28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

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flying_blondie
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von flying_blondie »

Hoi Nicole

Ich habe auch zwei Fragen. Habe gar nicht gewusst, dass du Ernährungsberaterin bist. :D

1. Olivia ist ja ein Finöggeli und wiegt nun nach 3x krank dieses Jahr noch 6.9 kg. Wie soll ich sie füttern, damit sie auf "gesunde" Art zunimmt. Avocado, Mandelmus oder was eignet sich da?

Momentan sieht ihr Speiseplan etwa so aus:

Frühstück: Milchbrei, etwas Brot, Tee (wir essen meistens eher spät Frühstück)
zMittag: zB. mache ich oft Gemüsesuppe und püriere es für sie und mische noch etwas Hirse, Reis oder Getreideflocke drunter
zVieri: Quark mit Frucht (apfel, banane oder so) und haferflöckli
zNacht: Kartoffelstock mit Gemüse oder Spaghetti mit Tomatensauce oder so in dem Stil

Zwischendurch ist sie mal noch Maiswaffeln oder Reiswaffeln und sie trinkt ja NOCH Muttermilch. Sie ist auch mal ein Guetzli oder so.

Fleisch will ich ihr nicht soviel geben. Bin selber Vegi. Aber sie kann schon Fleisch essen. Einfach im wohlüberlegten Masse.

2. Gestern hatte ich eine Blutdruckkrise (220/110 Blutdruck) und hatte ja auch SS-Diabetes. Ergo, ich will wirklich dringend abnehmen. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut, wegen dem Stillen. Habe einfach das Gewicht der SS verloren und darauf geachtet, dass ich nicht zunehme. Wie kann ich vorgehen, bis ich ENDLICH abgestillt habe? Nachher mache ich wohl wieder Weight Watchers. SPort habe ich noch nicht soviel Zeit, aber wir sind ja wenigstens viel draussen am Spazieren. Probiere es erstmal wieder mit ein paar Yogaübungen in den Alltag zu integrieren.

lg
Blondie


Liebe Blondie

Lustig, dass du das nicht wusstest. ;-)

Ich habs wahrscheinlich nur in der Verdrängungsschlaufe. Aber wie auch immer, es ist jedenfalls eine glückliche Fügung. :D

Wenn du Olivia kein oder wenig Fleisch geben willst, musst du unbedingt darauf achten, dass sie aus anderen Lebensmitteln genügend Eiweiss bekommt, d.h. jede Hauptmahlzeit (Frühstück, Mittag, Abend) sollte eine Eiweisskomponente (Fleisch, Fisch, Ei, Milchprodukte) enthalten, so wird sie eher zunehmen. Dass du sie noch stillst ist super!

Ich gebe ihr schon Fleisch, sie hat ja auch noch Eisenmangel, als kleines Supplement. Aber sicher nicht im übertriebenen Ausmass. Naja, das Stillen möchte ich eben schon langsam aufhören. Ich mag einfach nicht mehr. :oops Ich habe fast keine Reserven mehr und ich weiss noch, dass es mir nach dem Abstillen von Aurelia VIEL besser ging.

Du kannst auch jetzt beim teilweisen Stillen auf eine gesunde Ernährung achten, d.h. reduzierte Fettzufuhr und einen geringen Zuckerkonsum. Schau, dass du Vollkornprodukte den Weissmehlprodukten vorziehst, und dass du genügend Gemüse/Salat isst. Du kennst die Empfehlungen ja sicher noch von WW.

Das werde ich sicher machen. Habe mir schön Tofu mit Spinat gebraten zum zMittag. Und zNacht gibts Risotto mit Gemüse. Ich will ja noch ein paar Jährchen auf dieser Erde wandeln.

Danke dir vielmals!


Liebe Grüsse
Nicole :wink:
Zuletzt geändert von flying_blondie am Mi 2. Mär 2011, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Miel
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Miel »

Guten Tag Frau Besançon,

Vielen Dank für ihre Antwort betreffend Zimt in der Schwangerschaft.

Nun habe ich eine Frage betreffend meiner Tochter, die fast 9 Monate ist. Sie verweigert seit 1 Woche den Gemüse- und Früchtebrei. Es könnte evtl. sein, dass es am zahnen liegt. Den einzigen Brei den sie noch isst, ist der Getreidebrei abends. Und auch bisschen Banane. Ich habe versucht ihr Fingerfood anzubieten, aber auch da schüttelt sie nur den Kopf.
Nun, ich versuche ihr da möglichst keinen Druck zu machen, biete einfach jeden Tag wieder etwas an, gebe ihr dann aber den Schoppen mit Adapta Bio 2 Milch den sie heiss liebt. Davon trinkt sie im Moment halt sehr viel, also bei jeder Mahlzeit, insgesamt über den Tagca. 700-800ml, inkl. der Milchzutat im Getreidebrei.
Nun zu meiner Frage, bekommt sie dadurch genug Vitamine und Nährstoffe? Auch wenn das über einige Zeit so andauert? Abends mische ich Getreidebrei mit 180g Adapta-Milch, sollte ich ihr vielleicht mittags das gleiche anbieten, oder bekommt sie dann zuviel Getreidebrei (ich wechsle verschieden Sorten ab)?
Noch eine weitere Frage, ich wollte eigentlich auf Adapta Bio 1 zurückgehen, weil die etwas weniger süss ist und kein Maltodextrin drin hat. Denken sie, dass das Sinn macht, gerade jetzt wo sie soviel Milch trinkt? Oder ist die 2er Milch dann doch besser für ihre jetzigen Bedürfnisse?

