschulzeit phasenweise komplett ohne Milch und sie sind beide Gesund und gross und munter und frech.

vielen herzlichen dank und sorry für die vielen fragen!
liebe grüsse
happymam
Zuletzt geändert von happymam am Di 5. Jul 2011, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.

Gesperrt