Ganz herzlichen Dank für ihre Antwort und schönen Tag,
Miel


Guten Tag Miel

Ich nehme an, dass es bei Ihrer Tochter nur eine Phase ist. Bieten Sie ihr immer wieder Brei an, und ersetzen Sie ihn, wenn sie ihn nicht will einfach mit Schoppen, also so, wie Sie es bisher machen.
Nährstoffe und Vitamine bekommt sie mit dieser Milchmenge sicher genug. Das Nährstoffprofil der beiden Milchen ist ziemlich ähnlich, sie können ihr sowohl Adapta Bio 1 als auch 2 geben. Sehr wahrscheinlich wird sie vom 2 etwas besser gesättigt.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

lunapiena1412

Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von lunapiena1412 »

Sehr geehrte Frau Besançon,

Vielen Dank, dass Sie sich hier für unsere Fragen Zeit nehmen. Ich müsste sicher erst alle Ihre Antworten durchlesen, wahrscheinlich hat jemand schon dieselben Fragen (oder ähnliche) gestellt. Aber bis dann wäre sicher Filius No. 2 wieder wach und ich wäre meine Fragen wieder nicht losgeworden. Entschuldigen Sie deshalb bitte allfällige Doppelspurigkeiten.

Der Hintergrund:
Unser 3-Jähriger Sohn isst m.E. sehr einseitig und ich beginne mir ernsthaft Sorgen zu machen, ob er nicht unter einem Eisen- und oder Vitaminmangel leidet. Er isst:
- Knäckebrot und Brot mit Butter
- 1x pro Tag Brot mit eisenangereicherten Brotaufstrich (10 mg Eisen/100 g Brotaufstrich)
- Joghurt
- Müesli
- Rüebli, Gurken, Peperoni
- Apfel, Kiwi, Trauben, rohe Kefen (Trauben und Kefen im Winter nicht, da ich diese nicht kaufe im Winter)
- Pasta, Reis (solange nicht mit Sauce "kontaminiert").
- Zudem trinkt er Milch, Wasser und zum Frühstück Rüebli-Fruchtsaft oder Orangensaft
Unterdessen verweigert er ziemlich konstant, irgendetwas Neues, oder schon lange nicht mehr Gehabtes (z.B. Gerstensuppe, Tomatensaft, Gemüsesaft, was er frueher mochte) zu probieren... Wir wollen kein grosses Gstürm um's Essen machen, wir möchten, dass das gemeinsame Essen als etwas Schönes empfunden wird. Wir finden es aber langsam schon sehr bemühend, dass er nicht Neues probieren will und machen uns natürlich auch Sorgen, weil er praktisch kein Gemüse und überhaupt kein Fleisch und Fisch isst. Zudem ist es einfach frustrierend, wenn man mit anderen Eltern zusammen ist/isst und deren Kinder das gekochte Gericht (egal was) reinbeigen, währenddem der eigene Sohn davor sitzt, es nicht anrührt und findet "Das mag ich nicht". Vielleicht muss ich auch noch schreiben, dass ich offenbar in demselben Alter auch extrem einseitig ass, ist sowas ev. veranlagt?

Und nun meine konkreten Fragen zum Eisen:
- Wie macht sich ein Eisenmangel bemerkbar?
- Ist es möglich Eisen irgendwie dem Essen "unterzujubeln"?
- Gibt es Brot/Knäckebrot, das eisenhaltiger ist als anderes?
- Da der eisenhaltige Brotaufstrich reichlich Zucker (10%) enthält, geben wir ihn nur zum Lunch. Sollen wir da ev. nachsichtiger sein bezüglich Zucker. Oder treiben wir da den Teufel mit dem Belzebub aus?

Meine konkreten Fragen zu den Vitaminen:
- Wegen der Zähne haben wir den Fruchtsaft (Rüebli-Fruchtsaft, Orangensaft) bislang auf's Frühstück beschränkt. Sollen wir hier allenfalls weniger restriktiv sein und ihm auch zu anderen Mahlzeiten z.B. vom Rüebli-Fruchtsaft anbieten.
- Es gibt hier so Vitamin-Gummibärli zu kaufen, diese enthalten jedoch künstliche Süssstoffe, weshalb wir bislang keine gaben. Wären diese dennoch eine Alternative, bis er abwechslungsreicher isst?

Meine Fragen generell:
- Wie kann man ihn ohne Machtkämpfe dazu motivieren, Neues zu probieren?
- Oder sollen wir es einfach "laufen lassen", in der Hoffnung, dass sich diese (bereits lang anhaltende Phase) irgendwann legt?

Ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit,
Ihre Lunapiena



Guten Abend Lunapiena

Eisen:
Symptome für einen Eisenmangel können sehr unterschiedlich sein und sind auch eher unspezifisch, z.B. Müdigkeit, Leistungsverlust, Haarausfall, Herzklopfen. Wenn Sie bei Ihrem Sohn einen Eisenmangel vermuten, sprechen Sie bitte mit dem Kinderarzt über eine Supplementation.
Grundsätzlich sind Vollkornprodukte reicher an Eisen als Weissmehlprodukte.
Ich weiss nicht, welches Produkt Sie mit dem eisenhaltigen Aufstrich meinen. Aber wenn er süss ist, könnten Sie ihn ja zum Frühstück anstelle von Konfitüre einplanen.

Vitamine:
Ich würde auch nicht mehr als 2 dl Fruchtsaft pro Tag geben. Gemüsesaft hingegen ist unproblematisch.
Die Gummi-Vitaminbärchen können Sie zur Ergänzung geben, beachten Sie ab welchem Alter sie empfohlen werden. Die von der Migros sind für Kinder ab 4 Jahren. Sie können aber auch Jemalt in die Milch mischen oder ein anderes Ergänzungsprodukt verwenden.

Essverhalten:
Bieten Sie ihm immer wieder verschiedene Speisen an, und lassen Sie ihn unbedingt probieren. Nur so, kann er (wieder) auf den Geschmack kommen. Das sollte möglichst ohne Zwang ablaufen. Das Wichtigste bei der Ernährungserziehung ist die Vorbildrolle der Eltern. Was ihr Sohn jetzt lernt betreffend Essen, wird ihm wohl das ganze Leben bleiben, resp. wird schwierig später zu ändern. Wenn Sie ihm die gesunde Ernährung vorleben ist das eine sehr gute Grundlage.


Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Jala
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Jala »

Guten Tag Frau Besançon

Ich möchte mich auch erkundigen über einige Nahrungsmittel, die eher stopfen. Da unsere Grosse (bald 3) Probleme damit hat, haben es allerdings inzwischen recht gut im Griff und konnten auch den Milchzucker massiv reduzieren.
Wie sieht es mit Karotten aus, sind die wirklich in jeder Art (roh, geraffelt, gekocht, püriert...) eher stopfend? Beim Apfel ist es ja ziemlich unterschiedlich, wie er diesbezüglich wirkt.
Dann wie sieht es aus mit Milchprodukten, weshalb sind die obstipierend? Und sind davon alle Milchprodukte "betroffen"? Ich denke mal z.B. Bifidusjogurt eher nicht, das unterstützt ja die Darmflora. Wäre es sinnvoll Milchdrink mit 2.5% Fettanteil zu nehmen anstatt Vollmilch?
Zudem habe ich mal gelesen (keine Ahnung wo?), dass Bananen, die sehr reif sind auch nicht mehr stopfend wirken, stimmt das?

Vielen Dank für ihre Antwort!! und dass sie sich die Zeit nehmen so viele Fragen zu beantworten!
Wünsche ihnen einen schönen Tag!



Guten Tag Brix

Karotten wirken nur in gekochter Form stopfend. Bei den Milchprodukten wirkt nur Hartkäse stopfend. Milchsäurehaltige Nahrungsmittel (Joghurt, Sauerkraut, Kefir usw.) beeinflussen die Darmtätigkeit günstig. Der Fettgehalt in der Milch hat keinen Einfluss auf die Verstopfung. Reife Bananen wirken in der Regel stopfend, unreife (harte, noch leicht grüne) Bananen eher abführend. Bei all diesen Theorien gibt es aber von Mensch zu Mensch immer unterschiedliche Reaktionen.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Lhotse38
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Lhotse38 »

Guten Tag Frau Besançon,
ich hätte eine Frage betreffend Essverhalten bei meinem 6 jährigen Sohn. Ich habe das Problem dass ich ihn immer bremsen muss. Er isst alles Gemüse aber bei den Früchten nur Aepfel und das ungern. Er isst also beim Mittagessen alles auf und hat immer noch Hunger. Ich schaue darauf dass ich viel frisches Gemüse mache. Ich koche nie mit Rahm und sehr selten mit Butter. Mein Sohn war schon seit klein auf immer an der obersten Grenze der Perzentile. Ich habe fast das Gefühl dass je mehr ich aufpasse desto mehr isst er. Irgendwie hat er immer Hunger. Wir haben schon verschiedenes versucht, mit ihm reden, strafen usw. Irgendwie kommen wir auf keine grünen Zweig. Glücklicherweise bewegt er sich sehr viel. Gibt es da irgendwelche gute Ideen um ihm das Gefühl zu geben dass er genug gegessen hat?
Mit freundlichen Grüssen


Guten Abend Lhotse38

Warum müssen Sie Ihren Sohn den bremsen beim Essen, wenn er noch hungrig ist? Hat es Ihnen der Arzt/die Ärztin empfohlen? Wenn es gesunde, vor allem auch fett- und zuckerarme Sachen sind, welche er isst, sollte das kein Problem sein. Oder hat er stark zugenommen?
Es ist sehr schwierig, aus der Ferne etwas zu Ihrer Situation zu sagen. Am besten wäre eine Beratung bei eine dipl. Ernährungsberaterin HF oder Sie können sich auch über meine Website zu einer Online-Beratung anmelden.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

nandi
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von nandi »

Guten Tag

Ich hätte ein kurze Frage zum Thema Aufbewahrung von Gemüse und Früchten. Ich werde morgen anfangen meinen Sohn (letzte Woche 1 Jahr alt geworden) von Brei auf normale Kost umzustellen. Da ich immer Bio-Gemüse kaufe und dieses zum Teil in grossen Mengen zu haben ist, wollte ich fragen, wie man am besten Gemüse und Obst aufbewahrt.

Ebenfalls eine Frage betreffen Lebensmittelallergien. Bis jetzt hat mein Sohn immer 1 ganze Woche das gleiche Gemüse im Brei erhalten. Da hätte man ja gut gemerkt, ob er gegen ein Lebensmittel eine Allergie entwickelt hätte oder nicht. Nun beim normalen essen, werde ich ja nicht eine Woche lang das Gleiche zu essen geben. Nun meine Frage, wie würde ich sehen, ob er eine Allergie hat, wenn er heute neu Tomaten kriegt und evtl. morgen ein anderes neues Lebensmittel?




Guten Abend Nandi

Zum Thema Aufbewahrung finden Sie hier viele Informationen: http://www.sge-ssn.ch/fileadmin/pdf/100 ... itteln.pdf

Ich denke, viele Nahrungsmittel haben Sie in Form von Brei schon eingeführt. Ansonsten würde ich pro Woche nur ein neues Nahrungsmittel dazu nehmen, und für die anderen Menus die bisherigen Gemüse etc. verwenden und nur die Konsistenz ändern.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

Maru
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Maru »

Sehr geehrte Frau Besancon

Ich habe eine Frage betreffend meiner 2 Jährigen Tochter. Essen mit ihr war schon seit Geburt nicht einfach. Am Anfang hatte ich bei jedem Schoppen einen Kampf (mengenmässig, trank den Schoppen fast nie leer). Als sie dann auf anraten des Kinderarztes mit 4 Monaten Brei bekam, wurde es etwas besser.

Nun ist es so, dass sie zwar alles isst, sie ist überhaupt nicht wählerisch. Aber die Menge macht mir schon immer noch Sorgen (vorallem auch, ob sie so mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird).

Bei uns sieht es in etwa so aus:

An normalen Wochentagen (sie schläft bis ca. halb neun, deshalb gibt es bei uns eher später Frühstück) isst sie meistens Cornflakes o.ä. (möchte kein Brot essen oder dann nur etwa 3 Möckli). Am Sonntag jedoch isst sie auch ein 3-Minuten-Ei und Aufschnitt oder Salami o.ä. (halt immer in sehr kleinen Mengen). Meisten schaffe ich es dann noch, dass sie ein kleines Quark isst. Milch mag sie gar nicht (ich gebe ihr dann Kalziumtabletten von Schüssler).

Znüni gibt es bei uns meistens nicht, sonst hat sie Mittags keinen Hunger….

Zum Zmittag isst sie, was immer ich koche, einfach auch in sehr kleinen Mengen. Dabei schaue ich schon darauf, möglichst ausgewogen zu kochen. Gemüse mag sie eigentlich sehr (roh und gekocht), zwischendurch isst sie auch schon ein bisschen Salat. Je nach dem, gibt es zum Dessert ein paar Smarties oder ein Schöggeli oder so (möchte ihr Süsses nicht verbieten, da ich es auch sehr gerne mag und nicht heimlich essen möchte).

Zum Zvieri muss sie immer entweder eine Frucht wie Apfel, Birne, Banane (meistens isst sie aber nur eine halbe) oder ein Joghurt / Quark essen, danach (wenn sie möchte) darf sie noch z.B. ein paar Salzstängeli/Gutzeli oder so haben.

Zum Znacht essen wir vielmals kalt, d.h. Brot, Aufschnitt, Käse, Joghurt etc. Aber auch da isst sie wieder wie ein Vögeli. Und es ist auch unterschiedlich: manchmal isst sie viel Käse (Emmenthaler, Appenzeller o.ä., Weichkäse mag sie nicht so). Aber meistens ist nach einem kleinen Stück schon fertig und der Rest landet auf dem Teller meines Mannes oder auf meinem.

Auch mit der Trinkmenge verhält es sich ähnlich, obwohl ich sie immer wieder dazu animiere. Und ich gebe mir Mühe, Vorbild für sie zu sein, ändert aber meistens nichts.

Ich bin zwar schon der Meinung, dass kein Kind vor einem vollen Teller verhungert, aber kann das auf Dauer nicht schädlich sein, dass sie so wenig isst? Meine Kinderärztin hat gemeint, sie nimmt sich, was sie braucht, ich solle mir keine Sorgen machen….Aber der Calzium- und Vitaminbedarf kann bei so kleinen Mengen ja gar nicht gedeckt werden….

Anzufügen ist noch, dass sie ahnscheinend bei meinen Schwiegereltern und bei der Tagesmutter (sie ist 2 Tage pro Woche auswärts wenn ich arbeiten gehe) viel isst (was ich natürlich nicht beurteilen kann, da ich sie ja nicht sehe)

Besten Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwort.

Maru



Guten Abend Maru

Ich verstehe, dass es für Sie als Eltern schwierig ist, wenn Ihre Tochter nur wenig isst. Ich gehe aber nach dem Motto, dass die Eltern vorgeben WAS die Kinder essen sollen, die Kinder aber bestimmen WIEVIEL sie davon essen mögen. Ich denke eben - wie Ihre Kinderärztin auch - dass die Kleinen noch ein ungestörtes Hunger-Sättigungsgefühl haben. Machen Sie sich nicht zu grosse Sorgen. Eine Möglichkeit wäre Jemalt in die Mich (ich nehme an sie nimmt die Corn Flakes am Morgen mit Milch) zu geben.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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edda
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von edda »

Hallo Frau Besancon

Ich habe eine Frage zur Ernährung von meinem 6.5 monatigen Sohn:
Seit gut zwei Monaten bekommt er Brei. Er hat eigenlich von Anfang an nicht wirklich schön den Gemüsebrei gegessen. Den Abendbrei (Griessbrei mit Früchtemus) ist er viel schöner.
Im Moment will er eigentlich gar kein Brei zum Mittagessen, viel lieber sitzt er bei uns am Tisch und möchte vom Tisch essen. Jetzt weiss, ich nicht so recht, was ich ihm alles geben kann. Darf ich ihm jeden Tag etwas anderes geben (also wie wir)? Was kann ich ihm sonst noch als Fingerfood anbieten? Zusätzlich zu den "Breimahlzeiten" bekommt er noch 3-4 Schoppen.
Vielen Dank für die Tipps.


Guten Abend edda

Es gibt immer wieder Kinder, welche den Brei nicht mögen und lieber Fingerfood essen. Beim Fingerfood wird die Familienkost dem kleinen Esser angepasst. Am einfachsten ist es, wenn Sie das Essen für Ihren Sohn vor dem Würzen wegnehmen. Was gut geht sind gekochte Gemüsestückli oder -stängeli, Fruchtstückli, Brot etc. Wenn er zusätzlich noch den Abendbrei und die Schoppen hat, bekommt er sicher genug.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Lindelloo
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Lindelloo »

Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich hätte noch 2 Nachfragen zum präzisieren:
ronjaräubertochter hat geschrieben: Bei den Nüssen gilt nach wie vor die Empfehlung, sie nicht vor dem beendeten dritten Lebensjahr zu geben, aber nicht wegen der Allergieprävention, sondern wegen der Verschluckungsgefahr. Betreffend Fisch empfiehlt das BAG Folgendes:[/color]
Empfehlungen zur Minimierung der Schadstoffaufnahme:
• Fische: Thunfisch aus der
Konserve darf mit bis zu 4 Portionen à 130 g pro Woche verzehrt werden.
das heisst alle konservenfische sind von der infektionsgefahr her kein problem aber eventuell vom schadstoffgehalt?! --> laut BAG Ja! Listeriose ist nur bei frischem und rohem Fisch ein Thema.

Also darf man einem allergiegefährdeten Kind ab 1 Jahr Nahrungsmittel geben, die Nüsse enthalten und nur auf die ganzen verzichten?
In den neusten Richtlinien (2009) der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie steht Folgendes:
"Es gibt keine überzeugende wissenschaftliche Evidenz dafür, dass das Meiden resp. die verzögerte Einführung von potentiell allergenen Nahrungsmitteln in der Beikost, wie zum Beispiel Fisch oder Eier, das Allergierisiko verringern kann. Dies gilt sowohl für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko wie
auch für Kinder ohne Allergierisiko."
Deshalb gehe ich davon aus, dass man verarbeitete Nüsse geben kann.


dann wollte ich noch fragen, ab welchem Alter man dem Kind auch "rohes Fleisch", Schimmelkäse etc. geben kann (bzgl. Toxoplasmose, Listerien etc.)?
Ich kenne keine Richtlinien zu diesem Thema in der Kinderernährung (nur in der Schwangerschaft). Fragen Sie am besten den Kinderarzt/die Kinderärztin.
Vielen Dank

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SERRA_ANGEL
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von SERRA_ANGEL »

Guten Tag Frau Besancon

Ich bin Mutter von Drillingen (2Bueben ein Mädchen, korrigiertes Alter 17 Monate) alle drei sind ziemliche Leichtgewichte die schwereren zwei wiegen nun ca. 9kg der kleinste wiegt nicht ganz 8kg (Geburtsgewicht bei ihm war 945gr.) Er hat nie abgenommen nimmt von Kontrolle zu Kontrolle immer leicht zu.
Die drei kriegen morgends einen Vollmilchschoppen a 250ml, die beiden Bueben trinken nicht immer aus, das Mädchen hingeben kann nicht genug davon kriegen und trinkt das übriggebliebene der Bueben auch noch aus. Abends trinken sie nur noch wenig Vollmilch so etwa 60ml
Die drei essen normal vom Tisch und zum trinken gibt es gewöhnliches Leitungswasser. Sie kriegen auch Fruchtjogurth und zwischendurch etwas Süsses.
Alle drei sind gesund und munter,höchst selten krank und entwickeln sich sehr gut.
Trotzdem werde immer wieder drauf angesprochend dass der kleinste zu leicht sei (z.B bei der Entwicklungskontrolle im Spital usw.) unsere KIA findet dass es nicht dramatisch ist aber man es im Auge behalten soll.
Nun zu meinen Fragen
1. Wie beurteilen Sie die Lage? Muss ich etwas änder oder kann ich so weiter fahren.
2. Wenn ich dem kleinen mehr Kalorien unterjubeln soll (bzw. er etwas spezielles kriegt) wollen die anderen auch. Wie kann ich das handhaben?

Danke fürs Beantworten
Freundliche Grüsse Serra_Angel



Guten Abend SERRA_ANGEL

Da hatten die Kleinen ja einen schweren Start ins Leben!
Was empfehlen Ihnen denn die Ärzte im Spital, welche finden, dass der Kleinste zu leicht sei? Es ist für mich aus der Ferne sehr schwierig die Lage zu beurteilen. Sie können den Kleinen ja nicht zum Essen zwingen. Wenden Sie sich sonst für eine ausführliche, persönliche Beratung an eine dipl. Ernährungsberaterin HF www.svde.ch oder über meine Website an mich für eine Onlineberatung.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Zitrone66
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Zitrone66 »

Guten Tag

Ich habe eine allgemeine Frage: Stimmt es, dass die Vitamine bei selbst gepresstem Saft schon nach kurzer Zeit verloren gehen? Also wenn ich z. B. am morgen oder am Vorabend Orangen oder sonstigen Saft presse und mit ins Geschäft nehme, gehen die dann verloren?

Besten Dank für Ihre Antwort.


Guten Abend Zitrone66

Ich kann Ihnen nicht sagen, wie gross der Nährstoffverlust bei frisch gepresstem Saft ist. Das kommt sicher auf die Dauer der Lagerung und die Temperatur an.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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krissi
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von krissi »

Guten Abend Frau Besançon

Ich habe zwei Fragen betreffend Ernährung meiner 18monatigen Tochter.

- Gemüse: Sie isst gerne Rohkost, also Tomaten, Gurken u.ä. Nicht so gerne ist sie gekochtes Gemüse - Erbsen und Karotten (aus der Dose) isst sie, aber sonst ist sie bei anderem gekochten Gemüse sehr zurückhaltend.

Inwiefern spielt es eine Rolle, ob das Gemüse gekocht ist? Ich habe das Gefühl, dass sie genug Gemüse isst, aber halt vor allem Rohkost. Ich nehme an, dass Rohkost schwerer zu verdauen ist - ist das sehr "schlimm", wenn sie also vorwiegend rohes Gemüse isst?

- Cornflakes etc.: Sie bekommt manchmal in der Krippe zum Zvieri etwas Cornflakes (hat sie sehr gerne). Wenn ich es ihr aber hin und wieder zum Znacht gebe, merke ich, dass es nicht sehr sättigt. Gäbe es sättigendere Alternative, die doch noch an Cornflakes erinnert? Einfach nur Haferflocken mit Milch will sie nicht.
Ich dachte schon mal an so etwas wie Special K mit Vollkorngetreideflocken und Reisflocken, aber die haben dann gemäss Packungsbeilage doch recht viel Zucker.

Vielen Dank für Ihre Antworten!




Guten Abend krissi

In der Regel vertragen die Kinder die Rohkost gut. Wenn Sie bei Ihrer Tochter keine Beschwerden feststellen, ist es kein Problem. Rohkost hat sogar noch mehr Vitamine, als wenn das Gemüse gekocht ist.
Corn Flakes sind leider aus raffiniertem Mais, d.h. vergleichbar mit Weissmehlprodukten. Es gibt verschiedene Vollkornflakes, auch solche ohne Zucker, z.B. Fitness Flakes von Nestlé. Ich glaube es gibt auch ein Konkurrenzprodukt von der Migros.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

lunapiena1412

Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von lunapiena1412 »

Sehr geehrte Frau Besançon,

Vielen Dank fuer Ihre Tipps und Hinweise.

Der eisenhaltige Brotaufstrich ist hier beschrieben:
http://www.tine.no/produkter/ost/prim/6 ... zAodpidbDQ
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass wir im Ausland wohnen. Äxgüsi.

Sie schreiben:
Bieten Sie ihm immer wieder verschiedene Speisen an, und lassen Sie ihn unbedingt probieren. Nur so, kann er (wieder) auf den Geschmack kommen.

Das Problem ist eben gerade, dass er sich dem Probieren schlicht weg verweigert. Wir versuchen sehr regelmässig ihn zu motivieren, etwas zu probieren, aber er kriegt jedes Mal DIE Krise. Zur Zeit habe ich das Gefühl, es wäre fast besser, ihm nichts Neues anzubieten, damit er wenigstens das Bekannte in Frieden essen kann (und wir auch). Aber wir werden uns Ihren Rat zu Herzen nehmen und nicht aufgeben.

Nochmals vielen Dank für Ihr Engagement.

LP


Guten Morgen

Machen Sie es mit dem Probieren (oder eben nicht) ruhig so, wie Sie es für richtig halten. Sie kennen Ihr Kind am besten.
Viel Geduld!

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

zwergenmami

Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von zwergenmami »

Sehr geehrte Frau besancon

mein sohn ist nun bald 15 Monate alt...
wenn ich arbeite ist er bei meinen Eltern..
mein Vater isst sehr viel süsses und kann es nie verkneifen meinem Sohn auch etwas abzugeben... ( dannach werden die zähnchen immer brav geputzt )

er ist nicht dick, oder auch nicht übergewichtig desswegen... habe aber sehr das gefühl das er sehr übermütig ist, wenn er viel süsses isst, das er so aufgedreht ist??

vielen dank für ihre antwort



Guten Morgen zwergenmami

Der Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und erhöhter Aktivität wird immer wieder diskutiert, soviel ich weiss ist die Datenlage aber noch widersprüchlich. Wenn Sie sich diesbezüglich Sorgen machen, sprechen Sie mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin darüber. Ihr Sohn kann natürlich auch aufgedreht sine, weil er an einem andern Ort war.
Grundsätzlich ist es in seinem Alter so, dass Zucker und zuckerhaltige Nahrungsmittel zu den "geduldeten" Nahrungsmitteln gehören und zurückhaltend verabreicht werden sollten.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

prish88
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Beiträge: 3
Registriert: Di 13. Okt 2009, 09:45
Geschlecht: weiblich

Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von prish88 »

hallo

ich habe eine frage betreffend userem sohn (2 jahre alt). er bereitet uns betreffend essverhalten einiges an sorgen. so weigert er sich, vom tisch zu essen. am liebsten ernährt er sich nur von milch, jogurt, brot, rüebli, peperonie und früchten. guetzli und süsses mag er auch. alles andere verweigert er (auch fleisch)– obwohl ich es ihm täglich anbiete. so isst er tagtäglich:

frühstück: schoppen à 260ml milch (trinkt er meistens vollständig) und/oder ein stück brot mit butter

znüni: apfel/farmer

mittagessen: jogurt oder apfelmus und rohes gemüse (gekochtes isst er nicht)

nachmittag: frucht und/oder guetzli

abends: brot, evt. jogurt

vor dem schlagengehen: schoppen à 260ml (trinkt er meistens nicht vollständig)

trinken tut er nur wasser (mag er auch sehr)

ich/wir setzen uns immer zusammen hin zum essen. er möchte aber nicht einmal probieren..
mir scheint es, als habe seine einseitige ernährung auch aufwirkungen auf seinen gemütszustand. so ist er oft weinerlich obwohl er eigentlich ein fröhliches kind ist. dieses essverhalten hat er nicht erst seit gestern, schon als baby hat er nur griessbrei (mag er heute nicht mehr) und früchte gegessen. der kinderarzt nimmt das ganze nicht sehr erst, da unser sohn gut genährt ist (ca. 15kg bei 94cm).

wie kann ich ihm das vom tisch essen schmackhaft machen? irgendwie frustriert es mich auch, wenn ich mich immer bemühe beim kochen, aber er es nicht einmal probiert..

danke für ihre hilfe.

prish



Guten Morgen prish88

Ich verstehe Ihre Frustration, wenn Sie sich beim Kochen bemühen und er nichts isst. Das ist eine schwierige Situation, weil sich Ihr Sohn schon über eine längere Zeit an dieses Essen gewöhnt hat. Bei der Beurteilung der Ernährung geht es nicht nur um das Gewicht, sondern auch um die ausreichende Abdeckung mit allen nötigen Nährstoffen. Ich finde, dass Ihr Sohn sehr wenig Kohlenhydrate in Form von Stärkebeilagen isst.
Eine Möglichkeit ihn "glustig" zu machen, ist seine Sinne anzuregen, z.B. in dem Sie ihm verschiedene knusprige Sachen wie Knäckebrot, Corn Flakes zum Probeiren geben und den Schwerpunkt eben nicht auf das Essen resp. den Geschmack sondern auf das Hören legen. So können Sie eventuell neue Nahrungsmittel einführen. Das kann man mit allen Sinnen machen. Flüssig - breiig - fest. Verschiedene Farben, verschiedene Temperaturen, etc. Es würde hier zu weit führen, wenn ich Alles ausführlich beschreiben würde.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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ensemen
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von ensemen »

Grüazi Frau Besançon

Sie haben in einem früheren Beitrag von einem Milchbedürfnis von 3,5 dl pro Tag geschrieben. Unsere Tochter (17 Monate) trinkt das locker mit ihren Vollmilchschoppen am Morgen und am Abend, aber unser Sohn (3,5 jährig) trinkt meist nur am Morgen etwas Milch. Käse isst er eher wenig und Joghurt auch nicht so häufig. Sollte ich da mehr dranbleiben, damit sein Calciumbedarf gedeckt ist? Ist die von Ihnen angegebene Menge eine Richtlinie bis ins Erwachsenen-Alter oder gar fürs ganze Leben?




Guten Tag ensemen

Wenn Sie Ihren Sohn motivieren können, dass er mehr Milchprodukte isst, wäre das auf jeden Fall von Vorteil. Der Calciumbedarf steigt bis zum Teenageralter weiter an.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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iselle
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von iselle »

Grüezi Frau Besançon Rieder

Guten Morgen iselle

Ich habe grad einige Fragen:

1.
Während der 2. SS hatte ich eine „Vorstufe zum SS-Diabetes“. Der Test fand allerdings statt, als ich stark erkältet war – weshalb ich das Ergebnis noch immer anzweifle. Mit einer Ernährungsanpassung bekam ich den BZ gut in den Griff (sofern ich nicht gerade erkältet war, dann war es ziemlich schwierig). Genetisch bin ich väterlicherseits belastet. Aus diesem Grunde mass ich auch freiwillig den BZ. Die FA hätte alternativ auch den Test wiederholt, weil sie ebenfalls nicht glauben konnte, dass ich solche Werte „produziere“. Ich wollte mir (und auch dem Kind) jedoch diesen Test nicht mehr antun.

Mein Langzeitblutzuckerwert lag 6 Mt nach der SS bei 5.9, obschon ich wieder vermehrt Süsses (v.a. Schokolade) ass (wegen dem Stillen). Gewichtsmässig bin ich zufrieden (1.66 m / 56 kg) und ich mache pro Woche 2-3 Mal eine halbe Stunde Sport. Meine Ernährungumstellung (mehr Gemüse/Salat und VK) während der SS habe ich teilweise beibehalten, v.a. weil es einen netten Effekt auf das Gewicht hat.
Müsste ich wegen dieser Vorgeschichte trotzdem immer noch aufpassen und mit Süssem grosse Zurückhaltung üben – oder reicht es, wenn der Gewicht, Langzeitblutzuckerwert sowie die Nüchternmesswerte i.O. sind?

Wenn Sie Zucker im Rahmen einer gesunden Ernährung essen, ist das unproblematisch. Sie haben ja einige Änderungen beibehalten, das ist durchaus positiv. Auch wenn Sie Ihr Gewicht in diesem Bereich halten können ist das von Vorteil. Wichtig ist die ein- bis zweijährliche Überprüfung des HbA1c.

2.
Tifft es zu, dass man Süsses am besten nach dem Mittagessen geniessen sollte, weil dann das Sättigungsgefühl am schnellsten eintritt (das war ein Tipp aus einem Diabetikerforum)?

Genau, eine kleine Süssigkeit nach einer Hauptmahlzeit ist optimal.

3.
Vor der SS konnte ich essen, was ich wollte – und nahm kaum zu (lange wog ich knapp 48 kg, nach dem Zusammenziehen mit GG 53 kg). Heute „muss“ ich mehr Salat/Gemüse/VK essen, damit ich auf dem Gewicht bleibe – und mich gut fühle. Bleibt das „Essen-so-viel-ich-will“ Vergangenheit – auch nach dem Abstillen? Kann es sein, dass die SS den Stoffwechsel so verändert hat – und dass das bleibt?

Ich kann diese Frage leider nicht abschliessend beantworten. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele Frauen nach den Schwangerschaften eine veränderten Hormonhaushalt haben und deshalb mehr aufs Gewicht achten müssen als vor der Schwangerschaft. Bei manchen normalisiert es sich aber auch wieder.


4.
Meine 3 jährige Tochter isst gerne Süsses. An Geburtstagen/Besuchen erlebe ich jeweils, dass sie von selbst damit aufhört, wenn sie genug davon hat. Im Alltag gebe ich ihr gelegentlich Süsses. Irgendwie vertraue ich darauf, dass ihr Körpergefühl „richtig ist“ (schliesslich möchte sie auch oft Äpfel essen). Sie ist eher leicht für ihr Alter (12,7 kg). Gibt es hier Empfehlungen betreffend die Menge bei Kleinkindern?

Die Empfehlung lautet auch bei den Kindern max. 10% der Gesamtenergiemenge (ca. 100 - 120 kcal) darf in Form von Zucker zugeführt werden. Das entspricht 1-2 KL Konfitüre oder 1-2 KL Schokoladepulver oder 1 TL Zucker (ca. 20 kcal) plus zusätzlich eine kleine Süssigkeit (80 kcal) wie 15 g Schokolade oder Guetzli, 50 g Glace etc.


5.
Gibt es gesunden Fleisch-Brotbelag? Mein GG und meine Dreijährige lieben v.a. Salami, Cervalat, Speck und Co.

Fettreiche, verarbeitete und vor allem auch gepökelte Fleisch/Wurstwaren sind eher ungeeignet und sollten max. 1x pro Woche auf dem Menuplan stehen. Ich empfehle Ihnen Poulet-/Trutenbrust, kalter Braten, Trockenfleisch, Schinken (wenn möglich ohne Fettrand) etc.

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Engagement.

Gern geschehen!

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Papa68
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Papa68 »

Guten Tag
Ich habe eine Frage bezüglich Käse (Listerien) in der Schwangerschaft. In den Geschäften ist bei manchen Käsen gar nicht deklariert, ob sie aus Rohmilch oder aus pasteurisierter Milch hergestellt sind. Kann ich davon ausgehen, dass die unangeschriebenen pasteurisiert sind oder ist dem nicht so? Ist es korrekt, dass man Hartkäse aus Rohmilch trotzdem verzehren darf?
Vielen Dank für die Antworten!



Guten Abend Papa68

Das BAG äussert sich sehr klar zu diesem Thema. Die verfügbaren Erfahrungen und Informationen zeigen, dass der Konsum von essbaren, entrindeten Teilen von Extra- und Hartkäsen aus Rohmilch, wie z.B. die Schweizer Käsesorten Emmentaler, Greyerzer und Sbrinz auch für schwangere Frauen ungefährlich ist. Abgeraten wird hingegen vom Konsum von Weich- und Halbhartkäse aus Roh- und
pasteurisierter Milch. Zur Verhinderung einer Listerioseerkrankung wird empfohlen Rohmilch und Rohmilchkäse (Weichkäse) zu vermeiden. Die Erreger kommen vor allem auch in der Rinde von Käse vor, vorzugsweise in Romadur, Limburger und Schimmelkäse. Abgeraten wird auch vom Konsum von Weich- und Halbhartkäse aus Roh- und pasteurisierter Milch.
Wenn Produkte nicht gekennzeichnet sind, müssen Sie nachfragen, ob es sich um ein Rohmilch oder ein pasteurisiertes Produkt handelt.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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Lunarra
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Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Lunarra »

Guten Tag
Ich möchte gerne wegen meinem Mädchen fragen. Sie hat die ersten 5mt sehr schlecht getrunken, litt an saurem stillem reflux, der jetzt erfolgreich behandelt wurde (spukt zwar immer noch, aber ohne schmerzen). nach dem letzten tiefpunkt, wo sie mit 5mt nur noch knappe 300ml (mit 6kg und 63cm)schoppennahrung 1 getrunken hat und wir einmal mehr sie im kispi aufgepäppelt haben, hat sie sich um 180grad gedreht. sie hat auf gut deutsch getrunken wie ein kamel - wir natürlich hoch erfreut. irgendwann hat mich die kiä darauf hingewiesen, sie dürfe nicht mehr als einen liter bekommen. deshalb stellten wir schon vor ende des 6. lebensmonat auf die 2er-milch um. das half ein paar tage, jetzt könnte sie wieder so um die 1.3l (2er-milch) trinken, nimmt aber nicht übermässig zu. deshalb haben wir mit rüebli-kartoffelbrei begonnen. den spuckt sie mir jedoch aus leibenskräften entgegen (bis hin zum erbrechen) und verlangt lauthals nach ihrem schoppen. zum brei bekommt sie fencheltee, manchmal fenchel-änis-kümmel-tee oder abgekochtes wasser. was kann ich ihr geben, dass sie satt ist? darf sie soviel milch haben, wie sie will? wie kann ich sie davon überzeugen, dass brei ihre künftige mahlzeit sein soll (wir üben schon seit 3 wochen und für sie ist es immer noch ein spielzeug)? was noch zu sagen wäre, sie ist ein extremes saugkind - hat auch seit geburt den nuggi...

vielen dank für ein paar tipps :-)



Guten Abend Lunarra

Da hat Ihre Tochter ja schone einiges hinter sich.
Es ist tatsächlich so, dass Säuglinge im ersten Jahr nicht mehr als 1 lt trinken sollen (unausgereifte Ausscheidungsfähigkeit der Nieren). Lassen Sie Ihrer Tochter Zeit, wenn Sie noch nicht bereit ist für Brei. Oder würde sie eventuell Fingerfood bevorzugen?
Wenn Sie vom Schoppen alleine gar nicht satt wird und keinen Brei essen will, können Sie auch mal einen Getreidezusatz in den Schoppen geben, z.B. am Mittag. Seien Sie aber zurückhaltend mit Schoppenzusätzen, Studien haben ergeben, dass diese eher zu Übergewicht im späteren Kindesalter führen.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

Siriki

Re: 28.2.-5.3.2011: Ernährungsberaterin

Beitrag von Siriki »

Grüezi Frau Besançon Rieder

Ich hatte in der SS Schwangerschaftsdiabetes und musste meine Ernährung umstellen. Den Blutzuckerpiegel konnte ich dank einer kompletten Ernährungsumstellung einigermassen tief halten. Ich habe aber während dieser Zeit sehr wenig gegessen und viel abgenommen. Heute würde ich mich für eine Insulintherapie, oder sicher für eine kompetente Ernährungsberatung entscheiden, da mich mein FA bez. Essen nicht wirklich gut beraten konnte.
Unsere Tochter hatte ein Geburtsgewicht von 2900 gr.

Unsere Tochter hat seit jeher einen sehr guten Appetit. Bereits als Baby hatte sie umheimlich viel getrunken, sie war schon sehr schnell auf der obersten Perzentilenkurve. Sie ist heute 3 und isst für ihr leben gern. Wir geben ihr dementsprechend viel Gemüse, Früchte, nix Süsses, etc. müssen sie aber bei jeder Mahlzeit stoppen, weil sie sonst Unmengen verdrücken würde. Wir müssen sehr auf das Gewicht achten (lt. KIA) und ernähren sie sehr gesund. Bewegung hat sie mehr als genug. Und trotzdem nimmt sie sehr schnell an Gewicht zu, obwohl sie nicht zuviel isst. Laut KIA sollte das Gewicht stagnieren und und sie nur noch in die Länge wachsen.

Meine Fragen:
- Hat meine SS-Diabetes etwas mit ihrem unstillbaren Hunger zu tun ?

- Macht es Sinn, bezw. wie gut ist es, dass wir die Essensmenge kontrollieren und sie beim essen stoppen ?

- Gibt es köperliche Ursachen für diesen unstillbaren Hunger/Sättigungsgefühl/schnelle Gewichtszunahme ?

Vielen Dank!



Guten Abend Siriki

Schwierige Fragen! Man weiss, dass Kinder mit einem tiefen Geburtsgewicht im Erwachsenenalter eher zu Übergewicht neigen. Ob Ihr SS-Diabetes das Essverhalten Ihrer Tochter beeinflusst hat, kann ich leider nicht beantworten.
Ich persönlich gehe nach dem Motto, dass die Eltern vorgeben WAS die Kinder essen sollen, die Kinder aber bestimmen WIEVIEL sie davon essen mögen. Wenn es sich, wie Sie schreiben, um "gesunde" Nahrungsmittel und Menus handelt, sollte das eigentlich kein Problem sein. Ihr "Stoppen" kann eben auch eine Art Trotzreaktion auslösen. Haben Sie sie schon mal so viel essen lassen, wie sie möchte? Ist das wirklich viel mehr, als Sie ihr geben würden? Falls Sie das Essverhalten Ihrer Tochter detailliert anschauen möchten, wenden Sie sich doch für ein persönliches Gespräch an eine dipl. Ernährungsberaterin HF http://www.svde.ch oder via Website an mich für eine Online-Beratung.
Ja, es gibt körperliche Ursachen für diese Problematik, dies ist aber eher selten und müsste bei Verdacht vom Kia abgeklärt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kia, wenn es sie beschäftigt.

Liebe Grüsse
Nicole Besançon Rieder

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